Meldungen vom 07. bis 11.02.2022
Freitag, 11.02.2022
Impftempo wird langsamer
Das Tempo bei den Corona-Impfungen in Deutschland lässt weiter nach. Am Donnerstag wurden 231.000 Dosen verabreicht, deutlich weniger als in den Wochen zuvor an einem Donnerstag, wie aus Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) hervorgeht. Es haben bisher mindestens 45,9 Millionen Personen oder 55,2 Prozent der Bevölkerung eine Auffrischungsimpfung erhalten.
Den Grundschutz haben 62,1 Millionen Menschen oder 74,7 Prozent der Bevölkerung erhalten. Mindestens eine Impfdosis haben 63,3 Millionen Menschen oder 76,1 Prozent der Bevölkerung bekommen.
Eine große Gruppe von 19,9 Millionen Menschen bleibt weiterhin ungeimpft. Das entspricht 23,9 Prozent der Bevölkerung. Für vier Millionen von ihnen (4,8 Prozent) ist allerdings bisher kein Impfstoff zugelassen, weil sie vier Jahre oder jünger sind.
Das RKI weist seit längerem darauf hin, dass die ausgewiesenen Zahlen als Mindestimpfquoten zu verstehen sind. Eine hundertprozentige Erfassung durch das Meldesystem könne nicht erreicht werden. Das RKI geht davon aus, dass die tatsächliche Impfquote bis zu fünf Prozentpunkte höher liegt als auf dem Dashboard angegeben. Quelle: dpa/mia
Bundesverfassungsgericht lehnt Eilantrag gegen Pflege-Impfpflicht ab
Die Corona-Impfpflicht für Pflege- und Gesundheitspersonal kann aus rechtlicher Sicht wie geplant ab Mitte März umgesetzt werden. Das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe lehnte es im Eilverfahren ab, die Vorschriften vorläufig außer Kraft zu setzen, wie am Freitag mitgeteilt wurde. Die Entscheidung über die Verfassungsmäßigkeit im eigentlichen Verfahren steht noch aus. Quelle: dpa/mia
COVID-19 kann Plazenta zerstören und zu Totgeburten führen
Neue Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass das Coronavirus in die Plazenta eindringen und sie zerstören kann. Bei infizierten Frauen führt dies zu Totgeburten. Die Gesundheitsbehörden gehen davon aus, dass eine Impfung helfen kann, diese Fälle zu verhindern.
Forscher in zwölf Ländern haben Plazenta- und Autopsiegewebe von 64 Totgeburten und vier Neugeborenen, die kurz nach der Geburt starben, analysiert. In allen Fällen handelte es sich um ungeimpfte Frauen, die sich während der Schwangerschaft mit Corona infiziert hatten.
Die Studie, veröffentlicht in der Fachzeitschrift „Archives of Pathology & Laboratory Medicine“, untermauert die Erkenntnisse aus kleineren Fallberichten. Sie bestätigt, dass wahrscheinlich eine Schädigung der Plazenta und nicht eine Infektion des Fötus die Ursache für viele Corona-bedingte Totgeburten ist, wie Jeffery Goldstein, Pathologe an der Feinberg School of Medicine der Northwestern University, erklärte. Quelle: tagesschau.de / mia
Omikron-Subtyp BA.2 legt laut RKI weiter zu
Die nach ersten Erkenntnissen noch schneller übertragbare Variante BA.2 von Omikron breitet sich nach Einschätzung des Robert Koch-Instituts (RKI) in Deutschland weiter aus – allerdings zunächst auf niedrigem Niveau.
Für die Woche bis zum 30. Januar weist das RKI in seinem Wochenbericht einen Anteil von 8,1 Prozent aus – im Vergleich zu rund fünf Prozent eine Woche zuvor. „Hinsichtlich der klinischen Charakteristik gibt es derzeit keine Hinweise darauf, dass sich Infektionen mit BA.2 von Infektionen mit BA.1 unterscheiden“, heißt es in dem Bericht. In Deutschland dominiert demnach bisher weiterhin der Omikron-Subtyp BA.1. Quelle: dpa/mia
420.000 Arztbesuche wegen Corona binnen einer Woche
Nach Schätzungen des Robert Koch-Instituts (RKI) hat es in Deutschland zuletzt binnen sieben Tagen 420.000 Arztbesuche wegen COVID-19 gegeben. In der vergangenen Woche habe sich die Zahl entsprechender Arztbesuche im Vergleich zur Vorwoche noch deutlich gesteigert, geht aus dem RKI-Wochenbericht hervor. Seit dem Jahreswechsel stieg die Zahl der Arztbesuche demnach an, und in fast allen Altersgruppen werden die Werte voriger Corona-Wellen deutlich überschritten.
Berechnungen für die fünfte Woche des Jahres zeigen laut RKI zudem, dass etwa 1,9 bis 4,3 Prozent der Kinder und Jugendlichen bis 14 Jahre und 1,4 bis 2,7 Prozent der Menschen ab 15 an COVID-19 mit Symptomen einer akuten Atemwegserkrankung erkrankten.
Geschätzte Werte zu Krankenhausaufnahmen von mit SARS-CoV-2 infizierten Patientinnen und Patienten blieben dem Institut zufolge zuletzt auf konstantem Niveau, beziehungsweise stiegen sie wieder an.
Auf Intensivstationen wurden laut RKI am Mittwoch 2.398 Corona-positiv getestete Patientinnen und Patienten behandelt – eine Woche zuvor waren es 2.307 gewesen. Quelle: dpa/mia
Gerichtliche Eil-Entscheidung zur Pflege-Impfpflicht
Das Bundesverfassungsgericht veröffentlicht an diesem Freitag seine Entscheidung über einen Eilantrag gegen das Gesetz zur Corona-Impfpflicht in Kliniken und in der Pflege. Damit könnte es sein, dass die Bestimmungen vorläufig bis zur Entscheidung in der Hauptsache außer Kraft gesetzt werden.
Zuletzt waren 74 Verfassungsbeschwerden von rund 300 Klägerinnen und Klägern gegen die Corona-Impfpflicht für Gesundheits- und Pflegepersonal in Karlsruhe eingegangen. Die Impfpflicht gilt für Beschäftigte in Einrichtungen wie Kliniken, Pflegeheimen und Arztpraxen und war am 10. Dezember von Bundestag und Bundesrat beschlossen worden. Sie soll alte und geschwächte Menschen vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus schützen.
Betroffene müssen bis 15. März 2022 nachweisen, dass sie voll geimpft oder genesen sind – oder ein Attest vorlegen, dass sie nicht geimpft werden können. Fehlt der Nachweis, muss das Gesundheitsamt informiert werden. Es kann ein Betretungs- oder Tätigkeitsverbot aussprechen, hat aber Ermessensspielraum.
Bayern hatte angekündigt, die Umsetzung des Gesetzes vorerst auszusetzen, weil offene Fragen ungeklärt seien. Quelle: dpa/mia