Meldungen vom 06. bis 10.12.2021
Montag, 06.12.2021
EMA genehmigt Roche-Mittel bei Covid-19-Erkrankung
Die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) hat den Einsatz des Roche-Medikaments RoActemra zur Behandlung von schweren COVID-19-Erkrankungen bei Erwachsenen gebilligt. Das Mittel könne demnach bei Patienten eingesetzt werden, die unter anderem zusätzlichen Sauerstoff oder Beatmung benötigen. Das Roche-Medikament ist in der EU bereits für die Behandlung von Entzündungskrankheiten wie rheumatoide Arthritis zugelassen. In einer Studie hatte der Wirkstoff das Sterberisiko bei schweren COVID-Erkrankungen gesenkt, die Genesungszeit verkürzt und den Bedarf an Beatmungsgeräten verringert. tagesschau.de / vs
Reisen in der EU bald nur noch mit Booster?
Als Impfnachweis bei Reisen innerhalb der EU soll bald nur noch die dreimalige Impfung anerkannt werden. Wenn keine Booster-Impfung erfolgt, soll das digitale EU-COVID-19-Zertifikat neun Monate nach seiner Ausstellung ungültig werden. Wie lange das Zertifikat nach einer Booster-Impfung gültig bleiben soll, sei noch unklar, teilte die EU-Kommission mit.
Fast 14 Millionen Menschen mit Corona-„Booster“
Bei den Corona-Impfungen haben inzwischen 13,9 Millionen Geimpfte eine zusätzliche Auffrischungsdosis bekommen. Das entspricht 16,7 Prozent der Bevölkerung, wie aus Daten des Bundesgesundheitsministeriums von Montag hervorgeht. Insgesamt wurden am Wochenende rund 942.000 Impfungen vorgenommen.
Den vollständigen Grundschutz mit der meist nötigen zweiten Spritze haben demnach nun mindestens 57,4 Millionen Menschen oder 69,0 Prozent der Bevölkerung. Mindestens eine erste Impfung haben 59,9 Millionen Menschen oder 72,0 Prozent aller Einwohner erhalten.
2G im Einzelhandel und Kontaktbeschränkungen für Ungeimpfte ab
Von Montag an gelten in Sachsen-Anhalt schärfere Corona-Regeln – vor allem für Ungeimpfte. Im Einzelhandel haben künftig nur noch Geimpfte und Genesene mit entsprechendem Nachweis Zutritt. Es gibt aber Ausnahmen von der sogenannten 2G-Regel für Geschäfte des täglichen Bedarfs. Dazu gehören nach Auffassung der Landesregierung neben Supermärkten, Apotheken und Drogerien unter anderem auch Zeitschriftenläden, Buchhändler und Bau- und Gartenmärkte.
Zudem gelten für Ungeimpfte künftig strenge Kontaktbeschränkungen für Treffen im öffentlichen und privaten Raum: Laut der Verordnung dürfen sich nur noch Personen eines Haushalts mit bis zu zwei weiteren Personen eines anderen Haushalts treffen. dpa / vs
Fast zwei Drittel für allgemeine Corona-Impfpflicht
Fast zwei Drittel der Menschen in Deutschland befürworten eine allgemeine Corona-Impfpflicht, über die bald der Bundestag abstimmen wird. In einer Umfrage des Meinungsforschungsinstitut YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur sprachen sich 63 Prozent dafür aus, alle Menschen in Deutschland zur Immunisierung gegen das gefährliche Virus zu verpflichten. Nur 30 Prozent sind dagegen, 7 Prozent machten keine Angaben.
Damit hat sich die Stimmung seit Beginn der Corona-Impfungen in Deutschland vor knapp einem Jahr gedreht. Wenige Tage nach der ersten Impfung am 26. Dezember vergangenen Jahres hatten sich in einer YouGov-Umfrage noch 56 Prozent gegen eine allgemeine Impfpflicht und nur 33 Prozent dafür ausgesprochen. dpa / vs
Studie belegt sehr hohen Corona-Schutz durch FFP2-Masken
FFP2-Masken bieten einen extrem hohen Schutz vor einer Corona-Infektion. Dabei kommt es aber auf die richtige Trageweise an, wie Forscher des Göttinger Max-Planck-Instituts für Dynamik und Selbstorganisation nach einer Studie berichten. Wenn sich ein infizierter und ein gesunder Mensch in einem Innenraum auf kurzer Distanz begegnen, liegt die Ansteckungsgefahr demnach auch nach 20 Minuten bei gut einem Promille (0,1 Prozent). Voraussetzung sei der korrekte Sitz der FFP2- oder KN95-Maske, schreibt das Team um Institutsdirektor Eberhard Bodenschatz in den „Proceedings“ der US-Nationalen Akademie der Wissenschaften („PNAS“).
Bei schlecht sitzenden FFP2-Masken liege das Infektionsrisiko im gleichen Szenario dagegen bei rund vier Prozent, berechnet das Team. Für optimalen Schutz muss der Nasenbügel demnach zu einem „abgerundeten W“ geformt werden, so dass er seitlich auf die Nasenflügel drückt. Bei OP-Masken reicht eine gute Passform noch, um die Infektionsgefahr auf maximal zehn Prozent zu senken.
Bei STIKO-Empfehlung kein Grund gegen Kinder-Impfpflicht
Der Vorstandsvorsitzende des Weltärztebunds, Frank Ulrich Montgomery, sieht keinen Grund gegen eine Corona-Impfpflicht auch für Kinder – falls die Ständige Impfkommission diese eine Impfung empfiehlt. „Solange es von der Ständigen Impfkommission keine eindeutige Empfehlung für die Impfung von Kindern gibt, kann es natürlich nur eine Impfpflicht für Erwachsene geben“, sagte er dem Nachrichtenportal „ZDFheute.de“. „Wenn die STIKO allerdings die Impfung von Kindern empfehlen sollte, gäbe es keinen Grund, nicht auch Kinder in die Impfpflicht einzubeziehen.“
Die Debatte über eine mögliche allgemeine Impfpflicht hatte zuletzt Fahrt aufgenommen – es ist angedacht, dass der Bundestag darüber abstimmt. Details sind aber noch unklar, das Thema ist umstritten. Nach Angaben von Regierungssprecher Steffen Seibert könnte es eine solche Abstimmung Anfang des kommenden Jahres geben. Aus Sicht des SPD-Gesundheitsexperten Karl Lauterbach sollten Kinder bei einer Impfpflicht außen vor bleiben, wie er kürzlich bei RTL/ntv betonte. dpa / vs