Corona-News des Tages: Meldungen vom 06. bis 10.07.2020
Dienstag, den 07.07.2020
Remdesivir wird generisch
Um die Produktionskapazitäten für sein COVID-19-Medikament Remdesivir auszuweiten, kooperiert der Hersteller Gilead jetzt mit neun Generika-Herstellern in Indien, Pakistan und Ägypten. Ziel ist es, das Mittel auch in weniger wohlhabenden Ländern zu einem erschwinglichen Preis anbieten zu können.
Zu welchen Konditionen Remdesivir in Deutschland erhältlich sein wird, ist noch nicht geklärt. Laut eines Gilead-Sprechers ist ein Betrag ähnlich den USA geplant (2.340 US-Dollar, rund 2.000 Euro). Doch Vize-Fraktionsvorsitzende der SPD im Bundestag, Bärbel Bas,fordert Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) auf, sich um eine deutsche Lizenz für die Remdesivir-Produktion zu bemühen. Sollte eine Lizenzvereinbarung nicht gelingen, müsse geprüft werden, ob das Patent auf Basis des Bevölkerungsschutzgesetzes aufgehoben werden kann. Quelle:daz.online/crm/sn
AHA-Formel: Aufklärungskampagne des BMG
In einer Kampagne des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG) wird auf die wesentlichen Präventionsmaßnahmen in der Coronapandemie hingewiesen. Denn anders als einige denken mögen, ist diese noch nicht vorbei! Mit der AHA-Formel sollen die drei Grundregeln in Erinnerung gerufen werden:
- A: Abstand wahren
- H: Hygiene beachten
- A: Alltagsmaske tragen
Quelle: BMG/sn
mRNA-Impfstoffe: Mögliche Nebenwirkungen noch unklar
Im Rennen um sogenannte mRNA-Impfstoffe gegen das Coronavirus gibt es derzeit noch kaum Informationen über mögliche Nebenwirkungen. Da es noch keinen zugelassenen mRNA-Impfstoff für Menschen gebe, sei die Frage nach Nebenwirkungen eine der ganz wichtigen, die jetzt mit den laufenden klinischen Prüfungen geklärt werde, hieß es vom Paul-Ehrlich-Institut (PEI), das unter anderem für die Genehmigung von Arzneimitteln zuständig ist.
Eine Phase-1-Studie mit einem mRNA-Impfstoff wird derzeit etwa beim Tübinger Unternehmen Curevac durchgeführt. mRNA ist eine Art Botenmolekül, in dem die Bauanleitung zur Herstellung von Proteinen steckt. Für ihren Impfstoff haben die Curevac-Forscher mRNA mit der Bauanleitung für ein Protein der Hülle des Coronavirus versehen. Nach einer Impfung bilden die menschlichen Zellen dieses Protein. Der Körper erkennt es als fremd und beginnt, Antikörper sowie Abwehrstoffe dagegen zu bilden.
Auf mRNA setzen die Entwickler bei Corona, weil dafür nicht wie sonst die Viren selbst zur Herstellung des Impfstoffs benötigt werden, sondern nur deren genetische Information. Das soll es ermöglichen, Impfstoffe in beispielloser Geschwindigkeit bereitzustellen. Quelle: dpa/sn
Die Maskenpflicht bleibt
Erst galt eine Maskenpflicht als überflüssig zur Bekämpfung der Corona-Pandemie. Inzwischen wird sie als wichtiges Instrument angesehen, um eine zweite Infektionswelle zu verhindern. Nach einer Debatte über eine Aufhebung der Pflicht gibt es nun einen Beschluss: Die Maskenpflicht gilt vorerst weiter. Das haben die 16 Gesundheitsminister der Länder am Montag vereinbart, wie die Deutsche Presse-Agentur nach einer Schaltkonferenz der Länderressortchefs mit Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) aus Teilnehmerkreisen erfuhr. Zur Begründung hieß es, es dürfe nicht der falsche Eindruck entstehen, die Pandemie sei vorbei. Zuvor hatte auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) einer Aufhebung der Maskenpflicht in Geschäften eine klare Absage erteilt - mit Unterstützung der Parteiführungen von CDU, CSU und SPD. Quelle: dpa/sn