Meldungen vom 02. bis 05.11.2021
Dienstag, 02.11.2021
Impfkommission: Auffrischung für besonders gefährdete Gruppen
Die Ständige Impfkommission (STIKO) dringt auf Auffrischungsimpfungen gegen das Coronavirus zunächst nur für ausgewählte Gruppen. Es komme darauf an, die Menschen zuerst zu schützen, die die Impfung am dringendsten benötigen, sagte der STIKO-Vorsitzende Thomas Mertens am Dienstag in Berlin. Gesunde Menschen mittleren Alters mit Grundimmunisierung könnten davon ausgehen, dass sie noch ausreichend Schutz vor einer schweren COVID-19-Erkrankung haben. Zwar lasse der Schutz vor Ansteckung mit der Zeit nach, nicht aber der Schutz vor einer schweren Erkrankung. Mertens betonte, es gelte auch die noch klaffenden Impflücken bei Erwachsenen im Alter von 18 bis 59 Jahren zu schließen. Die Impfquoten seien hier unzureichend. dpa / vs
Rund 67 Prozent der Bevölkerung in Deutschland vollständig geimpft
Mehr als 55 Millionen Menschen in Deutschland sind vollständig gegen das Coronavirus geimpft. Das geht aus Zahlen des Robert Koch-Instituts vom Dienstag hervor (Stand: 10.25 Uhr). Demnach wurden am Montag rund 58.000 Impfdosen verabreicht. 57,7 Millionen Menschen (69,4 Prozent) haben mindestens eine Impfung verabreicht bekommen, 55,5 Millionen (66,7 Prozent) sind vollständig geimpft. dpa / vs
Mann legt gefälschten Impfausweis vor – Attacke auf Apothekerin
Nachdem er mit einem falschen Impfausweis aufgeflogen ist, soll ein 30-Jähriger in Dortmund eine Apothekerin angegriffen haben. Gegen den Mann werde wegen des Verdachts auf Körperverletzung und Urkundenfälschung ermittelt, teilte die Polizei am Dienstag mit. Den Angaben zufolge hatte ein zunächst Unbekannter am Samstag seinen offenbar gefälschten Impfpass in einer Apotheke digitalisieren lassen wollen. Die Apothekerin erkannte mehrere Fälschungsmerkmale und wies den Mann darauf hin. Um seinen Ausweis zurückzubekommen, habe er die Frau daraufhin attackiert, aber schließlich die Flucht ergriffen. Weil er das gefälschte Impfdokument mit seinen Personalien zurückließ, konnte die Polizei ihn identifizieren. dpa / vs
Arbeitgeber sollen Impfstatus abfragen dürfen
Der Bundesverband mittelständische Wirtschaft hat angesichts steigender Corona-Zahlen gefordert, dass Arbeitgeber den Impfstatus ihrer Beschäftigten erfragen dürfen. Bundesgeschäftsführer Markus Jerger sagte der Deutschen Presse-Agentur, in vielen Firmen sei die 3G-Regel bereits Realität. „Noch herrscht aber Unsicherheit, ob Arbeitgeber den Impfstatus ihrer Beschäftigten erfragen dürfen. Ein gesetzlich geregelter Abfrageanspruch der Arbeitgeber würde hier die dringend gebotene Rechtssicherheit schaffen.“
Die Bundesregierung müsse schnell für Klarheit sorgen. „Entscheidend ist, dass die Geschäftsabläufe in den Betrieben, die unter den Folgen von Pandemie und Lockdown leiden, nicht gestört werden oder gar zum Erliegen zu kommen“, so Jerger. „Ich appelliere daher dringend an die Beschäftigten, sich impfen oder regelmäßig testen zu lassen. Ein weiterer Lockdown, selbst wenn dieser auch nur regional begrenzt wäre, könnte für die betroffenen Unternehmen das Ende bedeuten.“ dpa / vs
Impfkommission prüft Empfehlung für Booster-Impfungen für alle
Die Ständige Impfkommission (STIKO) will kurzfristig
entscheiden, ob Auffrischungsimpfungen gegen das Coronavirus in
Deutschland für alle empfohlen werden. „Die Ständige Impfkommission prüft im Moment sehr intensiv, ob sie Auffrischungsimpfungen für alle Bevölkerungsgruppen empfehlen wird“, sagte der Vorsitzende der STIKO, Thomas Mertens, den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Dienstag).
Es gebe Daten aus internationalen Studien, die dafür sprächen, wobei geprüft werden müsse, inwieweit diese Ergebnisse auf Deutschland übertragbar seien. „Eine Entscheidung darüber wird in wenigen Wochen fallen“, sagte Mertens. Bei einer solchen allgemeinen Empfehlung für Booster-Impfungen sei die Frage entscheidend, ob damit die Weiterverbreitung des Virus gebremst werden könne, so Mertens. dpa / vs
Hausärzteverband fordert flexiblere Auslieferung von Corona-Impfstoff
Die Impfstoffe gegen das Coronavirus sollten nach Ansicht des niedersächsischen Hausärzteverbandes flexibler an Arztpraxen geliefert werden. „Die Auslieferung der Corona-Impfstoffe sollte nicht in einem starren Korridor erfolgen, sondern sie muss situativ am Folgetag möglich sein“, sagte Matthias Berndt, Vorsitzender des Verbandes, in einer am Montag verbreiteten Mitteilung. Eine Hausarztpraxis müsse sämtliche Corona-Impfungen weit im Voraus planen, da zwischen Bestellung und Lieferung mindestens zwei Wochen lägen. Dies sei so festgeschrieben vom Bund, sagte ein Sprecher auf Anfrage.
Berndt betonte, die Nachfrage in den Praxen könne jedoch sprunghaft steigen, etwa wegen der Auffrischungsimpfungen. Dies führe bei der gültigen Frist teils zu sehr hohem Beratungsbedarf bei den Praxisteams. Generell gebe es genug Impfdosen in den Lagern - daher sei diese Frist nicht nachvollziehbar. dpa / vs
Impfbescheinigung ohne Impfung – Prozess gegen Arzt
Er soll einer Person Corona-Impfungen bescheinigt haben, die es gar nicht gegeben hat – am Dienstag muss sich ein Arzt dafür vor dem Amtsgericht Bayreuth verantworten. Ihm wird das Ausstellen unrichtiger Gesundheitszeugnisse vorgeworfen.
Der in Bayreuth tätige Mediziner soll die Bescheinigung mit den falschen Angaben im Januar ausgestellt haben. Der – eigentlich ungeimpften – Person sollten damit mutmaßlich Auslandsreisen erleichtert werden. Nach Angaben des Gerichts sind vorerst keine weiteren Verhandlungstermine geplant. dpa / vs