Protesttag am 14. Juni: Apotheken-Streik: Material für mehr Aufmerksamkeit
Schon im Vorfeld zum heutigen Apotheken-Protesttag zeichnete sich ab, dass sich der Widerstand gegen die respektlose Behandlung durch die Bundesregierung auf viele Weisen ausdrücken wird.
Unterstützung mit Materialien dafür gibt es von verschiedenen Stellen. ABDA, Organisationen und individuelle Initiativen stellen verschiedene Materialien bereit. Sie bieten einen guten Ausgangspunkt, um die Patienten auf die Belange der Apothekerschaft aufmerksam zu machen, mit ihnen in den Dialog zu treten und sie über die Gründe des Protests zu informieren.
ABDA bietet eigene Protest-Webseite
„Apotheken kaputtsparen? Mit uns nicht!“, heißt es auf der Webseite apothekenkampagne.de der ABDA. Im Login-Bereich wird ein Plakat zur Verfügung gestellt, auf dem die Schließung der Apotheke angekündigt wird und die Grundforderungen aufgezählt werden.
Auf einem weiteren Plakat werden direkt die Patienten angesprochen – „Wir protestieren – auch für Sie!“ – und es wird erklärt, warum man sich aus Protestgründen gezwungen sieht, die Apotheken zu schließen.
Auf einem Handzettel, der ausgelegt und verteilt werden kann, werden noch einmal die Hintergründe des Protesttags erläutert.
Zudem gibt es allgemeine Tipps für die Apothekerschaft, wie der Protest effizienter gestaltet werden kann. Hierzu zählt neben Dekorationsempfehlungen unter anderem, die Mitarbeitenden mit Argumentationshilfen und Infos zu den politischen Forderungen zu versorgen und vor allem auch Kommunalpolitiker und Lokalpresse einzuladen.
Protest-Material für Notdiensthabende und Social Media
Für Apotheken, die Notdienst haben, bietet die ABDA ein Hinweis-Plakat und einen Handzettel zum Verteilen an die Patienten. Aber auch an Apotheken, die ganz geschlossen haben, wurde gedacht: Für sie gibt es Plakate, die ins Fenster gehängt und auf denen eingetragen werden kann, wo die nächstliegenden Apotheken zu finden sind, die Notdienst schieben.
Auch das digitale Angebot wird erweitert. So gibt es beispielsweise ein Logo „Apotheken kaputtsparen? Mit uns nicht!“ für Apotheken-Webseiten und als E-Mail-Abbinder.
Und wer sich in den sozialen Medien zu dem Protest bekennen will, wird auch fündig: Zu diesem Zweck gibt es einen Profilbild-Rahmen mit demselben Motto.
Freie Apothekerschaft bietet Flyer-Motive zum Download an
Auch auf der Webseite der „Freien Apothekerschaft“ (FA) lassen sich verschiedene Infomaterialien finden, die heruntergeladen und entweder als Plakat oder Flyer verwendet werden können.
Laut dem Verein „dürfen die Schaufenster von Deutschlands Apotheken gerne eine sehr deutliche Sprache sprechen und voll mit diesen oder anderen Plakaten sein“, heißt es auf der Webseite dazu.
Insgesamt werden 15 Motive angeboten. Auf diesen wird unter anderem ebenfalls auf die Gründe für Schließungen und Protest verwiesen. Informationen gibt es selbstverständlich auch zu den Forderungen der Apothekerschaft.
Protest-Rezept von Sanacorp
Unterstützung zum Protest kommt auch aus den Reihen der Pharmagroßhändler. Sanacorp hat daher im Vorfeld Rezeptblöcke an Apotheken versendet. Die rosa Rezepte sind zur Weitergabe an Kunden gedacht und verweisen via QR-Code auf eine Website mit Hintergrundinformationen.
Zu finden sind dort zum Beispiel Daten zur Entwicklung der Apothekenzahl, Gründe für die zunehmende Anzahl an Schließungen und was Apotheken tagtäglich für die Menschen hierzulande leisten.
Auf der Website der Deutschen Apotheker Zeitung können die Rezepte auch nachträglich heruntergeladen werden.
Auch Apotheken stellen Material zur Verfügung
Der Protest scheint auch die Kreativität des Fachpersonals zu beflügeln. So sind im Internet mittlerweile zahlreiche Materialien von einzelnen Apotheken zu finden.
Jessica Weber, Apothekeninhaberin aus Dormagen, zum Beispiel hat einen Flyer für Kunden entworfen. Mit dem Motto: „Ohne Apotheke vor Ort ist alles doof“ möchte Sie das Interesse der Bürger wecken. Um den zentralen Slogan herum angeordnet, nennt sie beispielhaft einige Leistungen der Präsenzapotheken, die den Menschen fehlen dürften, wenn ihre Apotheke vor Ort schließen muss:
- „Keine Medikationsberatung: doof“
- „Keine Problemlösung bei Lieferengpässen: doof“
- „Keine schnelle Erreichbarkeit bei Fragen zu Arzneimitteln: doof“
- „Kein 24-Stunden-Notdienst: doof“
- „Keine persönliche Beratung und Betreuung: doof“
- „Kein superschneller Lieferservice: doof“
- „Keine Anfertigung von individuellen Rezepturen: doof“
Der Entwurf kann kostenlos auf der Website der Freien Apothekerschaft heruntergeladen werden.
Protest-Video: „Weil wir das für Dich tun!“
Auch mit Videos wird versucht, die Bevölkerung über die Hintergründe zum Apotheken-Protest aufzuklären.
Jan Olgemöller, Inhaber der Wasserturm-Apotheke in Essen, zum Beispiel hat sich mit sechs weiteren Apotheken zusammengeschlossen und gemeinsam ein Video gedreht. Dieses richtet sich an Kunden, die am 14. Juni vor einer Notdienstapotheke länger in der Warteschlange stehen und möglicherweise genervt davon sind.
Das Video kann über einen QR-Code abgerufen werden. Dieser befindet sich auf einem Plakat neben dem Schriftzug: „Du fragst Dich, warum Du heute im Notdienst anstehen musst? Wir erklären es Dir!“
Das Plakat kann kostenlos bei der Deutschen Apotheker Zeitung heruntergeladen werden.