COVID-19: PTA besonders häufig betroffen
Das Wissenschaftliche Institut der AOK wertete die Krankenkassen-Daten von 7,7 Millionen Versicherten in Bezug auf COVID-19- und Post-COVID-Erkrankungen aus: Von den durchgehend erwerbstätigen Versicherten wurden 2,3 Millionen zwischen März 2020 und Dezember 2022 aufgrund einer COVID-19-Infektion mindestens einmal arbeitsunfähig geschrieben. 71.651 (circa 1 Prozent) der erwerbstätigen Versicherten wurden in diesem Zeitraum wegen eines Post-COVID-Syndroms als arbeitsunfähig eingestuft.
Die Pressemitteilung zum Bericht des Wissenschaftlichen Instituts der AOK(Post-Covid-Erkrankungen | Pressemitteilungen | WIdO – Wissenschaftliches Institut der AOK) verweist darauf, dass 2022 der höchste Krankenstand seit Beginn der Analysen 1991 erfasst wurde. Atemwegserkrankungen, darunter auch akute COVID-19-Fälle, sind dafür mit verantwortlich.
Welche Berufsgruppen waren besonders häufig von COVID-19 betroffen?
Beschäftigte in der Kinderbetreuung erkrankten am häufigsten an einer Corona-Infektion (32.240 Erkrankte je 100.000 Beschäftigte). Die Plätze zwei und drei der am häufigsten betroffenen Berufsbilder belegen Mitarbeitende der Sozialverwaltung und -versicherung (31.152 Erkrankte je 100.000 Beschäftigte) und PTA (30.886 Erkrankte je 100.000 Beschäftigte).
An Post-COVID litten am häufigsten Berufstätige, die in den Bereichen Ergotherapie und Kinderbetreuung (1.578 Erkrankte und 1.377 Erkrankte je 100.000 Beschäftigte) tätig waren.
„Es fällt auf, dass die Berufsgruppen, die am stärksten von akuten COVID-19-Erkrankungen betroffen waren, in der Folge nicht unbedingt die meisten Post-COVID-Ausfälle zu verzeichnen hatten“, so Helmut Schröder, stellvertretender Geschäftsführer des Wissenschaftlichen Instituts der AOK. Schröder weiter: „Diese Auffälligkeit ist vermutlich durch Unterschiede zwischen den Berufsgruppen hinsichtlich Altersverteilung, Geschlechtsverteilung und Vorerkrankungen zu erklären.“
Verursacht jeder Virus-Subtyp gleich oft Post-COVID?
Um das herauszufinden, wurden die Daten von Beschäftigten mit einer Krankschreibung aufgrund COVID-19 sieben Monate lang nachverfolgt. Zwischen September und Dezember 2021, als die Delta-Variante dominierte, wurden 2,5 Prozent der Erkrankten wegen Post-COVID durchschnittlich 43,2 Tage arbeitsunfähig geschrieben. Während der Omikron-Variante lag der Anteil lediglich bei 1,1 Prozent mit durchschnittlich 30,9 Tagen.
Schröder resümiert: „Eine gute Nachricht ist, dass sowohl die Zahl der Betroffenen als auch die Schwere der Erkrankung, die aus den Ausfalltagen abgeleitet werden kann, im Verlauf der Pandemie nachgelassen haben.“