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Apothekertag 2022: Azubi-Gehalt für PTA?

Die zweijährige PTA-Ausbildung wird derzeit nicht vergütet. Brandenburger Apotheker wollen das ändern. | Bild: Volker Witt / AdobeStock

Die PTA-Ausbildung in Brandenburg könnte neue Fahrt aufnehmen. Dank der Initiative des PTA-Schulleiters Clemens Tründelberg aus Eisenhüttenstadt sollen dort verschiedene Stipendien das Angebot für Schüler nun deutlich attraktiver machen. Das Modell zur Finanzierung der Ausbildungsvergütung hat sich der Schulleiter auch schon überlegt und in der Brandenburger Kammerversammlung vorgestellt:

In einer Variante würden die Schüler 450 Euro in den ersten beiden Jahren erhalten. Dies würde die Apotheken 38 Euro im Monat kosten (Berechnungsgrundlage: 570 Apotheken finanzieren 48 Schüler, also zwei Klassen).  

In einer zweiten Variante erhielten die Azubis 450 Euro nur im ersten Jahr oder 225 Euro über zwei Jahre – dies wäre mit monatlich 19 Euro pro Apotheke zu realisieren. Mit 9,50 Euro im Monat könnten die Brandenburger Apotheken immerhin noch 225 Euro im ersten Jahr finanzieren. Letztere Option ähnelt dem Stipendien-Modell, wobei hier die Summe von einer einzigen Apotheke aufgebracht werde.  

Antrag zum Stipendium beim Deutschen Apothekertag 

Wie wichtig das Thema ist, zeigt nun auch ein erster Antrag, den die Kammer Brandenburg beim Deutschen Apothekertag (DAT) in die Hauptversammlung einbringen will. Mit diesem soll der Gesetzgeber aufgefordert werden, „eine Grundlage zu schaffen, dass PTA während der schulischen Ausbildung eine Ausbildungsvergütung bekommen“.  

Für die Sicherstellung einer flächendeckenden Arzneimittelversorgung sei ausreichend und qualifiziertes Personal in der Apotheke notwendig, heißt es im Wortlaut des Antrags. Im Vergleich zu anderen Gesundheitsfachberufen wie z. B. der Pflegefachkraft, der MTLA oder der Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten sei der Wettbewerbsnachteil der PTA auszuräumen und die Finanzierung einer Ausbildungsvergütung gesetzlich zu regeln, um somit die Attraktivität der PTA-Ausbildung zu steigern.

Was passiert beim Deutschen Apothekertag? 

Die Hauptversammlung der deutschen Apothekerinnen und Apotheker, der Deutsche Apothekertag (DAT), wird im Rahmen der expopharm in diesem Jahr vom 14. September bis einschließlich 16. September in München stattfinden. Dort geht es kurz gesagt um die Berufspolitik für die Deutsche Apothekerschaft.  

Prinzipiell kann jeder deutsche Apotheker den Apothekertag besuchen. Der Eintritt ist frei. Man braucht aber eine spezielle Eintrittskarte. Zu jedem der sogenannten Beratungsgegenstände, das ist zum Beispiel der Geschäftsbericht des Hauptgeschäftsführers oder die Anträge, die die Delegierten eingebracht haben, findet eine Aussprache statt. Dabei dürfen die Delegierten sprechen und natürlich die Mitglieder von Vorständen und die Geschäftsführung der ABDA, der Bundesverband des Deutschen Apotheker Verbands, der Berichterstatter, Präsidenten und Vorsitzende sowie Geschäftsführer der ABDA-Mitgliedsorganisationen, die Referenten und geladenen Gäste sowie einzelne Mitglieder, also Apothekerinnen und Apotheker. Soweit die Versammlung nichts anderes beschließt. Es darf sich also jeder anwesende Apotheker an den Diskussionen beteiligen. Abstimmen dürfen aber natürlich nur die gewählten Delegierten der Mitgliedsorganisationen.

Eröffnet wird der Deutsche Apothekertag am Mittwoch um 13 Uhr von ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening. Ab 16:00 Uhr startet dann die Hauptversammlung der Apothekerinnen und Apotheker mit der Antragsberatung. Am 14. September wird Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach zu Gast sein. Für den Freitag ist eine gesundheitspolitische Diskussion mit Bundestagsabgeordneten vorgesehen.