PTAheute-Pinnwand KW 20 / 2022: Teil-Impfpflicht, Pollenflug und Affenpocken
Täglich erreichen uns zahlreiche Meldungen rund um Pharmazie, Gesundheit und Apothekenmarkt. Hier finden Sie eine Übersicht über die News und Pressemeldungen der aktuellen Woche.
Bundesverfassungsgericht billigt Pflege-Impfpflicht
Das Bundesverfassungsgericht hat die einrichtungsbezogene Impfpflicht bestätigt. Wer sich nicht impfen lassen will, muss mit einem Bußgeld rechnen oder seinen Beruf aufgeben. Aber dieser Eingriff sei verfassungsrechtlich gerechtfertigt. Der Gesetzgeber verfolge einen wichtigeren Zweck: Alte oder Kranke vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus zu schützen.
Der Staat habe im Dezember 2021 wegen der pandemischen Lage gegenüber den besonders gefährdeten Menschen eine Schutzpflicht gehabt, hätte also handeln müssen. Und weil schwerwiegende Nebenwirkungen bei der Impfung sehr selten sind, habe er dem Pflegepersonal das zumuten dürfen. Das sei jetzt auch nicht anders zu beurteilen.
Das Gericht geht weiterhin davon aus, dass die Impfung einen Schutz vor einer Infektion bietet, auch bei der Omikron-Variante. Die Richter berufen sich auf die medizinischen Fachgesellschaften. Die seien sich einig, dass die Risikogruppen auch bei den typischerweise milderen Krankheitsverläufen weiterhin gefährdet seien. Quellen: dpa / tagesschau.de / vs
Fast zwei Drittel für längere Corona-Bürgertests
Trotz der entspannteren Corona-Lage sind fast zwei Drittel der Bundesbürger einer Umfrage zufolge für eine weitere Verlängerung des Angebots von Gratis-Schnelltests. Dass es auch über Ende Juni hinaus kostenlose Bürgertests geben sollte, befürworten 65 Prozent, wie die Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur ergab. Nicht mehr nötig finden es dagegen 24 Prozent, 11 Prozent machten keine Angaben oder wussten es nach eigenem Bekunden nicht.
Das Bundesgesundheitsministerium hatte die Verordnung, die auch diese Bürgertests regelt, vorerst bis einschließlich 29. Juni verlängert. Damit haben alle auch ohne Symptome Anspruch auf mindestens einen Schnelltest pro Woche an Teststellen durch geschultes Personal und mit Bescheinigung. Quelle: dpa / vs
Neue Werbekampagne für Talcid®
Die Berliner Kreativagentur PEIX Health Group hat in Kooperation mit Bayer eine Kampagne um das Antazidum Talcid® kreiert. Als Kern der Kampagne dient ein TV-Spot, der einen Mix aus realer und illustrierter Welt des Mageninneren widerspiegelt. Eine bunte, lebendige Stadt „Acid Town“, die „Stadt der Magensäure“, stellt verschiedene Faktoren dar, die unseren Magen beeinflussen und den pH-Wert ansteigen lassen können: von Morgenkaffee über Alltagsstress bis hin zu Nervosität.
Sinkt der pH-Wert in den Alarmbereich, entsteht Sodbrennen: Symbolisiert durch einen feuerspeienden Drachen, der alle Stadtbewohner in die Flucht treibt. Durch die Einnahme von Talcid® wird der Drache unschädlich gemacht. Eine weiße Taube taucht auf: Der therapeutisch optimale pH-Wert von 4,5 ist wiederhergestellt und es kehrt Ruhe ein in „Acid Town“.
Neben einem TV- und Kino-Spot zeigt die Website „Acid Town“ nochmals im Detail und gibt Betroffenen Tipps, die beruhigend auf den Magen wirken. Abrufbar ist der Spot unter www.peix.de/work/acid-town-talcid. Quelle: Pressemitteilung PEIX Health Group / vs
Corona: steigende Beliebtheit von Outdoor-Aktivitäten
Wie aus einer Studie der pronova BKK „Fitness 2022“ hervorgeht (befragt wurden 1.000 Menschen ab 18 Jahren im Januar 2022), haben sich während der Pandemie mehr Menschen draißen sportlich betätigt statt im Fitnessstudio oder in Sportvereinen. Das setzt sich auch in diesem Jahr weiter fort.
Zu den beliebtesten Aktivitäten derzeit zählen immer noch Spazierengehen, Radfahren und Fitnessübungen zuhause: Jeder zweite Deutsche geht derzeit regelmäßig spazieren oder fährt mit dem Rad. Vor der Pandemie war es nur jeder Dritte. Auf dem zweiten Platz landet das Fitnesstraining in den eigenen vier Wänden ohne digitale Anleitung (derzeit 39 Prozent, vs. 19 Prozent vor Corona). Regelmäßigen Sport im Freien wie Joggen machen aktuell 29 Prozent, vor der Pandemie 26 Prozent. Der Besuch von Fitnessstudios hat jedoch deutlich nachgelassen: Während vor 2020 noch 25 Prozent im Fitnessstudio aktiv waren, schrumpfte die Zahl in den Corona-Monaten auf sechs Prozent und liegt auch derzeit nur bei zehn Prozent.
Fast jeder Fünfte nimmt seit der Pandemie erstmalig an angeleiteten Home-Trainings via Youtube oder Fitness-App teil und jeder Achte an Online-Kursen von qualifizierten Anbietern. Auch die regelmäßige Teilnahme an Online-Kursen von Studios, Krankenkassen und Vereinen erfreut sich großer Beliebtheit. Quelle: Pressemitteilung pronova BKK / vs
Mehr Drogentote in Deutschland
Im vierten Jahr in Folge ist die Zahl der Drogentoten in Deutschland gestiegen. 2020 starben noch 1.581 Menschen an Drogen und im vergangenen Jahr waren es 1.826. In 2017 waren es sogar erst 1.272 Drogentote, wie der Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Burkhard Blienert, mitteilte.
Wie in den vergangenen Jahren gab es die meisten Todesopfer wegen Heroin und anderer Opioide, alleine oder in Verbindung mit anderen Stoffen. Die Zahl der Rauschgifttoten durch alleinige Überdosierung von Heroin ist auf 195 gestiegen, bei Opioid-Substitutionsmitteln auf 88 Tote.
Hilfe, Behandlung und Beratung müssten schneller und direkter bei den Menschen ankommen. „Was wir jetzt brauchen – und zwar schnell – ist ein Grundsatzgespräch mit den Ländern“, sagte Blienert. „Es darf nicht sein, dass Menschen, die schwer suchtkrank sind, gar nicht erreicht und mit ihrer Erkrankung sowie deren sozialen Folgen alleine gelassen werden.“
Gestiegen sind auch die Zahlen bei den alleinigen Vergiftungen an Amphetamin (92 Rauschgifttote), Amphetaminderivaten (13 Rauschgifttote), Methamphetamin (23 Rauschgifttote) und Kokain (74 Rauschgifttote). Quelle: dpa / vs/mia
EMA prüft Booster mit Biontech-Impfstoff für Kinder
Die EU-Arzneimittelbehörde (EMA) prüft die Zulassung einer Booster-Impfung für Kinder von fünf bis elf Jahren mit dem Corona-Impfstoff von Biontech/Pfizer. Ein entsprechender Antrag der Hersteller sei gestellt worden, teilte die Behörde mit. Bisher ist die dritte Dosis mit diesem Präparat in der EU für Kinder ab zwölf Jahren zugelassen. Die Experten der EMA geben ihre Empfehlung nach Prüfung aller Daten und einer Abwägung von Vor- und Nachteilen ab. Wie lange die Prüfung dauert, ist unklar.
In den USA hatte erst am Dienstag die Arzneimittelbehörde FDA die Notfallzulassung erweitert und grünes Licht für die Booster-Impfung der Fünf- bis Elfjährigen gegeben. Testreihen hätten gezeigt, dass die Booster auch in dieser Altersgruppe sicher seien, erklärte die FDA. Quelle: dpa /vs/mia
Forderung: Vorbereitung auf neue Corona-Welle ab Herbst
Die Gesundheitsminister der Länder dringen auf rechtzeitige Vorbereitungen für eine neue Corona-Welle in Deutschland ab Herbst. „Die Corona-Pandemie ist noch nicht vorbei. Wir dürfen uns nicht von den aktuell rückläufigen Inzidenzen täuschen lassen“, erklärte die Vorsitzende der Gesundheitsministerkonferenz, Petra Grimm-Benne aus Sachsen-Anhalt. Der Bund soll demnach rasch einen „Masterplan“ ausarbeiten und mit den Ländern abstimmen. Dazu gehören soll auch eine Anpassung des Infektionsschutzgesetzes.
Ab Herbst könnte etwa mit einer Maskenpflicht in Innenräumen reagiert werden. Zudem solle es um Verpflichtungen zur Vorlage von Impf-, Genesenen- oder Testnachweisen mit entsprechenden Zugangsbeschränkungen für risikogefährdete Bereiche und Einrichtungen gehen. Genannt werden den Angaben zufolge auch verbindliche Infektionsschutzkonzepte.
Außerdem will die Bundesregierung zusätzlichen Corona-Impfstoff bestellen und damit auf die dann vorherrschenden Virusvarianten reagieren können. Nach einer vom Bundeskabinett beschlossenen Strategie sollten daher weitere 830 Millionen Euro für den Kauf eines angekündigten Impfstoffs des Herstellers Moderna bereitgestellt werden, der bei verschiedenen Varianten zugleich wirke. Lauterbach betonte, eine Lehre aus der Pandemie sei, nie wieder zu wenig Impfstoff zu haben. Er kündigte eine Impfkampagne mit Blick auf den Herbst an. Quelle: dpa / vs/mia
Omikron-Subvariante BA.5 breitet sich zunehmend aus
Der Anteil der Omikron-Subvariante BA.5 in Deutschland wächst, aber bisher auf sehr niedrigem Niveau. Er lag nach den jüngsten verfügbaren Daten, einer Stichprobe von vorletzter Woche, bei 1,4 Prozent. In den Wochen zuvor waren es 0,5 und 0,3 Prozent, wie das RKI berichtet. Das stetige Wachstum der seit einiger Zeit vorherrschenden Omikron-Variante BA.2 scheint indes gestoppt, der Wert sank leicht auf nun 97,4 Prozent.
„Der aktuell besonders in Südafrika und zuletzt auch in Portugal zunehmende Trend der Omikron-Linien BA.4 und BA.5 geht dort mit einem Anstieg der COVID-19-Fallzahlen und Positivenrate einher“, schreibt das RKI. In Deutschland ist bei BA.4 bisher nur eine sehr kleine Zunahme auszumachen, von 0,1 auf 0,3 Prozent. Auch bei Mischvarianten ist dem Bericht zufolge bisher kein starker Anstieg zu verzeichnen. Es werden aber nicht alle positiven Proben dahingehend untersucht.
„Der Infektionsdruck bleibt mit ca. 400.000 innerhalb der letzten Woche an das RKI übermittelten COVID-19-Fällen hoch.“ In der Omikron-Welle waren in den vergangenen Monaten teils über eine Million Infektionen wöchentlich gemeldet worden. Quelle: dpa / mia
Trockenheit erlaubt Pollenallergikern kaum Pausen
Für manche Pollenallergiker in Deutschland könnte der Frühling dieses Jahr mehr Beschwerden mit sich bringen als üblich. Durch die Trockenheit in vielen Regionen würden Pollen nicht aus der Luft gewaschen, sagte der Landschaftsökologe Matthias Werchan von der Stiftung Deutscher Polleninformationsdienst. „Wenn der Regen ausbleibt, haben wir eine sehr pollenreiche Luft. Auch zu Boden gefallene Pollen können bei Trockenheit wieder aufgewirbelt werden. Für Allergiker bedeutet das, dass Entlastungstage mit geringerer Pollenkonzentration fehlen.“
In diesem Frühjahr liegt das Problem jedoch nicht nur in der Trockenheit: Manche Baumarten hätten ein Mastjahr, in dem sie besonders viele Früchte trügen. Vorher gebe es einen überdurchschnittlich ausgeprägten Pollenflug. Aktuell gehe der Flug der Gräserpollen hierzulande los: „Die Werte gehen jetzt lokal in eine mäßige, teils auch schon hohe Belastung.“ Die Stiftung gibt unter anderem wöchentliche Vorhersagen zum Pollenflug heraus.
Bei Heuschnupfenpatienten setzt der Körper als Abwehrreaktion auf Pollen den Botenstoff Histamin frei. Betroffene können akute Beschwerden etwa mit Nasenspray, Augentropfen und Tabletten lindern. Manchmal wird ihnen auch geraten, in der Allergie-Hochphase zu verreisen. An der Ursache setzt eine Immuntherapie etwa mit Spritzen oder Tabletten (Hyposensibilisierung) an – damit sollten Patienten in Regel aber einige Monate vor der Pollensaison beginnen. Quelle: dpa / vs/mia
Herz-Kreislauf-Patienten: Behandlung ausschließlich mit Generika
Zwölf Prozent der Deutschen erkranken im Laufe ihres Lebens am Herz-Kreislauf-System. Ursache ist meist ein zu hoher Blutdruck. Häufig kommen Generika zum Einsatz: Bei den Herz-Kreislauf-Wirkstoffen liegt ihr Anteil bei 96 Prozent. Im vergangenen Jahr stellten Generika-Hersteller für diese Patientengruppe innerhalb Deutschlands mehr als 17 Milliarden Tagestherapiedosen bereit.
Je mehr Betroffene einer Erkrankung es gibt, desto größer ist auch der Generika-Anteil, der zum Einsatz kommt. Das gilt etwa bei:
- Lipidsenkern (z. B. zur Minderung des Risikos einer Herz-Kreislauf-Erkrankung): Hier waren 2021 insgesamt 98 Prozent der verschriebenen Tagestherapiedosen generisch.
- Arzneimitteln gegen säurebedingte Erkrankungen (z. B. Sodbrennen oder Refluxkrankheiten): Hier lag der Anteil an Generika bei 99 Prozent.
- Systemische Antibiotika: Bei den Erkrankungen, die ambulant mit einem Antibiotikum behandelt werden mussten, lag der Generika-Anteil bei 93 Prozent.
Generika-Hersteller bieten dabei für viel Versorgung geringe Kosten. Während ihr Versorgungsanteil über sämtliche Wirkstoffe bei knapp 80 Prozent liegt, geben die Krankenkassen für Generika nur 8,4 Prozent ihrer Arzneimittelausgaben aus. Konkret für Herzpatienten bedeutet das, dass sie günstig versorgt werden. Denn für die sechs Tabletten, die sie typischerweise täglich nehmen, zahlen die Krankenkassen an die Hersteller nur 20 Cent. In Wahrheit ist es noch deutlich weniger, denn sie erhalten darauf hohe Rabatte. Quelle: https://www.lifepr.de/inaktiv/pro-generika-ev/zum-welt-hypertonie-tag-2022-herz-kreislauf-patient-innen-werden-fast-ausschliesslich-mit-generika-behandelt/boxid/899979 / vs
Affenpocken verbreiten sich in weiteren Ländern
In immer mehr Ländern sind nun ebenfalls Fälle von Affenpocken bei Menschen aufgetreten. Betroffen sei eine Person aus dem Bundesstaat Massachusetts im Nordosten des Landes, teilte die US-Gesundheitsbehörde CDC mit. In Spanien wurden acht Infektionen in der Hauptstadt Madrid gemeldet, wie die Nachrichtenagentur Europa Press berichtete, und in Portugal schrieb die Zeitung „Público“ gar von etwa 20 Infizierten. Bei der Mehrheit der bisher bekannt gewordenen Fälle sind Männer betroffen, die Sexualkontakte zu anderen Männern hatten.
Affenpocken-Infektionen beim Menschen waren bislang vor allem aus einigen Regionen Afrikas bekannt. Bereits angesichts der ersten bekannt gewordenen Fälle in Großbritannien, wo das Virus Anfang Mai nachgewiesen wurde, hatte das RKI Ärzte in Deutschland für die Virusinfektion sensibilisiert. In einem vom RKI veröffentlichten Beitrag heißt es, Affenpocken sollten auch dann bei unklaren pockenähnlichen Hautveränderungen als mögliche Ursache in Betracht gezogen werden, wenn die Betroffenen nicht in bestimmte Gebiete gereist seien. Männer, die Sex mit Männern haben, sollten laut RKI bei ungewöhnlichen Hautveränderungen „unverzüglich eine medizinische Versorgung aufsuchen“.
Zu den ersten Krankheitsanzeichen zählen: Fieber, Kopf-, Muskel- und Rückenschmerzen, geschwollene Lymphknoten, Schüttelfrost und Erschöpfung. Es könne sich ein Ausschlag entwickeln, der sich oft ausgehend vom Gesicht auf andere Körperteile ausbreite. Der Ausschlag könne Windpocken und Syphilis ähneln. Es gibt keine spezifische Therapie und keine Impfung gegen Affenpocken.
Zwischenzeitlich ist ein erster Fall von Affenpocken auch in Deutschland nachgewiesen worden. Der Betroffene sei laut Medienangaben von Portugal über Spanien nach Deutschland gereist. Er befindet sich seit etwa einer Woche in München, war zuvor aber auch schon in Düsseldorf und Frankfurt am Main. Derzeit werden weitere enge Kontaktpersonen ermittelt. Quelle: dpa / vs/mia
EMA prüft Zulassung von COVID-19-Impfstoff Valneva
Die EMA prüft die Zulassung des Corona-Impfstoffs des französischen Pharmakonzerns Valneva für den EU-Markt. Das Unternehmen habe einen entsprechenden Antrag gestellt, teilte die EMA mit. Wann mit einer Entscheidung zu rechnen ist, blieb offen. Bereits seit Dezember prüfen die EMA-Experten alle Daten aus Studien und Versuchen zu dem Impfstoff mit dem offiziellen Namen VLA2001. Wenn sie grünes Licht geben, muss noch die EU-Kommission zustimmen. Im April war der Valneva-Impfstoff bereits in Großbritannien zugelassen worden.
VLA2001 wird in zwei Dosen verabreicht und soll dem Körper helfen, sich vor einer Infektion mit dem Virus zu schützen. Das Präparat enthält dafür inaktive, also abgetötete Viren. Diese können nicht zu einer Infektion und Krankheit führen, sie kurbeln aber die Bildung von Antikörpern an. Quelle: dpa / vs/mia
WHO bestätigt weiteren Wildpolio-Fall
Nach dem südafrikanischen Binnenstaat Malawi ist nun auch im Norden des Nachbarlandes Mosambik ein Fall von Wildpolio entdeckt worden. Es ist der erste Wildpolio-Fall in Mosambik seit 1992, wie die WHO am Donnerstag bestätigte.
In Malawi war eine großangelegte Impf-Kampagne für 2,9 Millionen Kinder gestartet worden, nachdem dort im Februar ein Fall nachgewiesen worden war. Es handelte sich dabei um den ersten Wildpolio-Ausbruch auf dem Kontinent seit 2016.
Zur Erinnerung: Polio (Kinderlähmung) ist eine ansteckende Infektionskrankheit, die Lähmungen auslösen und zum Tod führen kann. Vor allem bei Kleinkindern kann es dauerhafte Lähmungen hervorrufen. Verbreitet wird das hoch ansteckende Virus oft über verunreinigtes Wasser. Eine Heilung für Polio gibt es bisher nicht. Quelle: dpa / vs/mia
Neuer Ratgeber zur Verhütungsaufklärung
Mit einem überarbeiteten und umfangreichen Patientinnenratgeber möchte Aristo Pharma rund um das Thema Verhütung informieren. Mit dem Titel „Sicher verhüte ich!“ gibt der Ratgeber Antworten auf zentrale Fragen rund um die Verhütung: Wie funktioniert der Zyklus? Welche hormonellen, hormonfreien und natürlichen Verhütungsmethoden gibt es? Und was ist die passende Option für mich?
Der Ratgeber kann ergänzend zum Arztgespräch mitgegeben werden und bietet Mädchen und Frauen eine Orientierungshilfe für wesentliche Verhütungsfragen. Bestellungen erfolgen über den Aristo Pharma Außendienst und über info@aristo-pharma.de. Quelle: Pressemitteilung Aristo Pharma / vs
Apotheken-Team wird zu Klimarettern
Die Anwendung „Klimaretter – Lebensretter“ verspricht Unternehmen im Gesundheitswesen, spielerisch CO2 zu sparen, ohne Arbeitsabläufe zu stören. Die MediosApotheke Berlin trat als erste Apotheke gegen andere Unternehmen aus dem Gesundheitswesen an und erhielt prompt den ersten Preis in der Kategorie „Kleine Unternehmen“.
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Grippe breitet sich aktuell unter Kindern verstärkt aus
Bei Kindern wird nach Einschätzung des RKI derzeit häufiger Grippe als Corona diagnostiziert. Betroffen seien insbesondere 5- bis 14-Jährige. „Bei Auftreten von Symptomen einer neu auftretenden Atemwegserkrankung wie z. B. Schnupfen, Halsschmerzen oder Husten wird – unabhängig vom Impfstatus und auch bei negativem COVID-19 Testergebnis – dringend empfohlen, Kontakte zu meiden und bei Bedarf die hausärztliche Praxis zu kontaktieren“, so das RKI.
Erst kürzlich meldete das RKI, habe laut der Influenza-Positivenrate die Grippewelle im Mai begonnen. Die Arbeitsgemeinschaft Influenza hatte für die vergangene Woche von knapp 2.000 gemeldeten Fällen berichtet. Bei Grippe wird eine hohe Dunkelziffer nicht erkannter und nicht gemeldeter Fälle angenommen. Quelle: dpa / mia
Ab sofort möglich: Grippe-Impfung in der Apotheke
Apotheken dürfen künftig neben der Corona-Impfung auch eine Impfung gegen Grippe durchführen. Eine entsprechende Neuregelung verabschiedete der Bundestag am Donnerstag (19. Mai 2022) gemeinsam mit dem Corona-Bonus für Pflegekräfte. Danach sind Apotheken in Zukunft grundsätzlich zur Grippeschutzimpfung berechtigt, wenn das Personal dafür entsprechend geschult wurde. Bislang war dies nur im Rahmen eines Modellprojekts erlaubt.
Umfangreiche Änderungen an der Apothekenbetriebsordnung schreibt der Apothekenleitung künftig genau vor, welche Pflichten diese zu erfüllen hat, wenn in der Apotheke gegen Grippe geimpft wird. So ist sicherzustellen, dass geeignete Räumlichkeiten zur Verfügung stehen, impfende Apotheker ordnungsgemäß geschult sind und für die Apotheke eine Betriebshaftpflichtversicherung besteht, die mögliche Schädigungen aus der Durchführung der Grippeschutzimpfung abdeckt.
Die Apothekervereinigung ABDA begrüßte den Parlamentsbeschluss. „Gerade beim jährlichen Grippeschutz sind zusätzliche Angebote dringend erforderlich, da die Impfquote trotz aller Angebote und Kampagnen viel zu niedrig ist“, erklärte ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening.