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Neues Allergiepotenzial durch Olivenbäume?

Kliner Olivenbaum in blauem Terracotta-Topf auf einem Tisch
Olivenbäume als Dekoration für Haus und Garten sind sehr beliebt. | Bild: Lana Mršnik1/Wirestock Creators / AdobeStock

Aufgrund des Klimawandels ist es bereits früh im Jahr schon deutlich wärmer, als wir es noch vor einigen Jahren gewohnt waren. Diese Veränderungen wirken sich auch auf die Vegetation aus. So beginnen viele Pflanzen deutlich früher im Jahr zu blühen. Die Hasel ist zum Beispiel etwa zwei bis drei Wochen früher dran als noch vor 30 Jahren. Dadurch verlängert sich insgesamt die Pollensaison.

Das spüren Pollenallergiker ganz deutlich. Doch nicht nur die Verschiebungen der Blühzeiten sind eine Herausforderung für sie, auch neue Zuchtformen können Pollenallergikern Beschwerden bereiten.

Neues Allergiepotenzial: Olivenbäume und japanische Zeder

Hierzu zählen zum Beispiel Olivenbäume und bestimmte Zedernarten, die sich insbesondere bei Garten- und Balkonfreunden in den letzten Jahren wachsender Beliebtheit erfreuen.

Tatsächlich gehört der Olivenbaum aber, wie hier die Birke, zu den Hauptallergieauslösern in Südeuropa. Die japanische Zeder wiederum macht vielen Allergikern in Asien zu schaffen.  

Kreuzallergie bei Esche und Olivenbaum 

Menschen, die allergisch auf Eschen reagieren, sollten besonders vorsichtig bei Olivenbäumen sein, da hier häufig eine Kreuzreaktion auftritt. 

Zur Erinnerung: Was ist eine Kreuzallergie?

Häufig reagieren Allergiker nicht nur auf einen Auslöser allergisch. Viele Pollenallergiker haben auch eine Allergie auf bestimmte Lebensmittel, da die enthaltenen Allergene strukturelle Ähnlichkeiten aufweisen.  

Am häufigsten ist das sogenannte Birkenpollen-Nuss-Kernobst-Syndrom. Birkengewächse sind botanisch mit den Rosengewächsen verwandt, zu denen Stein- und Kernobst sowie verschiedenes Beerenobst zählen.  

Eschen gehören dagegen zur Familie der Ölbaumgewächse und sind daher mit Olivenbäumen, Flieder, Jasmin und Ginster verwandt, sodass sich hier Kreuzreaktionen ergeben können.  

Kreuzallergien treten relativ häufig auf. Etwa 60 Prozent der Nahrungsmittelallergien gehen gleichzeitig mit einer weiteren Allergie einher.

Aufgrund seines Blütenstandes kann der Olivenbaum sehr große Pollenmengen produzieren, weshalb eine allergische Reaktion entsprechend stark ausfallen kann. Der Olivenbaum blüht im späten Frühjahr von circa Mai bis Juli. 

Allergietests für neue Allergien nicht vorhanden

Spezielle Allergietests, die eine mögliche Allergie auf den Olivenbaum feststellen können, sind derzeit nicht zugelassen. 

Werden bei einem traditionellen Allergietest Eschenpollen mitgetestet und fällt hier der Test positiv aus, kann eine allergische Reaktion auf andere Ölbaumgewächse wie den Olivenbaum nicht ausgeschlossen werden. 

Allergie-Prävention: Potenzielle Allergene meiden

Der beste Schutz vor möglichen Allergenen ist immer noch, diese nach Möglichkeit zu meiden. Dementsprechend sollten Esche-Allergiker zur Vermeidung einer Kreuzreaktion nicht in Gegenden reisen, wo besonders viele Olivenbäume vorkommen.  

Auch sollten diese Allergiker den Dekorationstrend, sich Olivenbäume in die eigenen vier Wände oder auf Terrasse und Balkon zu stellen, nicht mitmachen. Statt eines Olivenbaumes könnte Oleander oder die weidenblättrige Birne auf die Terrasse bzw. in den Garten gestellt werden.  

Auch bei der Bepflanzung von gemeinschaftlich genutzten Flächen sollte an Allergiker gedacht werden. So merkt das Robert Koch-Institut in der Zeitschrift „Journal of Health Monitoring“ in der Ausgabe S4/2023 „Auswirkungen des Klimawandels auf allergische Erkrankungen in Deutschland“ an, dass es wenig sinnvoll sei, bei der zukünftigen Städteplanung und -begrünung „auf bisher gebietsfremde und an hohe Lufttemperaturen angepasste Bäume zu setzen, sofern sie ein hohes allergenes Potenzial haben, wie dies zum Beispiel für den Olivenbaum gilt“. Quellen:
- https://www.onmeda.de/krankheiten/allergie/olivenbaum-allergie-id202706/
- https://www.pollenundallergie.ch/polleninformationen/allergene-pflanzen/oelbaum-olea
- https://www.neurodermitis.net/wissenswertes/kreuzallergie
- https://www.rki.de/DE/Content/Gesundheitsmonitoring/Gesundheitsberichterstattung/GBEDownloadsJ/Focus/JHealthMonit_2023_S4_Allergien_Sachstandsbericht_Klimawandel_Gesundheit.pdf?__blob=publicationFile
 

Tipps für Pollenallergiker:

  • Allergiker sollten sich über den aktuellen Pollenflug informieren. Hierfür gibt es inzwischen zahlreiche Apps fürs Smartphone. Auch in den Tageszeitungen ist der Pollenflug abgedruckt.  
  • Nach dem Aufenthalt im Freien sollte die Kleidung gewechselt, die Brillengläser gereinigt und die Haare vor dem Schlafengehen gewaschen werden.  
  • Die tagsüber getragene Kleidung sollte nicht im Schlafzimmer aufbewahrt werden.  
  • Wenn der Pollenflug am stärksten ist, am besten drinnen aufhalten und Fenster/Türen geschlossen halten.