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Ergebnisse einer Metaanalyse : Blutdrucksenkung kann vor Diabetes schützen

Menschen mit Typ-2-Diabetes haben oft auch erhöhte Blutdruckwerte. Doch scheint einer aktuellen Metaanalyse zufolge auch ein umgekehrter Zusammenhang bestehen zu können. | Bild: HENADZY /AdobeStock

Menschen mit Typ-2-Diabetes haben oft auch erhöhte Blutdruckwerte. Den Blutdruck zu senken ist daher bei dieser Patientengruppe eine etablierte Strategie, um Gefäßschäden vorzubeugen. Unklar war aber bisher, ob sich durch Blutdrucksenkung bereits die Entwicklung eines Diabetes verhindern lässt.

Geringeres Diabetesrisiko unter Bluthochdrucktherapie

Dieser Frage ging nun eine große Metaanalyse nach. Hierfür wurden die Daten von 22 verschiedenen Studien mit insgesamt fast 150.000 Studienteilnehmern zusammenfassend ausgewertet. 

Die Teilnehmer erhielten Antihypertensiva oder Placebo und hatten zu Studienbeginn noch keinen Diabetes. Nach einer Zeitspanne von durchschnittlich 4,5 Jahren wurde geprüft, wie viele Studienteilnehmer einen Typ-2-Diabetes entwickelt hatten. Hierbei zeigte sich ein klares Ergebnis: Unter einer Bluthochdrucktherapie (Senkung des systolischen Werts um 5 mmHg) war das Diabetesrisiko signifikant um 11 Prozent geringer. 

Der Effekt war bei allen Studienteilnehmern zu beobachten, tendenziell noch etwas stärker bei den übergewichtigen Patienten. So betrug die Risikoreduktion bei Studienteilnehmern mit einem BMI über 30 immerhin 17 Prozent, bei einem BMI über 35 sogar 21 Prozent.

ACE-Hemmer und AT1-Blocker effektiv

Die Metaanalyse untersuchte auch, welche Antihypertensiva-Klassen den stärksten Einfluss auf das Diabetesrisiko ausübten. Es zeigte sich, dass ACE-Hemmer und Angiotensin-II-Antagonisten (AT1-Rezeptorblocker, Sartane) besonders effektiv waren. Sie reduzierten das Diabetesrisiko um 16 Prozent. Demnach kann mit diesen Medikamenten jeder fünfte Diabetesfall in einer Hochrisikopopulation verhindert werden. 

Durch neue Studien müssten diese Resultate nun noch weiter überprüft werden. Die Deutsche Hochdruckliga spricht sich aber jetzt schon dafür aus, die beiden Substanzklassen bei Hypertonikern mit hohem Diabetesrisiko – beispielsweise aufgrund von Übergewicht – bevorzugt einzusetzen. Angesichts der stark steigenden Diabetesrate müsse das präventive Potential ausgeschöpft werden. Quelle: Deutsche Hochdruckliga e.V.