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Bekomme ich Parkinson? – Frag‘ Alexa!

Mittels Sprach-Apps könnte künftig vorhergesagt werden, ob Risikopersonen in den nächsten fünf bis sieben Jahren an Parkinson erkranken werden oder nicht. | Bild:  Вадим Пастух / AdobeStock

Zittern und Bewegungsstörungen sind typisch für Parkinson-Patienten. Zeigen sich solche Symptome, befindet sich der Krankheitsprozess im Gehirn bereits in einem fortgeschrittenen Stadium. Dann sind schon in großem Umfang Dopamin-ausschüttende Neurone zerstört. Therapeutisch lässt sich zu diesem Zeitpunkt kaum mehr Einfluss auf die Krankheitsentwicklung nehmen.

Neue Therapieoptionen erfordern frühe Diagnose

In der Parkinsonforschung werden derzeit vielversprechende Therapieoptionen entwickelt. So soll es etwa zukünftig möglich sein, sogenannte Alpha-Synuclein-Antikörper einzusetzen. Diese könnten zielgerichtet an den pathologischen Prozessen im Gehirn angreifen – den Ablagerungen und Zusammenballungen des Proteins Alpha-Synuclein. 

Allerdings wird der Behandlungserfolg maßgeblich davon abhängen, wie früh im Krankheitsverlauf eine solche Therapie eingesetzt wird. Idealerweise sollte schon behandelt werden, bevor überhaupt erste typische Krankheitssymptome vorhanden sind. Deshalb ist es wichtig, Marker für eine sichere Frühdiagnose zu identifizieren.

Vielsagender Sprechtest

Forscher aus Marburg sowie aus Tschechien sind diesem Ziel nun möglicherweise nähergekommen: Eine einfach durchführbare, computergestützte Analyse der Sprachfrequenzmodulation könnte sich dazu eignen, Hochrisikopatienten zu erkennen.

In einer Studie untersuchten die Forscher solche Hochrisikopatienten. Es handelte sich um Menschen mit einer REM-Schlaf-Verhaltensstörung (d. h. lebhafte Träume und körperliche Bewegung im Traumschlaf) sowie einer Riechstörung. Beide Störungen können auf einen späteren Morbus Parkinson hindeuten.

Die Analyse von Sprechtests ergab bei den 30 Personen mit dieser Risikokonstellation ein auffallendes Ergebnis: Sie wiesen gegenüber Vergleichspersonen eine signifikante Einschränkung der sogenannten Prosodie auf – das heißt in Sprachmerkmalen wie Akzent, Intonation, Sprechgeschwindigkeit, Rhythmus und Sprechpausen.

Parkinson-Vorhersage mittels Sprach-App

Eine Abnahme der Prosodie könnte also bei Menschen mit REM-Schlaf-Verhaltensstörung und Riechstörung ein sehr frühes und sicheres Anzeichen einer Parkinson-Erkrankung sein, vermuten die Wissenschaftler. 

Theoretisch könnten sogar Systeme wie Alexa oder Sprach-Apps vorhersagen, ob Risikopersonen in den nächsten fünf bis sieben Jahren an Parkinson erkranken werden oder nicht. In weiteren größeren Studien sollen die Untersuchungsergebnisse nun überprüft werden. Quelle: Deutsche Gesellschaft für Neurologie e.V. (DGN)