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Mechanische Peelings: Was ist enthalten?

Frau mit Peelingmaske im Gesicht
Um das Hautbild zu verfeinern, greifen viele auf mechanische Peelings zurück. | Bild: Angelina / AdobeStock

Die Hornschicht bildet die äußerste Barriere der Haut. Sie ist je nach Körperstelle 0,01 bis 5 mm dick und besteht aus toten, keratinhaltigen Hornzellen (Korneozyten) und Zellresten. Gemeinsam bilden sie eine schuppenartige Schicht, die durch angelagerte Lipide (Ceramide, freie Fettsäuren, Cholesterol und dessen Derivate) fest zusammengehalten wird. 

Die wohl bekannteste Peeling- bzw. Schälmethode entfernt die abgestorbenen Hornschüppchen auf der Hautoberfläche mechanisch durch Reibekörper (Abrasion).

Peeling kann Hauterneurung anregen

Das Abreiben mit Peelingkörpern kann die Hauterneuerung fördern und die Durchblutung der Haut steigern. So können Pflegestoffe die verdünnte Hornschicht leichter durchdringen. 

Zudem werden Verhornungen abgelöst und verstopfte Follikel geöffnet. Insbesondere zu Unreinheiten neigende Haut kann davon profitieren. Eine bis zwei Anwendungen pro Woche reichen für sichtbare Ergebnisse aus. 

Mechanische Peelings bei verletzter und gereizter Haut tabu

Häufigere Anwendungen schaden eher, da sie die Regenerationsfähigkeit der Haut überfordern können, Reizungen sind dann die Folge. Dass Peelings bei verletzter, gereizter und erkrankter Haut tabu sind, ist aufgrund des Scheuer-Effekts nachvollziehbar. 

Bei entzündlicher Aknehaut ist ein mechanisches Peeling nicht die erste Wahl, da Hautunebenheiten wie Pickel und Pusteln aufreißen können – ein zusätzlicher Trigger für die strapazierte Haut. Auch für Rosacea- und Couperose-Patienten sind sie wegen der durchblutungsfördernden Wirkung nicht optimal.

Welche Schleifkörper sind in mechanischen Peelings drin?

Geeignete Stoffpartikel müssen in der Trägersubstanz unlöslich sein, eine feste Konsistenz aufweisen und sollten keine scharfkantigen Oberflächen haben, damit sie die Haut nicht zerkratzen. Infrage kommen beispielsweise Partikel aus

  • Aluminiumsilikat,
  • Aluminiumoxid,
  • Kaolin,
  • Kieselgur,
  • Polyethylengranulat (obsolet),
  • Mandelkleie oder
  • pulverisierten Aprikosenkernen.

Tipp: Prinzipiell eignet sich auch gewöhnlicher Kaffeesatz.

So sollte eine Peeling angewendet werden

Die Peelingkörper liegen entweder in Pulver-/Granulatform vor oder suspendiert in einer Gel- oder Cremegrundlage, also einer O/W-Emulsion, damit sie leicht abwaschbar ist. 

Dann kann es losgehen: Das Produkt mit etwas Wasser als Trägerstoff mischen, dann auf Gesicht oder Körper verteilen und in kreisförmigen Bewegungen zügig, aber nicht mit zu viel Druck, verreiben, den Augenbereich aussparen. Je weniger Wasser verwendet wird, desto intensiver ist die Abrasion. 

Eine traditionelle Version des mechanischen Peelings ist übrigens die Körpermassage mit einem Ziegenhaarhandschuh, wie er im türkischen Hamam eingesetzt wird.

Verzicht auf Mikroplastik geplant

Bei Mikroplastik handelt es sich um „synthetische Polymere in Partikelform, die eine Größe zwischen einem Nanometer und fünf Millimetern haben“. Kosmetikhersteller hatten sich darauf verständigt, bis 2020 freiwillig auf die Verwendung von Mikroplastik in kosmetischen Produkten, die abgespült werden, zu verzichten. 

Hierzu gehören neben Peelings auch weitere Hautreinigungsprodukte – sogenannte Rinse-off-Produkte. Die Hersteller folgen damit einer Empfehlung des europäischen Dachverbands der Kosmetikindustrie Cosmetics Europe (CE). 

Ab 2028 empfiehlt die europäische Chemikalienagentur (ECHA) eine Beschränkung solcher festen Kunststoffpartikel auch bei Leave-on-Produkten – also Mitteln, die auf Haut oder in Haaren zurückbleiben. Natürliche Polymere, wie etwa Cellulose, sind von der Einschränkung ausgenommen, da sie biologisch abbaubar sind. Quellen:
- Sabine Ellsässer: Körperpflegekunde und Kosmetik, Springer-Verlag GmbH Deutschland 2000, 2008, 2020, 3. vollständig aktualisierte Auflage, ISBN 978-3-662-59999-0
- Wikipedia-Eintrag „Peeling“, Abruf 26.06.2021
- www.ikw.org, Industrieverband Körperpflege- und Waschmittel e.V., Abruf 22.06.2021
- Klaus Karl Degitz, Hanns-Jürgen Krauß: Pathogenese, Klinik und Pharmakotherapie der Akne (= Schriftenreihe der Bayerischen Landesapothekerkammer. H. 69). GOVI-Verlag, Eschborn 2004, ISBN 3-7741-1021-2, S. 59: 2.3 Abrasiva
 

Gut zu wissen: Mikroplastik in Kosmetikprodukten erkennen 

In der Deklarationen finden sich Mikroplastikzusätze zum Beispiel unter den INCI-Bezeichnungen:

  • Acrylates Copolymer
  • Acrylates Crosspolymer
  • Nylon-12
  • Nylon-6
  • Polyethylen
  • Polypropylen
  • Polyethylenglycol
  • Polystyren
  • Polyurethan