Aktuelles
3 min merken gemerkt Artikel drucken

Der besondere Rückblick: 125 Jahre Paul-Ehrlich-Institut

Das Paul-Ehrlich-Institut (PEI), Bundesinstitut für Impfstoffe und biomedizinische Arzneimittel, ist neben Impfstoffen und Sera auch zuständig für Blutprodukte, Arzneimittel für neuartige Therapien, Antikörper, Allergene und Immuntherapeutika. Das PEI befindet sich nahe Frankfurt. | Bild: IMAGO / Patrick Scheiber

Gründer und Namensgeber

Als „Institut für Serumforschung und Serumprüfung“ entstand das heutige Paul-Ehrlich-Institut am 1. Juni 1896 in Steglitz bei Berlin. Gründer und erster Direktor war Paul Ehrlich – Mediziner, Immunologe und Nobelpreisträger von 1908. Ehrlich zählt zu den Wegbereitern der antibakteriellen Therapie und war der Vater des arsenhaltigen Syphilis-Präparats Salvarsan. Im Jahr 1947 wurde das mittlerweile in Frankfurt ansässige Institut umbenannt und erhielt den Namen seines 1915 gestorbenen Gründers. 

Staatliche Kontrolle von Impfstoffen, Blutprodukten und mehr

Das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) begleitet seit seiner Gründung die Entwicklung neuer Arzneimittel und ist für deren Wirksamkeit, Qualität und Sicherheit zuständig. Im Jahr 1972 wurde das PEI zu einer selbstständigen Bundesbehörde. Seit 1990 befindet es sich in Langen bei Frankfurt. Heute ist das Paul-Ehrlich-Institut (PEI), Bundesinstitut für Impfstoffe und biomedizinische Arzneimittel, neben Impfstoffen und Sera auch zuständig für Blutprodukte, Arzneimittel für neuartige Therapien (wie z. B. Gentherapeutika), Antikörper, Allergene und Immuntherapeutika. Für alle anderen Humanarzneimittel ist das BfArM (Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte) zuständig. 

Zulassung und Überprüfung

Für die zu verantwortenden Arzneimittelgruppen hat das PEI Aufgaben wie Genehmigung der klinischen Prüfung, Bearbeitung von Zulassungsanträgen, Prüfung und Freigabe von Chargen, Arzneimittelsicherheit und Inspektionen. Auch nach der Zulassung überwacht das Institut fortlaufend die Arzneimittel seines Zuständigkeitsbereichs. Außerdem führt das PEI eigene Forschungen durch und ist beratend sowie informierend tätig (z. B. unter www.pei.de).

Corona-Impfstoffe im Fokus

Die Bedeutung des PEI wurde einer breiteren Öffentlichkeit mit dem Einsatz der neuen Corona-Impfstoffe bewusst. So berät das Institut aktiv die Politik und hat die Sicherheit von Impfstoffen im Blick. Über ein etabliertes Meldesystem werden Verdachtsfälle unerwünschter Impfreaktionen erfasst und bewertet. Auch alle Bürger haben die Möglichkeit, online Meldungen vorzunehmen: nebenwirkungen.bund.de. Unter dieser Web-Adresse gibt es auch ein spezielles Online-Formular zur Meldung von COVID-19-Impfnebenwirkungen. Quelle: Paul-Ehrlich-Institut (PEI)