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Zum Tag des Schluckaufs am 16. März: Schluckauf: Was steckt hinter dem Hicksen?

Frau hält sich die Hand vor den Mund
Dauert ein Schluckauf über mehr als 48 Stunden an, spricht man von einem chronischen Singultus. | Bild: nicoletaionescu / AdobeStock

Am heutigen Tag des Schluckaufs (National Hiccup Day) werfen wir einen Blick darauf, was es mit dem Hicks eigentlich auf sich hat. In den USA wurde für das seltsame Körperphänomen sogar ein eigener Ehrentag ausgerufen, der jährlich am 16. März stattfindet.

Dass der Tag des Schluckaufs seinen Ursprung ausgerechnet in den USA hat, erscheint passend. Immerhin wurde dort der längste Schluckauf verzeichnet: Der Amerikaner Charles Osborne (1894–1991) litt 68 Jahre lang an chronischem Schluckauf und schaffte es damit ins Guinness-Buch der Rekorde.

Was sind typische Auslöser für einen Schluckauf?

Im Allgemeinen dauert ein Schluckauf – medizinisch als Singultus bezeichnet – nicht länger als ein paar Minuten. Meistens handelt es sich um eine gutartige Erscheinung. Häufig lassen sich auch die Ursachen ausmachen. 

So hat man etwa zu hastig oder zu reichlich gegessen. Manchmal ist ein zu kaltes oder kohlensäurehaltiges Getränk schuld. Auch Alkohol im Übermaß kann das Hicksen auslösen. Begünstigend können sich außerdem psychische Faktoren wie Angst und Aufregung auswirken. 

Wie entsteht ein Schluckauf?

Der Schluckauf entsteht, wenn sich das Zwerchfell plötzlich verkrampft. Das wird durch die Aktivität des Zwerchfellnervs (Nervus phrenicus) vermittelt. Reflexartig verschließt sich daraufhin die Stimmritze im Kehlkopf. Die eingeatmete Luft prallt nun gegen die geschlossene Stimmritze, wodurch das bekannte Hicks-Geräusch zustande kommt. 

Schluckauf als Training für das Gehirn

Den ersten Schluckauf hat der Mensch bereits im Mutterleib. Auch bei Neugeborenen kommt er häufig vor. Frühgeborene verbringen damit sogar circa 15 Minuten täglich. 

Man nimmt an, dass der Schluckauf eine Rolle bei der Gehirnentwicklung und dem Erlernen der Atmung spielt. Welche Funktion ein Schluckauf allerdings im Erwachsenenalter hat, ist bis jetzt ungeklärt.

Was hilft bei einem akuten Schluckauf?

Wer in Gesellschaft vom Hicksen geplagt wird, bekommt meist viele gut gemeinte Ratschläge. Das sind vor allem Maßnahmen, die die Atmung beeinflussen:

  • erschrecken
  • Atem anhalten
  • lachen
  • etwas Kaltes oder Essig trinken
  • in eine Papiertüte atmen
  • die Knie fest an die Brust ziehen

In der Regel verschwindet ein akuter Schluckauf von selbst wieder.

Chronischer Schluckauf durch Grunderkrankung möglich

In seltenen Fällen bleibt ein Schluckauf allerdings bestehen. Geschieht dies über mehr als 48 Stunden, spricht man von chronischem Singultus. 

Dieser Zustand ist sehr belastend und kann auf eine mögliche Grunderkrankung hindeuten. Dazu zählen insbesondere Tumoren oder Entzündungen im oberen Gastrointestinaltrakt, am häufigsten eine Refluxkrankheit. Aber auch Diabetes oder andere Stoffwechselerkrankungen sowie Schlaganfall, Hirnhautentzündung und andere neurologische Erkrankungen können mit anhaltendem Schluckauf verbunden sein. 

In manchen Fällen stecken psychische Ursachen dahinter. Auch Medikamente wie Barbiturate, Benzodiazepine, Dexamethason und Methyldopa können chronischen Schluckauf verursachen. 

Wie kann chronischer Schluckauf behandelt werden?

Bei einem chronischen Singultus ist daher stets ein Arztbesuch angezeigt. Liegt eine Störung des oberen Verdauungstrakts zugrunde, können Protonenpumpenhemmer und Prokinetika verordnet werden. 

Außerdem werden bei chronischem Schluckauf das Muskelrelaxans Baclofen, das Antikonvulsivum Gabapentin oder das Neuroleptikum Haloperidol eingesetzt. 

Findet sich keine Ursache für anhaltenden Schluckauf, kann eine Verhaltenstherapie helfen. Quellen:
- DAZ Nr. 43/2015, S. 42ff
- DAK-Gesundheit
- AOK Bundesverband
- Deutsche Gesellschaft für Schmerzmedizin e.V.
- www.kuriose-feiertage.de