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Ernährungstrends in Deutschland: Mehr Gemüse, weniger Obst, zu viel Fleisch

Die Deutschen essen mehr Gemüse, jedoch weiterhin zu viel Fleisch. | Bild Alexander Raths / AdobeStock

Alle vier Jahre veröffentlicht die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE) einen Ernährungsbericht. Ende 2020 ist der 14. DGE-Ernährungsbericht erschienen. Er zeigt aktuelle Trends im Lebensmittelverbrauch auf Basis der Agrarstatistik auf. 

Zuwachs an Tomaten, Möhren, Hülsenfrüchten

Eine gute Nachricht aus dem aktuellen Ernährungsbericht lautet: Der Verbrauch von Gemüse steigt weiter an. Im Jahr 2018 betrug er 104 kg/Kopf und Jahr. Damit liegt Gemüse am meisten auf unseren Tellern. Signifikante Zuwächse gab es vor allem für Tomaten (ein Plus von ca. 440 g/Kopf und Jahr), Möhren und Rote Rüben (ca. plus 260 g) sowie für Zwiebelgemüse (ca. plus 160 g). Auch Hülsenfrüchte sind in der Gunst der Verbraucher gestiegen (ca. plus 40 g bei frischen, ca. plus 50 g bei getrockneten Hülsenfrüchten).

Verzehr von Äpfeln sinkt

Negativ wird hingegen bewertet, dass der Obstverbrauch seit Jahren zurückgeht (ca. minus 720 g/Kopf und Jahr). Besonders betroffen sind laut aktuellem DGE-Ernährungsbericht Äpfel, Birnen, Trauben und Apfelsinen. Im Trend liegen eher Beeren und Bananen. Auch der Verbrauch von Getreideprodukten und Kartoffeln ist rückläufig. Bei frischen Kartoffeln nahm er statistisch signifikant um 840 g/Kopf und Jahr ab. 

Pflanzliche Kost bevorzugen!

Die meisten pflanzlichen Lebensmittel punkten mit einer hohen Nährstoffdichte bei gleichzeitig niedrigem Energiegehalt. Zudem liefern sie Ballaststoffe und sekundäre Pflanzeninhaltsstoffe. Im Rahmen einer vollwertigen Ernährung empfiehlt die DGE eine pflanzenbetonte Ernährung mit täglich mindestens 400 g Gemüse (ca. 3 Portionen) und 250 g Obst (ca. 2 Portionen). 

Fleischverzehr reduzieren!

Den Fleischkonsum gilt es nach Aussage von Ernährungsexperten deutlich zu senken. Er liegt schon seit langer Zeit weitgehend unverändert bei circa 60 kg/Kopf und Jahr. Dieses hohe Niveau wird mitverantwortlich gemacht für Adipositas und andere Gesundheitsprobleme. Der Verbrauch von Schweinefleisch ist laut DGE-Ernährungsbericht zwar gesunken, doch bei Rindfleisch und Geflügel zeigt sich weiterhin ein Anstieg. 

Kalorienfreie Getränke immer beliebter

Positive Meldungen gibt es beim Getränkekonsum: Der Verbrauch von Mineralwasser steigt weiter. Er lag 2018 bei 154 l/Kopf. Auch bei Kräuter- und Früchtetees ist ein Anstieg zu verzeichnen (ein Plus von 1,4 l/Kopf und Jahr). Insbesondere zur Vermeidung von Adipositas sollten über Getränke keine Kalorien aufgenommen werden, empfehlen Experten. Als erfreulich wird eine weitere Entwicklung gewertet: ein sinkender Gesamtalkoholverbrauch, wobei Bier mit einem Rückgang von 900 ml/Kopf und Jahr am deutlichsten betroffen ist.   Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V. (DGE); Universität Leipzig