Der besondere Rückblick: Treuer Begleiter für schöne Lippen

Kaum setzt herbstlich ungemütliches Wetter ein, macht sich ein bekanntes Phänomen breit: spröde, aufgerissene Lippen. An der zarten Lippenhaut werden Kälte, Wind und trockene Heizungsluft am schnellsten spürbar. Sie ist sehr dünn und besitzt kaum Talgdrüsen. Was liegt also näher, als mit fetthaltigen Pflegeprodukten für Schutz und Feuchtigkeit zu sorgen! 

Das dachte sich auch der Apotheker Dr. Oscar Troplowitz (1863–1918). Er hatte 1890 das Laboratorium von Paul C. Beiersdorf in Altona übernommen und baute es zu einem Unternehmen aus. Anfang des vorigen Jahrhunderts entwickelte er ein Pflegeprodukt für die Lippen, das er in Stiftform presste – der Lippenpflegestift war geboren. Im Jahr 1909 wurde die Marke Labello® in Deutschland sowie in der Schweiz und in Österreich-Ungarn eingeführt.

„Labello“ ist nicht nur ein wohlklingender Fantasiename. Er leitet sich von den lateinischen Wörtern „labium“ (Lippe) und „bellus“ (schön) ab. Sein Name ist also Programm: Er soll für schöne Lippen sorgen. Zunächst kam der Lippenpflegestift aus einer Metallschiebedose heraus. Dazu musste man unten auf die Dose drücken. Später wurde die Hülse durch Kunststoff ersetzt. In den 1960er-Jahren wurde ein neuartiger Drehstift für eine einfachere Anwendung entwickelt. Im Jahr 1973 kam dann der klassische blaue Labello®-Drehstift auf den Markt. Bis heute erfuhr die Marke Labello® zahlreiche Weiterentwicklungen – etwa Lippenpflegestifte mit UV-Schutz, mit Perlglanz oder mit Fruchtaromen.

Labello® ist der am meisten verwendete Lippenpflegestift. Er ist zum Inbegriff der Lippenpflege geworden. Doch neben Beiersdorf haben viele weitere Unternehmen entsprechende Produkte auf den Markt gebracht. Auch zum Apothekensortiment gehört eine breite Palette an handlichen Lippenpflegestiften, etwa von Avène, Bepanthol® Frei Öl®, Louis Widmer, Medipharma Cosmetics, Weleda. Quellen: www.labello.de; www.beiersdorf.de; www.de.beiersdorf.ch