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Tödliche Kombination: AMK warnt vor gleichzeitiger Einnahme von Opioiden und Benzodiazepinen

Bild: sdominick - iStockphoto.com

Sowohl Opioide als auch Benzodiazepine bzw. Benzodiazepin-ähnliche Wirkstoffe haben eine sedierende Wirkung und mindern den Atemantrieb. Sie beeinträchtigen das Denkvermögen, verlängern die Reaktionszeiten und erhöhen zudem die Gefahr von Stürzen. Bei gemeinsamer Gabe addieren sich diese Effekte – für den Patienten kann deshalb im Notfall jede Hilfe zu spät kommen.

Neue Warnhinweise in Produktinformationen

Um Patienten über dieses Risiko zu informieren, werden nun europaweit die Produktinformationen Benzodiazepin-haltiger bzw. -ähnlicher (z.B. Z-Substanzen) Arzneimittel hinsichtlich der Warnhinweise zur gleichzeitigen Anwendung mit Opioiden aktualisiert und harmonisiert. Entsprechende Änderungen für Opioid-haltige Arzneimittel sind ebenfalls vereinbart.

Die Fach- und Gebrauchsinformationen werden um folgende Informationen ergänzt:

  • Die gleichzeitige Anwendung von Opioiden und Benzodiazepinen bzw. verwandten Substanzen kann zu Sedierung, Atemdepression, Koma und Tod führen und ist daher nur angebracht, wenn es keine alternativen Behandlungsmöglichkeiten gibt.
  • Wird eine gleichzeitige Verschreibung für notwendig erachtet, ist die niedrigste wirksame Dosis zu verwenden und die Behandlungsdauer so kurz wie möglich zu halten.
  • Patienten sollten engmaschig auf Anzeichen und Symptome von Atemdepression und Sedierung überwacht werden.

Betroffene Patienten aufklären

Die Arzneimittelkommission der Deutschen Apotheker (AMK) bittet Apotheken in der aktuellen Ausgabe der AMK-Meldungen, betroffene Patienten bezüglich des schwerwiegenden Risikos angemessen zu informieren und über die Symptome aufzuklären sowie Verdachtsfälle von Arzneimittelrisiken im Zusammenhang mit der Anwendung von Opioid- und/oder Benzodiazepin-haltigen bzw. Benzodiazepin-ähnlichen Arzneimitteln umgehend zu melden.

Auf welche Symptome sollte man achten?

  • Bei einer Sedierung kommt es zur Dämpfung von Funktionen des zentralen Nervensystems. Je nach Dosis können Müdigkeit bis hin zu einer vollständigen Narkose auftreten, bei der lebenserhaltende Reflexe beeinträchtigt oder ausgeschaltet werden können. Zudem kann eine Sedierung zu einem verminderten Sauerstoffgehalt des Blutes und einem Blutdruckabfall führen.
  • Eine Atemdepression äußert sich in erster Linie durch eine verlangsamte Atmung, Kurzatmigkeit und Luftnot. Schließlich kommt es zu akuten Erstickungssymptomen und daraus resultierend zu einer Panikattacke, die sich durch Schweißausbrüche und einen erhöhten Puls äußert. Auch Schlafprobleme, Müdigkeit und Ängste können Anzeichen einer Atemdepression sein.
  • Das Koma bezeichnet die schwerste Form der Bewusstlosigkeit. Es wird durch eine schwere Störung der Großhirnfunktionen ausgelöst, die häufig lebensbedrohlich ist. In diesem Zustand kann ein Mensch auch durch starke äußere Reize nicht geweckt werden.