Pflanzen bestimmen per App
Die Pflanzenbestimmungs-App Pl@ntNet ist leicht anzuwenden: Hat man beim entsprechenden Pflanzenfund schon eine ungefähre Ahnung, um was für ein Gewächs es sich handeln könnte, kann man die Artenliste aufrufen. Alphabetisch geordnet finden sich hier über 5.000 Pflanzenarten. Jede von ihnen ist im Foto dargestellt, überwiegend mit einer schönen, umfangreichen Bilderserie. So lässt sich zum Beispiel das Echte Johanniskraut auf 128 Fotos mit allen Details betrachten.
Das Besondere an dieser App ist jedoch ihre automatische visuelle Erkennungssoftware. Um sie zu nutzen, wählt man einfach auf der Benutzeroberfläche „Neue Beobachtung“. Mit der Fotofunktion des Smartphones macht man nun an Ort und Stelle selbst ein Bild des unbekannten Pflanzenobjekts und wählt „Speichern“. Die App kann jetzt anhand ihrer Foto-Referenzdatenbank die Pflanze bestimmen. Und über einen entsprechenden Wikipedia-Link bekommt der User gleich noch fachliche Informationen angeboten. Natürlich vorausgesetzt, man ist online.
Auf einige Hindernisse kann der Anwender allerdings noch stoßen. So sollte auf dem selbst geknipsten Bild ein Pflanzenteil (Blüte, Blatt, Frucht) eindeutig im Blickpunkt sein. Die App fragt dies nämlich zuvor ab. Noch dazu sollte dieses Objekt vor einem möglichst neutralen Hintergrund zu sehen sein. Diese Anforderungen sind freilich unterwegs nicht so leicht zu erfüllen. So ist denn auch das Ergebnis, welches das Programm liefert, nicht immer ein Volltreffer. Oftmals konfrontiert es den Nutzer mit einer längeren Vorschlagsliste ganz verschiedener Pflanzen. Dann kann man dem Programm weitere, auch bereits auf dem Handy gespeicherte Fotos für die Bestimmung anbieten.
Da es sich bei Pl@ntNet um eine französische Forschungsentwicklung handelt, konzentriert sich die App auf Pflanzen, die in Frankreich heimisch sind. Damit ist selbstverständlich auch ein Großteil der Flora Deutschlands abgedeckt. Manches Mal könnte das Suchergebnis aber doch ins Leere laufen. Wer sich beispielsweise eine Ostalpen-Pflanze wie den Ungarischen Enzian (Gentiana pannonica) bestimmen lassen möchte, wird enttäuscht. Übrigens: Zierpflanzen deckt die App nicht ab.
Fazit: Pl@ntNet ist zwar nicht unbedingt ein Profiwerkzeug. Auch bietet es keine 100-prozentige Trefferwahrscheinlichkeit. Spaß macht die Anwendung aber auf jeden Fall. Und selbst der Anfänger verfügt mit dieser App auf einen Schlag über jede Menge (gewichts- und kostenloses) Anschauungsmaterial. Download unter www.planet-project.org oder direkt über den Play Store.