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Vaginalinfektionen vorbeugen: So geht's

Infektionen im Vaginalbereich können häufig vorkommen. Der Grund: Keime finden dort einen einfachen Weg – vergleichbar mit einer Eintrittspforte –, um in den Körper zu gelangen. Als Schutzmechanismus, welcher das Eindringen von Keimen verhindert, gilt der saure pH-Wert des Vaginalbereichs.
In den Schleimhautzellen wird mittels Östrogen und Lactobazillen (Milchsäurebakterien) Milchsäure gebildet, die für den sauren pH-Wert von 3,9–4,4 verantwortlich ist. Demnach ist es von großer Bedeutung, dass ausreichend Lactobazillen vorhanden sind, um eine optimale Schutzfunktion auszubilden.
Durch verschiedene Einflüsse kann sich das saure Milieu allerdings in Richtung des neutralen Bereichs, und darüber hinaus, verschieben. Dazu gehören unter anderem
- operative Eingriffe im inneren Genitalbereich,
- Verletzungen durch Fremdkörper,
- Vaginalspülungen,
- Infekte wie eine Erkältung,
- Antibiotikatherapie und
- Mangel an Östrogen.
Vaginalinfektion: Welche Symptome können auftreten?
Ist der pH-Wert einmal auf 5 oder höher angestiegen, kann eine Vaginalinfektion entstehen:
Bei den bakteriellen Infektionen kommt es häufig zur Rötung der Vulva oder des gesamten Vaginalbereichs. Ein Brennen und ein stark riechender Ausfluss gesellen sich gern dazu.
Pilzinfektionen sind durch einen starken Juckreiz und eher flockigen Ausfluss charakterisiert.
Außerdem kann ein Herpes-simplex-Virus auftreten, das durch Bläschen mit wässrigem Inhalt zu erkennen ist.
Wie wird eine Vaginalinfektion behandelt?
Wird eine Vaginalinfektion bemerkt, sollte auf jeden Fall eine geeignete Behandlungsmethode ausgewählt werden. Die Wahl des Mittels richtet sich danach, ob eine Mischinfektion vorliegt oder ein einzelnes Bakterium nachgewiesen wurde.
Bakterielle Infektionen werden durch desinfizierende Zäpfchen oder mittels oraler Antibiotikatherapie behandelt und gehören deshalb in die Hände eines Arztes.
Bei Virusinfektionen kommt Aciclovir zum Einsatz und eine Therapie mit Östrogenen bei Frauen mit häufigem Leiden nach der Menopause.
Pilzinfektionen und deren Behandlung kommen sehr häufig im Apothekenalltag vor. Hierbei werden lokale Antimykotika eingesetzt, meist in Form von Cremes, Ovula oder Vaginaltabletten, beispielsweise KadeFungin® 3 Kombi-Packung oder Vagisan® Myko Kombi.
Gut zu wissen: Pilzinfektion – übernimmt die Krankenkasse die Kosten?
Da Pilzinfektionen recht häufig vorkommen und die Therapie vergleichsweise günstig ist, wurde die Übernahme der Medikamente aus dem Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen gestrichen. Seitdem werden die Kosten von den Patientinnen selber getragen.
Bei Vaginalinfektion: Milchsäure zur Wiederherstellung des physiologischen pH-Wertes
Unabhängig davon, um welche Art der Infektion es sich handelt: Die abschließende Therapie zur Wiederherstellung des physiologischen pH-Wertes sollte immer angeraten werden. So können sich die Milchsäurebakterien wieder ansiedeln, vermehren und die natürliche Schutzfunktion sicherstellen.
Für den Aufbau des normalen Scheidenmilieus stehen vorwiegend lokale Therapien zur Verfügung. Dabei wird zwischen Präparaten mit Milchsäure und solchen mit Milchsäurebakterien unterschieden.
Milchsäure kommt zum Einsatz, wenn noch ausreichend Lactobazillen vorhanden sind. Sie stellt den vaginalen pH-Wert durch eine rasche Ansäuerung wieder her und reduziert dadurch die Wahrscheinlichkeit von wiederkehrenden Infekten. Auch wird die Vermehrung von Milchsäurebakterien gefördert und die Ausbreitung krankmachender Keime erschwert. Empfehlenswert sind Produkte aus der Apotheke wie beispielsweise Vagisan® Milchsäure Vaginalzäpfchen, Lactofem® Milchsäure Vaginalzäpfchen oder KadeFlora® Milchsäurekur.
Die KadeFlora® Milchsäurekur von Dr. Kade besteht aus einem Vaginalgel, welches mithilfe eines Einmalapplikators in die Scheide eingeführt wird. Die Anwendung erfolgt abends vor dem Schlafengehen an sieben aufeinanderfolgenden Tagen. Der pH-Wert des Gels liegt bei 4 und entspricht dem natürlichen Scheidenmilieu.
Milchsäurebakterien stabilisieren Vaginalflora
Bei einer nachhaltigen Dysbiose – also einer starken Veränderung der Bakterienzusammensetzung – kann es zu wiederkehrenden Infektionen im Vaginalbereich kommen. Hierbei empfiehlt sich die lokale Anwendung von Lactobazillen, die die schützende Vaginalflora nachhaltig stabilisieren können. Milchsäurebakterien sind beispielsweise direkt nach einer Antibiotikatherapie aufgrund einer bakteriellen Infektion im Vaginalbereich sinnvoll.
Empfehlenswert ist zum Beispiel KadeFlora® Milchsäurebakterien Vaginalkapseln, die den Stamm Lactiplantibacillus plantarum P17630 enthalten, der zur natürlichen Scheidenflora gehört. Die Anwendung erfolgt einmal täglich an sechs aufeinanderfolgenden Tagen. Bei wiederkehrenden Infekten kann die Kur auch innerhalb der folgenden zwei Monate wiederholt werden.
Andere apothekenübliche Produkte sind beispielsweise Döderlein® Vaginalkapseln oder Vagisan ProbioFlora® Milchsäure-Bakterien.
Zur Unterstützung der Vaginalschleimhaut: Orale Milchsäurebakterien & Intimwaschlotion
Es gibt auch Präparate, die Milchsäurebakterien in oraler Form zur Verfügung stellen. Durch die Einnahme vermehrungsfähiger Bakterienkulturen, die natürlicherweise im Vaginalbereich vorkommen, wird die Gesunderhaltung der Vaginalschleimhaut unterstützt. Empfehlenswert sind beispielsweise KadeFlora® Milchsäurebakterien mit Biotin, Omni-Biotic® Woman und Symbiofem® Intim.
KadeFlora® Milchsäurebakterien mit Biotin enthält drei scheidentypische Lactobazillus-Stämme und zusätzlich noch 30 µg Biotin für eine gesunde Vaginalschleimhaut. Die veganen Kapseln werden innerhalb der ersten Woche zweimal und im Anschluss einmal täglich nach einer Mahlzeit eingenommen. Sie dürfen auch geöffnet und zusammen mit einem kalten Getränk oder Lebensmitteln verzehrt werden.
Ergänzend dazu eignet sich eine besonders milde Intimwaschlotion, die den pH-Wert im Vaginalbereich stabilisiert und die Schleimhaut nicht zusätzlich reizt. Passende Produkte sind beispielsweise KadeFemin® Intimwaschlotion, Deumavan® Intim Waschlotion oder Produkte von Sagella®. Quellen:
- https://www.vagisan.com/de-de/intimbeschwerden/scheidenflora-und-scheideninfektionen
- https://www.bbvb.org/intimgesundheit-probiotika-zur-staerkung-der-vaginalflora/#hufige-infektionen-des-vaginaltraktes-1
- Herdegen T, Medizin für Apotheker – Handbuch für die Beratungspraxis, 4. Auflage, 2019, Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Stuttgart