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Sommerliche Bräune ohne UV-Strahlung: Wie funktionieren Selbstbräuner?

Wie funktioniert der beliebte Selbstbräuner für zu Hause? | Bild: Gavial / AdobeStock

In den auf dem Markt befindlichen Selbstbräunern werden zwei Substanzen eingesetzt:

  • Dihydroxyaceton (DHA) und 
  • Erythrulose. 

Diese Wirkstoffe haben einen charakteristischen Eigengeruch, der auch mit Parfum nur schwer zu überdecken ist. Sie verbinden sich unabhängig vom Sonnenlicht in der Hornschicht mit Keratin zu melanin-ähnlichen Farbstoffen und erzeugen die gewünschte Hauttönung. Die entstandenen Melanoide haben jedoch keinerlei UV-Filterfunktion – Selbstbräuner bieten daher keinen Sonnenschutz! 

Dihydroxyaceton

Dihydroxyaceton (DHA) wird durch Oxidation aus Glycerol gewonnen und deshalb auch als Glyceron bezeichnet. DHA ist eine körpereigene Substanz und gilt daher als unbedenklich. Bei zu langer Lagerung kann das Molekül jedoch unter Bildung von Formaldehyd zerfallen. Formaldehyd wird als hautreizend und potentiell krebserregend eingestuft und darf deshalb seit 2019 in der EU in Kosmetika nicht mehr eingesetzt werden. 

Sollte das Produkt einen (durch Formaldehyd bedingten) stechenden Geruch entwickelt haben, darf es keinesfalls mehr angewendet werden. Aus demselben Grund müssen die auf der Produktverpackung angegebenen Haltbarkeits- und Aufbrauchfristen genau beachtet werden.

DHA erzeugt einen bräunlich-gelben bis orange-farbenen Hautton. Es dauert nur wenige Stunden, bis der volle Farbeffekt ausgebildet ist. Die Bräunung färbt nicht ab und kann mit Wasser nicht abgewaschen werden. Sie verblasst mit der Zeit und ist nach circa zwei Wochen komplett herausgewachsen. Bei circa 10 Prozent der Bevölkerung bleibt die gewünschte Hauttönung aus – der Grund für diese Resistenz ist noch nicht bekannt.

Erythrulose

Erythrulose ist ein in Pflanzen und Flechten vorkommendes Monosaccharid, das biotechnologisch gewonnen werden kann. Es hat eine höhere chemische Stabilität als DHA und gilt deshalb als besonders hautverträglich. Die durch Erythrulose erzeugte Bräune ist gleichmäßiger und natürlicher als die von DHA, tritt aber langsamer ein und ist weniger intensiv. Dies und die relativ hohen Herstellungskosten sind der Grund, weshalb Erythrulose deutlich seltener verwendet wird als Dihydroxyaceton.

Was ist bei der Anwendung zu beachten?

Für ein zufriedenstellendes, gleichmäßiges Bräunungsergebnis ist es wichtig, die Haut entsprechend vorzubereiten. Um der Haut ausreichend Zeit zur Erholung zu geben, sollten bereits am Vortag unerwünschte Haare entfernt und ein Peeling durchgeführt werden. Zur Vermeidung von Streifen oder Flecken muss der Selbstbräuner gleichmäßig und lückenlos am besten mit kreisenden Bewegungen aufgetragen werden. Behaarte Bereiche wie Augenbrauen oder Bart sollten beim Auftragen ausgespart werden, um ein fleckiges Ergebnis zu vermeiden.

Die Färbung wird umso intensiver, je dicker die Hornhaut an der entsprechenden Stelle ist – Gelenke wie Knie oder Ellenbogen sollten deshalb nach dem Eincremen mit einem feuchten Tuch abgewischt werden. Wurden beim Auftragen keine Handschuhe verwendet, müssen die Handinnenflächen anschließend gründlich abgespült werden.

Um den vollen Bräunungseffekt zu erzielen, sollte man einige Stunden nach dem Auftragen des Selbstbräuners nicht duschen. Es empfiehlt sich, das Produkt vor dem Anziehen fertig einziehen zu lassen, um ein Färben der Kleidung zu vermeiden. In dieser Wartezeit bietet es sich an, eine feuchtigkeitsspendende (nicht ölige) Lotion aufzutragen. So können eventuell durch den Auftrag des Selbstbräuners entstandene Kanten verwischt und der leicht austrocknende Effekt abgemildert werden.

Unbedenklich für alle?

Sowohl DHA als auch Erythrulose sind als unbedenklich eingestuft. Wer unter Hauterkrankungen wie z. B. Neurodermitis oder Psoriasis leidet, sollte sich dennoch sicherheitshalber vor der Anwendung von Selbstbräunern mit dem behandelnden Arzt absprechen. Auch Allergikern und Schwangeren wird eine vorherige Rücksprache mit dem Arzt empfohlen.

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