Heimische Heilpflanzen
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Mädesüß – Namensgeber fürs Aspirin®

Das Echte Mädesüß sticht durch seine cremeweißen Blüten auf. | Bild: Weber-Fina

Natürliche Salicylsäure entdeckt

Bild: dabjola / Fotolia

Den lateinischen Namen Filipendula ulmaria trägt das Echte Mädesüß erst seit neuerer Zeit. Ursprünglich hieß die Pflanze Spiraea ulmaria und wurde den Spiersträuchern zugeordnet. Doch die alte Bezeichnung lebt heute noch auf ganz prominente Weise fort. Denn kein geringerer als der Medikamentenname „A-spir-in“ leitet sich von „Spir-aea“ ab. 

Das berühmte Acetylsalicylsäure-Präparat wurde im Jahr 1899 nicht ohne Grund nach dieser Pflanze benannt. Im Mädesüß hatte man nämlich zuvor Salicylsäureverbindungen entdeckt (ähnlich dem Salicin in der Weidenrinde). Das „A“ im „A-spirin“ bringt zum Ausdruck, dass der synthetischen Salicylsäure in diesem bekannten Schmerzmittel noch eine Acetylgruppe beigefügt wurde.

Unterstützend bei Erkältungen

Bild: Heike Rau / Fotolia

Aspirin® ist heute eines der weltweit bekanntesten Arzneimittel. Sein einstiger Namensgeber, das hübsche Mädesüß, verlor dagegen an Bedeutung. Dabei war das Rosengewächs (Rosaceae) jahrhundertelang eine bekannte Heilpflanze. Es galt als harn- und schweißtreibend, als hustenstillend und als Rheumamittel. Heute werden Mädesüßblüten/-kraut (Filipendulae ulmariae flos/herba = Spiraeae flos/herba) in der Regel traditionell unterstützend bei Erkältungskrankheiten eingesetzt – üblicherweise als Teeaufguss (Tagesdosis Blüten 2,5 bis 6 g, Kraut bis 18 g). Man nimmt an, dass die Droge antientzündlich und fiebersenkend wirken kann. 

Mädesüß ist inzwischen nur noch in wenigen Fertigteemischungen enthalten (z. B. in Bad Heilbrunner Erkältungstee N).

Duftende Täler

Bild: Privat 

Von Juni bis August blüht die bis zu eineinhalb Meter hohe Staude vielerorts, vor allem auf feuchten Wiesen. Man erkennt das Echte Mädesüß gut an seinen cremeweißen, in dichten Trugdolden stehenden Blüten. Charakteristisch sind auch die dekorativen gefiederten Blätter. Deren einzelne Fiederblättchen ähneln den Blättern der Ulme (daher der Artname „ulmaria“). 

Das Mädesüß tritt häufig in größeren Beständen auf und verleiht dann ganzen Tallandschaften einen süßlichen Duft.

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