Erst Drogist, dann PTA: Aus Liebe zur Beratung
Ismail Toprakli ist 29 Jahre alt und in Hannover aufgewachsen. Anfang 2019 begann er mit der Ausbildung zur pharmazeutisch-technischen Assistenz an der Sabine Blindow Schule in Hannover. Derzeit arbeitet er in einer öffentlichen Apotheke und berichtet im Interview über seinen Weg durch die PTA-Ausbildung.
Herr Toprakli, wie sind Sie zum PTA-Beruf gekommen und was hat Sie dazu bewegt, die Ausbildung anzugehen?
Ich beendete 2017 meine Ausbildung zum Drogisten. Im Rahmen dieser Lehre wurde mein Wunsch, PTA zu werden, bekräftigt, denn ich wollte schon immer etwas mit Medizin machen. Schnell habe ich gemerkt, dass mir die Beratung liegt. Schon in der Schulzeit fand ich es interessant zu verstehen, wie Arzneimittel auf den Körper einwirken, welche Wirkmechanismen dahinter stecken, welche Nebenwirkungen auftreten können und ob Kontraindikationen bestehen.
Erzählen Sie uns ein bisschen was über Ihren Weg durch die PTA-Ausbildung. Wie erging es Ihnen während der Ausbildungszeit und welche Hürden haben Sie bewältigt?
Von Tag eins an habe ich mich als Azubi sehr wohlgefühlt. Die Ausbildung war vielseitig und hat mir Freude bereitet. Es stand viel Labor auf der einen Seite im Fokus, auf der anderen aber auch viel Theorie – eine schöne Abwechslung und so war es nie langweilig. Es gab Themen, die einem weniger lagen, aber mit etwas Fleiß hat man auch das hinbekommen. Das Fach Chemie lag mir nicht besonders und ich tat mich etwas schwer damit. Aber auch das habe ich durch viel Lernen und Fleiß geschafft und das schriftliche Examen mit „gut“ bestanden.
Gut zu wissen: Informationen rund um den PTA-Beruf
Arbeiten Sie gerne mit Menschen zusammen, haben Freude an der Beratung und können sich für Laborarbeiten und die Herstellung von Arzneimitteln begeistern? Dann machen Sie sich mit den Inhalten rund um die PTA-Ausbildung vertraut.
Die meisten PTA arbeiten in einer öffentlichen Apotheke. Es gibt aber auch weitere Tätigkeitsbereiche, in denen Sie als PTA arbeiten können. Wir stellen Ihnen die verschiedenen Arbeitsbereiche von PTA genauer vor.
Herr Toprakli, nun sind Sie als PTA in einer öffentlichen Apotheke tätig. Was gefällt Ihnen besonders am PTA-Beruf?
Ich arbeite seit kurzem in einer modernen Apotheke mit einem Kommissionierer und vielen digitalen Bereichen. Meine Hauptaufgabe in der öffentlichen Apotheke ist der Handverkauf (HV). Neben dem HV bin ich bald auch in der Rezeptur tätig. Der Beruf ist sehr vielseitig und jeder Tag gestaltet sich anders. Im Vergleich zur Arbeit als Drogist ist der Anteil an der Beratung in der Apotheke deutlich höher. Es bereitet mir große Freude, mein Wissen an die Kunden verständlich weiterzugeben.
Was war für Sie entscheidend, dass Sie sich für die Arbeit in einer öffentlichen Apotheke entschieden haben?
Ich trete gerne mit Menschen in Kontakt und es ist ein schönes Gefühl, wenn der Kunde zufrieden die Apotheke verlässt und gerne wiederkommt. Den Kunden beratend zur Seite zu stehen, ihnen Hilfe anzubieten und sie bei der Genesung zu unterstützen, bereitet mir große Freude.
Sind Sie der einzige männliche PTA in Ihrer Apotheke?
Ja, neben einem Apotheker bin ich der einzige männliche PTA. In meiner Ausbildungsklasse waren einige männliche angehende PTA, mit mir waren wir insgesamt acht Männer. Ich würde sagen, der PTA-Beruf war früher eher ein typischer Frauenberuf, heutzutage gibt es aber auch vermehrt männliche PTA.
Herr Toprakli, gibt es etwas, was Sie sich von der Apothekenleitung gegenüber PTA wünschen würden?
Meiner bisherigen Erfahrung nach unterstützt die Apothekenleitung PTA ausreichend, um aus ihnen das Beste herauszuholen.
Und abschließend, würden Sie jungen Menschen den PTA-Beruf weiterempfehlen und wenn ja, wieso?
Ja, ich empfehle die Ausbildung gerade jungen Menschen. PTA ist ein systemrelevanter Beruf, indem wir kranken und besorgten Menschen helfen und sie unterstützen können. Das ist meiner Meinung nach ein tolles Gefühl. Es ist ein abwechslungsreicher Job, der mir viel Freude bereitet.
Wir bedanken uns bei Ismail Toprakli für das Interview und den Einblick in seine Ausbildungszeit, den wir von ihm gewinnen konnten. Weiterhin wünschen wir Ismail Toprakli viel Erfolg für seinen weiteren Berufsweg.