COVID-19-Therapieoptionen
Corona-Pandemie
2 min merken gemerkt Artikel drucken

Ein Antidepressivum gegen COVID-19?

Männliche Hände halten gefülltes Wasserglas und Tablette in hohler Hand
Ein Forscherteam an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster machte in Zellkulturexperimenten eine vielversprechende Entdeckung: Fluoxetin hemmte sowohl die Aufnahme von SARS-CoV-2-Zellen in die Zellkultur als auch deren Weiterverbreitung. | Bild: New Africa / Adobe Stock

Die eigentliche Aufgabe des antidepressiv wirksamen Wirkstoffs Fluoxetin besteht darin, die Wiederaufnahme von Serotonin zu hemmen und damit die Konzentration des „Glückshormons“ zu erhöhen. Der selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer könnte aber auch bei der Behandlung von COVID-19-Patienten hilfreich sein. Die Substanz zeigt möglicherweise eine Wirkung bei der Aufnahme des SARS-CoV-2-Virus in den Wirt.

Fluoxetin hemmt Virenaufnahme in vitro

Ein Forscherteam an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster machte in Zellkulturexperimenten eine vielversprechende Entdeckung: Fluoxetin hemmte sowohl die Aufnahme von SARS-CoV-2-Zellen in die Zellkultur als auch deren Weiterverbreitung. Dies geschah ohne zellschädigende Effekte.

Auch andere Arzneimittel könnten antiviral wirken

Fluoxetin gehört zur Gruppe der FIASMA (funktionelle Inhibitoren der sauren Sphingomyelinase). Diese Gruppe umfasst eine Vielzahl von unterschiedlichen pharmakologischen Wirkstoffen, die alle das Enzym ASM (saure Sphingomyelinase) hemmen. Die Wirkstoffe regulieren sowohl Zellwachstum als auch Zelltod. Untersuchungen haben gezeigt, dass auch zwei andere bekannte Wirkstoffe aus der Gruppe der FIASMA – das Antiarrhythmikum Amiodaron und das trizyklische Antidepressivum Imipramin – die Aufnahme und Verbreitung von SARS-CoV-2 in der Zelle hemmen. 
Die Münsteraner Wissenschaftler sind aufgrund ihrer Ergebnisse zuversichtlich. Sie hoffen, dass die Erforschung von bereits gebräuchlichen Arzneimitteln dazu führen könnte, dass sich viele dieser Wirkstoffe zusätzlich als antiviral erweisen. Quelle: Westfälische Wilhelms-Universität Münster 

Zurück