COVID-19-Krankheitsverlauf
Corona-Pandemie
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Neue Daten zu SARS-CoV-2-Varianten aus England: Omikron: Deutlich geringeres Sterberisiko

Auf Holzplättchen steht Omikron, gehalten von blau behandschuhten Händen, darüber animierte rote Coronaviren
Es wurde bereits vermutet, nun geben Daten Gewissheit: Die Sterblichkeit ist bei einer Infektion mit der Omikron-Variante von SARS-CoV-2 erheblich geringer als bei der Delta-Variante. | Bild: Dominik Neudecker / AdobeStock

Schon den ganzen Winter hat sich abgezeichnet: Die Omikron-Variante des Coronavirus ist zwar deutlich ansteckender als die Delta-Variante, doch verlaufen Erkrankungen dafür erheblich milder. Nun gibt es stichhaltige Belege dafür, dass Omikron in der Tat seltener tödlich endet.

Umfangreiche Daten aus England 

Die Daten stammen aus England und berücksichtigen etwa ein Drittel aller Menschen (36,7 Prozent), die zwischen dem 1. und dem 31. Dezember 2021 in England positiv auf SARS-CoV-2 getestet wurden. Mehr als eine Million Teilnehmer wurden in der Studie ausgewertet (1.035.163). 

Zudem griffen die Studienautoren auf vorläufige Daten des Sterberegisters zurück, die bis zum 25. Januar erfasst worden waren, um Sterbefälle zu identifizieren, die im Zusammenhang mit COVID-19 standen – das heißt: COVID-19 stand auf der Sterbeurkunde, unabhängig davon, ob SARS-CoV-2 ursächlich für den Tod war oder nicht.

Nach Omikron: weniger Todesfälle, trotz erheblich mehr Infizierten

Die meisten der Corona-positiven Menschen hatten sich mit Omikron infiziert: 78,6 Prozent. Die Delta-Variante ließ sich bei 21,4 Prozent der Infizierten nachweisen.

Insgesamt kam es zu 317 Todesfällen im Zusammenhang mit COVID-19, wobei 128 Todesfälle auf die Omikron-Variante und 189 Todesfälle auf die Delta-Variante entfielen – absolut also weniger Todesfälle unter Omikron, obwohl fast 80 Prozent der Infizierten Omikron hatten. Im Mittel starben die Patienten 13 Tage nach einem positiven Testergebnis bei Omikron, bei Delta nach 16 Tagen.

Die Wissenschaftler berechneten aus den Daten sodann das Sterberisiko von Omikron verglichen mit der Delta-Variante: „Das Risiko, an einer Infektion mit dem Coronavirus zu sterben, ist nach einer Omikron-Infektion 67 Prozent geringer als nach einer Delta-Infektion“, erklären die Studienautoren. 

Sie berücksichtigten für ihre Auswertung sowohl Alter, Geschlecht, Impfstatus, frühere COVID-19-Infektionen und die Anzahl der Vorerkrankungen als auch Faktoren wie ethnische Zugehörigkeit, Schulabschluss, Geburtsland und die Hauptsprache der Patienten.

Bei jüngeren Patienten und Männern verringert sich das Sterberisiko am deutlichsten

Wie stark das Sterberisiko verringert ist, hängt vom Alter und vom Geschlecht der Patienten ab: Bei jüngeren Patienten (18 bis 59 Jahre) reduzierte sich das Sterberisiko unter Omikron verglichen mit Delta um 87 Prozent, ähnlich stark bei 60- bis 69-Jährigen (86 Prozent). 

Weniger ausgeprägt war das geringere Sterberisiko bei ab 70-Jährigen, doch auch in dieser Altersgruppe war das Risiko, an COVID-19 zu sterben, nach einer Omikron-Infektion um 55 Prozent geringer als nach einer Delta-Infektion. Bei Männern reduzierte sich das Sterberisiko um 75 Prozent und damit deutlicher als bei Frauen (56 Prozent). 

Doch scheinen nicht alle von Omikron zu „profitieren“: Berücksichtigte man die Anzahl der Vorerkrankungen der Patienten, so fanden die Wissenschaftler keine Anhaltspunkte dafür, dass sich das relative Sterberisiko bei Omikron und Delta unterschied.

Daten bestätigen frühere Studie

Die Daten decken sich mit Zahlen einer Studie von Wissenschaftlern der Universität Cambridge und des Imperial College in London, die derzeit als Preprint bei „The Lancet“ vorliegt: Das Risiko schwerer Folgen ist nach einer SARS-CoV-2-Infektion mit Omikron „deutlich“ geringer als nach einer Delta-Infektion, erklären die Wissenschaftler. 

Auch sie fanden einen Zusammenhang mit dem Alter, und bei 60- bis 69-Jährigen war das Risiko einer Krankenhauseinweisung bei Omikron im Vergleich zu Delta um etwa 75 Prozent geringer.

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