COVID-19-Krankheitsverlauf
Corona-Pandemie
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COVID-19: Folgen für die Leber

Ultraschallkopf wird auf Unterbauch einer jungen Frau gedrückt
Dass COVID-19 schwere Lungenerkrankungen verursachts ist bislang bekannt. Doch auch andere Organe kann SARS-CoV-2 befallen, so auch die Leber. | Bild: Nata Bene / AdobeStock

Das Coronavirus SARS-CoV-2 verursacht nicht nur schwere Lungenerkrankungen. Im Laufe der vergangenen Monate wurde immer deutlicher, dass es sich bei COVID-19 um eine Multiorgan-Erkrankung handelt. So können die Viren etwa auch Herz und Niere befallen. Die Leber gehört ebenso dazu. Das beweisen neue Untersuchungen, die Hamburger Wissenschaftler zusammen mit weiteren Forschern durchgeführt haben.

Erhöhte Leberwerte bei Krankenhausaufnahme

Bei COVID-19-Patienten waren bereits vorher erhöhte Leberwerte aufgefallen. Die aktuelle, international durchgeführte Studie dokumentiert dies erneut und besonders deutlich. Im Fokus standen Patienten (insgesamt rund 1.300), die COVID-19-bedingt ins Krankenhaus aufgenommen werden mussten. 

Bei circa 60 Prozent dieser Patienten war der Leberwert Aspartat-Aminotransferase (AST = GOT) erhöht, bei fast 40 Prozent der Leberwert Alanin-Aminotransferase (ALT = GPT). Aber nur ganz wenige der Patienten litten bereits vor der COVID-19-Diagnose an einer Lebererkrankung. Mit den erhöhten Leberwerten ging auch ein Anstieg der Sterblichkeit einher.

Virennachweis in der Leber

Autopsie-Proben belegten eindeutig, dass SARS-CoV-2-Viren direkt in die Leber gelangt waren. So ließ sich bei 69 Prozent der Proben virale RNA nachweisen. Es konnten sogar noch infektiöse SARS-CoV-2-Viren postmortem aus Lebergewebe isoliert werden.

Auswirkungen ähnlich einer Hepatitis

Molekulare Analysen ergaben, dass eine SARS-CoV-2-Infektion der Leber die Zellprogramme in diesem Organ deutlich verändern kann – ähnlich wie etwa bei einer Hepatitis. Die Forscher befürchten, dass sich in den kommenden Jahren vermehrt COVID-19-Folgeschäden an der Leber zeigen könnten. Quellen: Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf; Nature Metabolism, online 28. März 2022 (https://doi.org/10.1038/s42255-022-00552-6) 

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