COVID-19-Impfung
Corona-Pandemie
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Daten aus Israel: Myokarditis nach Impfung mit Comirnaty?

Datenblatt eines EKG
Israel berichtet über Fälle von Herzmuskelentzündungen, die nach einer Impfung mit der mRNA-Vakzine von Biontech/Pfizer auftraten. | Bild. shishkin137 / AdobeStock

Laut dem „Bayerischen Rundfunk“ (BR) untersucht das israelische Gesundheitsministerium Fälle von Herzmuskelentzündungen in Verbindung mit dem mRNA-Impfstoff Comirnaty® von Biontech/Pfizer. So seien vorläufigen Ergebnissen einer Studie zufolge „dutzende“ Fälle einer Myokarditis bei mehr als fünf Millionen Geimpften aufgetreten. Der BR beruft sich dabei auf eine Aussage des israelischen Koordinators der Pandemiebekämpfung, Nachman Ash, vom vergangenen Sonntag. Die Herzmuskelentzündung soll sich hauptsächlich nach der zweiten Dosis manifestiert haben. Es sei jedoch weder klar, ob die Herzmuskelentzündungen kausal im Zusammenhang mit dem Impfstoff stünden, noch ob ihre Anzahl ungewöhnlich hoch sei, liest man beim BR. Eine ähnlich hohe Anzahl von Myokarditisfällen sei darüber hinaus in den letzten Jahren gemeldet worden – und da wurde noch nicht mit BNT162b2 geimpft. 

Wie häufig eine Myokarditis in der Bevölkerung auftritt, dazu gibt es kaum Daten. Die Inzidenz wird auf 1:10.000 bis 1:100.000 geschätzt.

Pfizer: Keine höhere Myokarditis-Rate beobachtet

Pfizer äußerte sich bereits gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters: Pfizer sei sich der israelischen Beobachtungen der Erkrankung bewusst, die überwiegend bei jungen Männern aufgetreten sei, die den Impfstoff von Pfizer/Biontech erhalten hatten. Man habe jedoch keine höhere Myokarditis-Rate beobachtet, als in der Allgemeinbevölkerung zu erwarten wäre. Und weiter: „Es gibt derzeit keine Hinweise darauf, dass Myokarditis ein Risiko im Zusammenhang mit der Anwendung des COVID-19-Impfstoffs von Pfizer/Biontech darstellt.“ 

Auf der Homepage des israelischen Gesundheitsministeriums – Ministry of Health – findet sich keine Nachricht zu den potenziellen kardialen Nebenwirkungen von Comirnaty®.

Gesundheitsministerium rudert zurück

Am gestrigen Dienstag ruderte das israelische Gesundheitsministerium etwas zurück. Eine Sprecherin teilte mit, ein Expertenteam überwache alle Nebenwirkungen der Corona-Impfungen und veröffentliche regelmäßig Berichte. Die in den Medien zitierte Analyse sei aber nicht vom Ministerium veröffentlicht worden. „Sie zeigt keinen eindeutigen Anstieg der Sterblichkeit wegen der Impfung, und es ist auch nicht sicher, dass es im Vergleich zum Vorjahreszeitraum einen Anstieg der Zahl von Herzmuskelentzündungen gibt.“ Es handele sich gleichwohl um einen „wichtigen Bericht“, über den das Expertenteam in den kommenden Tagen beraten werde. Die Ergebnisse der Beratung würden der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. 

Was sagt das PEI?

Das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) erklärt in seinem am 4. März 2021 veröffentlichten Sicherheitsbericht, dass sieben Fälle einer Myokarditis nach COVID-19-Impfungen gemeldet wurden. Alle Patienten waren mit Comirnaty® geimpft worden und zwischen 23 und 89 Jahre alt. Die Myokarditis sei wenige Stunden bis vier Tage nach der Impfung aufgetreten, eine abschließende Bewertung der Fälle stand zum damaligen Zeitpunkt noch aus. In späteren Sicherheitsberichten tauchte diese Beobachtung nicht mehr auf. 

Laut Eudravigilance haben Angehörige von Gesundheitsberufen bis zum 24. April 122 Fälle einer Myokarditis im Zusammenhang mit einer Comirnaty®-Impfung gemeldet, aus nicht medizinischen Kreisen waren es 26 Fälle. Meistens waren oder sind Männer betroffen – was auch Pfizer beschrieb: 109 Männer und 38 Frauen mit der jeweils höchsten Inzidenz im Alter zwischen 18 und 64 Jahren. Drei Patienten sind verstorben, 29 haben sich bislang nicht erholt und von 69 Patienten weiß man den Ausgang der Erkrankung nicht. Hingegen haben sich Eudravigilance zufolge 13 Patienten wieder erholt, sechs nicht vollständig (mit Folgen) und 29 Patienten sind derzeit noch in der Rekonvaleszenzphase. Laut ECDC (European Centre for Disease Prevention and Control) sind EU-weit etwa 95 Millionen Dosen Comirnaty® ausgeliefert.

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