Corona-Infektionsgefahr: Brillenträger im Vorteil
Die chinesische Studie ging gezielt der Frage nach, ob es einen Zusammenhang zwischen Brillentragen und Anfälligkeit für eine Coronavirus-Erkrankung gibt. Dazu wurden in der chinesischen Provinz Hubei von Ende Januar bis Mitte März dieses Jahres insgesamt 276 hospitalisierte COVID-19-Patienten untersucht. Ihr mittleres Alter betrug 51 Jahre.
Unter COVID-19-Patienten nur wenige Brillenträger
Die Studie lieferte ein eindrucksvolles Ergebnis: Lediglich 5,8 Prozent der COVID-19-Erkrankten waren Brillenträger (aufgrund von Kurzsichtigkeit). Das sind wesentlich weniger als der Anteil von Brillenträgern unter der örtlichen Bevölkerung von 31,5 Prozent. Brillenträger scheinen gemäß dieser Studie weniger empfänglich für COVID-19 zu sein.
Infektionsweg Auge stärker im Auge behalten
Die Autoren der Studie haben auch eine Erklärung für das Ergebnis: Eine Brille könnte ihren Träger davon abhalten, sich häufig ans Auge zu fassen. Normalerweise greift man sich im Schnitt 10-mal pro Stunde unwillkürlich an die Augen. Diese Zusammenhänge müssten durch weitere Untersuchungen geklärt werden. Die Studienautoren bemängeln, dass das Auge als Eintrittsstelle für das Virus in den menschlichen Körper noch zu wenig im Blickpunkt stehe. Hier müsse noch mehr Aufmerksamkeit auf präventive Maßnahmen gelegt werden. Dazu gehöre, sich häufig die Hände zu waschen und das Berühren der Augen zu vermeiden. Quelle: JAMA Ophthalmology, Online-Veröffentlichung vom 16. Sept. 2020 (doi:10.1001/jamaophthalmol.2020.3906)