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Corona-Pandemie
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Meldungen vom 12. bis 16.10.2020

3D-Animation in Blau und Rot eines Coronavirus
Bild: artegorov3@gmail / AdobeStock

Dienstag, den 13.10.2020

AOK-Studie: Längere krankheitsbedingte Fehlzeiten bei Corona-Patienten

Corona-Patienten, die bereits im Frühjahr wegen COVID-19 stationär behandelt werden mussten, haben auch danach oft bei der Arbeit krankheitsbedingt gefehlt. Das geht aus einer aktuellen Analyse des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) hervor. So lag der Krankenstand der betroffenen Beschäftigten in den ersten zehn Wochen nach ihrem Krankenhausaufenthalt mit 6,1 Prozent deutlich höher als bei der nicht infizierten Vergleichsgruppe mit gleicher Alters- und Geschlechtsstruktur. Da lag er bei 2,8 Prozent.

Von den insgesamt 27.300 AOK-versicherten Beschäftigten mit einer nachgewiesenen SARS-CoV-2-Infektion mussten mehr als 3.700 Menschen zwischen dem 1. März und dem 21. April 2020 stationär behandelt werden. „War (...) ein Krankenhausaufenthalt notwendig, ergaben sich auch weitere schwere gesundheitliche Beeinträchtigungen, die über die akute Erkrankung hinausgingen“, sagte Helmut Schröder, stellvertretender Geschäftsführer des WIdO. Im Durchschnitt fehlten die von Corona betroffenen Beschäftigten nach der Krankenhausentlassung 13,5 Tage. Die Vergleichsgruppe wies dagegen nur Fehlzeiten von im Schnitt 9,4 Tagen auf.

Ursächlich für die Fehlzeiten bei den Erwerbstätigen, die zuvor stationär behandelt wurden, seien vor allem Infektions- und Atemwegserkrankungen, psychische Erkrankungen, Herz-Kreislauf-Krankheiten und Stoffwechsel-Erkrankungen, teilte die AOK mit. Quelle: dpa/sn 

Mitgefühl hilft laut Studie beim Einhalten von AHA-Regeln 

Die Bereitschaft zum Einhalten von Abstandsregeln und dem Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes hängt einer neuen Studie zufolge auch vom Einfühlungsvermögen ab. Je empathischer man sei, desto wahrscheinlicher sei es, diese Maßnahmen im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus zu befolgen, schreiben Forscher der Universität im dänischen Aarhus im Fachblatt „Psychological Science“. Die Studie zeige, dass es sogar möglich sei, das menschliche Mitgefühl und damit die Bereitschaft zum Befolgen der Maßnahmen zu steigern, teilte die Universität am Dienstag mit.

„Wir zeigen, dass Empathie für die am stärksten Gefährdeten ein wichtiger Faktor ist, und dass sie aktiv zur Bekämpfung der Pandemie genutzt werden kann2, wurde der deutsche Forschungsleiter Stefan Pfattheicher von der Uni zitiert. Dieses Wissen könne letztlich dabei helfen, Leben zu retten.

Für die auf Befragungen in Deutschland, den USA und Großbritannien basierende Studie wurde zunächst die Beziehung zwischen dem Mitgefühl der Teilnehmer und ihrer Haltung zur sozialen Distanzierung überprüft. Im Anschluss mussten sie beantworten, inwieweit sie selbst soziale Kontakte wegen des Coronavirus mieden. „Die Beziehung ist klar. Je höher der Grad an Empathie ist, desto stärker wird der Fokus auf die Verringerung sozialer Kontakte gelegt“, hieß es in einer Erklärung der Uni.

Darüber hinaus ergaben zwei Experimente, dass die Teilnehmer mehr Mitgefühl zeigten, wenn sie eine betroffene Person vorgestellt bekamen. Die Bereitschaft, Abstand zu halten und einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen, stieg. „Wenn wir mit einer bestimmten Person konfrontiert sind, die für COVID-19 anfällig ist, dann ist klar, dass die Empathie gestärkt wird und wir wahrscheinlicher die Richtlinien befolgen“, sagte Pfattheicher. Quelle: dpa/sn 

Alltag mit Impfstoff? RKI rechnet mit Einschränkungen

Der Alltag in Deutschland muss nach Ansicht des Robert Koch-Instituts auch mit Einführung eines Corona-Impfstoffs zunächst eingeschränkt bleiben – einschließlich Maskentragen und Abstandsgeboten. Darauf weist das RKI in einem am Dienstag veröffentlichten Strategiepapier hin. Demnach werden zwar voraussichtlich im kommenden Jahr ein oder mehrere Impfstoffe zur Verfügung stehen – und die Bekämpfung des Coronavirus entscheidend verbessern.

Allerdings dürfte es ein solches Mittel zu Beginn nur in begrenzten Mengen geben und insbesondere Risikogruppen zu Gute kommen. Deshalb seien weiterhin „gewisse Modifikationen des Miteinander-Seins“ wichtig. Darunter versteht das RKI unter anderem Abstandhalten, Hygieneregeln beachten, Maske tragen, Lüften sowie die Verlegung von Freizeitaktivitäten möglichst nach draußen.

In dem vorgelegten Dokument formuliert das RKI strategische Ziele: Im Vordergrund stehe, die Ausbreitung sowie die gesundheitlichen Auswirkungen der Pandemie zu minimieren, während das gesamtgesellschaftliche und wirtschaftliche Leben möglichst wenig beeinträchtigt werden soll. „Wir brauchen im Umgang mit COVID-19 in den nächsten Wochen und Monaten zeitlich und regional beschränkte Maßnahmen, die an das jeweilige Risiko angepasst werden“, sagte RKI-Präsident Lothar Wieler. Eine Überlastung des Gesundheitssystems, Spätfolgen der Erkrankung und Todesfälle sollten soweit wie möglich vermieden werden, heißt es in dem Papier.

Das RKI spricht sich dafür aus, insbesondere Risikogruppen breit auf Influenza und Pneumokokken zu impfen. „Für die Pandemiekontrolle der kommenden Monate spielen Impfstoffe gegen andere Atemwegserkrankungen vor allem in der kalten Jahreszeit eine entscheidende Rolle.“ Dadurch könnten Menschen geschützt und das Gesundheitssystem entlastet werden. Quelle: dpa/sn 

Impfstoff-Studie von Johnson & Johnson vorübergehend gestoppt

Der US-Pharmakonzern Johnson & Johnson hat seine Studie für einen künftigen Corona-Impfstoff wegen einer ungeklärten Erkrankung eines Probanden vorübergehend unterbrochen. Das teilte das Unternehmen am Montag (Ortszeit) mit. Die Erkrankung des Studienteilnehmers werde nun von einer unabhängigen Expertengruppe und von internen Ärzten geprüft und bewertet. Weitere Informationen zu dem erkrankten Probanden gab es zunächst unter Hinweis auf seine Privatsphäre nicht.

Johnson & Johnson teilte zudem mit, es sei nicht immer sofort ersichtlich, ob ein Teilnehmer eine Studienbehandlung oder ein Placebo erhalten habe. „Unerwünschte Ereignisse“ wie Krankheiten oder Unfälle seien zu erwartende Bestandteile jeder klinischen Studie.

Am 23. September hatte das Unternehmen die letzte und entscheidende Phase der klinischen Tests gestartet. In einer Phase III-Studie mit bis zu 60.000 Freiwilligen auf drei Kontinenten sollten Sicherheit und Wirksamkeit des Impfstoffkandidaten namens JNJ-78436735 überprüft werden. Die Besonderheit des Mittels ist, dass nur eine Dosis ausreichend Schutz bieten soll. Das Unternehmen hoffte, dass Anfang 2021 die ersten Dosen des Impfstoffs „für den Notfallgebrauch“ zur Verfügung stehen. Quelle: dpa/sn 


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