PTAheute-Pinnwand KW 8/2025: Rekordzahlen, Gerichtsverfahren und die AMK
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Täglich erreichen uns zahlreiche Meldungen rund um Pharmazie, Gesundheit und Apothekenmarkt. Hier finden Sie eine Übersicht über die News und Pressemeldungen der aktuellen Woche:
Gerichtsverfahren gegen „Dr Ansay“ gestartet
Nachdem die Apothekerkammer Nordrhein (AKNR) bereits mehrere Abmahnungen und Unterlassungserklärungen an die Plattformbetreiber verschickt hatte, zieht man nun gegen einen der größten deutschen Anbieter vor Gericht.
Ein Zivilverfahren am Amtsgericht Hamburg gegen „Dr Ansay“ begann am Dienstag. Die AKNR wird vertreten durch ihre Geschäftsführerin Bettina Mecking und Rechtsanwalt Morton Douglas.
Die Werbung für „Kiffen auf Rezept“ verstößt nach Ansicht von Douglas gegen das Heilmittelwerbegesetz und das Gesetz gegen unlauteren Wettbewerb. Zudem entspreche der von „Dr Ansays“ Rezeptportal verwendete Fragebogen nicht geltenden medizinischen Standards, heißt es in einer Pressemitteilung der AKNR.
Demnach würden Patienten, die seit Jahren mit Medizinalcannabis behandelt werden, infolge der Teillegalisierung im April 2024 stigmatisiert. Chronisch Kranke würden nun mit Genuss-Konsumenten gleichgesetzt.
Auch der Bund Deutscher Cannabis-Patienten unterstützt das Vorgehen der AKNR. Die Entscheidung in dem Gerichtsprozess soll am 11. März fallen. Quelle: daz.online
Informationsschreiben zu Kisqali® (Ribociclib) 200 mg Filmtabletten
Die Firma Novartis Pharma GmbH informiert zu geänderter Lagerung und Haltbarkeit von Kisqali® (Ribociclib) 200 mg Filmtabletten.
Der selektive Inhibitor der Cyclin-abhängigen Kinasen (CDK) 4 und 6 wird in der Therapie von Hormonrezeptor(HR)-positiven, humanen epidermalen Wachstumsfaktor-Rezeptor-2(HER2)-negativen Mammakarzinomen eingesetzt.
Bis zur Abgabe an Patienten müssen Packungen von Kisqali® maximal zehn Monate im Kühlschrank (2 °C bis 8 °C) gelagert werden. Nach Abgabe an Patienten sollten diese darüber informiert werden, dass eine Aufbewahrung bis zu zwei Monate bei Temperaturen unter 25 °C in der Originalblisterpackung möglich ist. Die Gesamthaltbarkeit des Arzneimittels beträgt nun zwölf Monate.
Bündelpackungen sollten bis zum Verfallsdatum im Kühlschrank gelagert werden. Die einzelnen Packungen daraus können nach Anbruch bis zu zwei Monate bei unter 25 °C aufbewahrt werden, solange die Gesamthaltbarkeit von zwölf Monaten nicht überschritten wird.
Hintergrund der Änderungen ist die Sicherstellung der Qualität während der gesamten Haltbarkeitsdauer von Kisquali® für die neue Indikation (Zulassungserweiterung) in Kombination mit einem Aromatasehemmer als adjuvante Behandlung bei Patientinnen und Patienten mit einem HR-positiven, HER2-negativen frühen Mammakarzinom mit hohem Rezidivrisiko.
Die Faltschachtel sowie Fach- und Gebrauchsinformationen werden entsprechend aktualisiert. Nähere Informationen können dem Informationsschreiben entnommen werden. Quelle: AMK
Neues HV-Display für Magnesium Diasporal® Pro Einschlafen* und Erholen
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Zum Kampagnenstart des neuen Magnesium Diasporal® Pro Einschlafen* und Erholen stellt Protina ein neues HV-Display zur Verfügung. Die Kombination aus hochdosiertem Magnesium, Melatonin und B-Vitaminen ist in zwei Darreichungsformen erhältlich: als patentierte 2-Phasen-Tablette mit Depot-Effekt und als praktisches Granulat im Direktstick.
Das neue Display bietet Platz für zwölf Packungen beider Darreichungsformen. Zusätzlich sind Gratis-Proben und informative Kundenbroschüren enthalten. Bei jeder Bestellung des Displays kann eine thematisch passende Dekoration mitbestellt werden. Außerdem steht eine Schaufenster-Dekoration zur Verfügung. Quelle: PM Protina
Deutscher Apotheker Verlag wird BVpta-Fördermitglied
Mit PTAheute hat der Deutsche Apotheker Verlag (DAV) nicht nur das deutschlandweit führende Fachmagazin für pharmazeutisch-technische Assistent*innen im Sortiment, sondern auch die Zeitschrift für alle Mitglieder des Bundesverbands BVpta.
Diese langjährige und vertrauensvolle Zusammenarbeit sei für Redaktion und Verlag eine Herzensangelegenheit, heißt es – und deswegen unterstütze man den BVpta auch gerne als Fördermitglied: „Genauso wichtig wie die PTA für die Apotheken sind, ist der BVpta für die PTA! Als Partner der PTA ist es für uns daher selbstverständlich, den BVpta zu unterstützen“, so Benjamin Wessinger, Geschäftsführer der Mediengruppe Deutscher Apotheker Verlag.
„Wir freuen uns darauf, die langjährige und stets professionelle Zusammenarbeit mit dem BVpta nicht zuletzt auch über diese Fördermitgliedschaft weiter auszubauen!“ Quelle: daz.online
Chargenrückruf: Irbesartan Amarox 150 mg und 300 mg Filmtabletten, 28, 56 und 98 Stück
Die Firma Amarox Pharma GmbH ruft die Chargen IST23288A, IST23288B, IST23288C, IST23289, IST23289A, IST23289B von Irbesartan Amarox 150 mg Filmtabletten, 28, 56 und 98 Stück (PZN 18660381,18660398 und 18660406) und Irbesartan Amarox 300 mg Filmtabletten, 28, 56 und 98 Stück (PZN 18660412,18660429 und 18660435) zurück.
Der Rückruf erfolgt aufgrund widersprüchlicher Informationen in der Packungsbeilage, wodurch die Gefahr einer Überdosierung besteht. Auf der Packungsbeilage des ebenfalls im Handel befindlichen Präparats Irbesartan Amarox 75 mg steht richtigerweise, dass vier Tabletten eingenommen werden sollen.
Bei den Präparaten 150 mg und 300 mg ist die Tablettenanzahl nicht auf die entsprechende Anzahl von zwei bzw. einer Tablette reduziert, sondern es sind ebenfalls vier Tabletten enthalten. Dadurch besteht die Gefahr eines Dosierungsfehlers.
Die genannten Chargen sollen mittel APG-Formular zurückgeschickt werden. Quelle: AMK
Keltican® forte Mehrwertbox zum Tag der Rückengesundheit
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Zum Tag der Rückengesundheit am 15. März unterstützt Keltican® forte Apotheken mit einer großen Mehrwertbox. Diese enthält neben einer Packung Keltican® forte mit 40 Kapseln (PZN 01712263) ein kostenloses Fitnessband sowie einen Ratgeber mit Rückenübungen.
Apotheken erhalten einen Rabatt und kostenlose Warenproben bei Bestellung der Mehrwertbox. Das begleitende Dekopaket zur Aktion beinhaltet unter anderem einen Aufsteller, einen Deckenhänger und weitere POS-Materialien wie Poster, Faltschachteln und Patientenbroschüren. Quelle: Trommsdorff
Apothekenmeldungen zu Arzneimittelrisiken auf Rekordniveau
Im Jahr 2024 verzeichnete die Arzneimittelkommission der Deutschen Apotheker (AMK) mit 10.882 Verdachtsfällen zu Arzneimittelrisiken, wie Qualitätsmängeln oder Nebenwirkungen, einen neuen Höchststand, meldet die ABDA in einer Pressemitteilung.
Die Meldungen gingen aus knapp 5.000 (Krankenhaus-)Apotheken ein. Gegenüber dem Vorjahr stieg die Anzahl der Meldungen um über 2.500 und die Zahl der meldenden Apotheken um 572.
Insgesamt bezogen sich 97 Prozent aller Meldungen aus Apotheken auf Arzneimittel: 9.119 verschreibungspflichtige und 1.437 nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel. Die Anzahl an Medikationsfehlermeldungen stieg im Vergleich zum Vorjahr (2024: 348, 2023: 247). Ihr Anteil an den Meldungen zu unerwünschten Wirkungen stieg ebenfalls von 9,4 auf 12,3 Prozent. Weiterhin erfasste die AMK mehr Verdachtsmeldungen zu Arzneimittelmissbrauch (2024: 50, 2023: 35). Quelle: PM ABDA
Aspirin® fragt nach Belastung in Apotheken zur Erkältungszeit
Im Januar 2025 wurde auf dem Onlineportal „DocCheck“ im Auftrag der Bayer Vital GmbH eine Umfrage unter 100 Apothekenmitarbeitern (50 Apotheker, 50 PTA) zur Belastung während der Erkältungszeit durchgeführt. Diese ergab, dass etwa die Hälfte der Apothekenangestellten einen erhöhten Andrang in der Offizin während der Erkältungssaison als belastend empfindet.
Grund hierfür sei neben dem erhöhten Arbeitsaufkommen auch der erhöhte Bedarf an Beratung bei den Kunden. Daher gaben mehr als die Hälfte der Befragten (56 Prozent) an, dass sie die Belastung während der Erkältungszeit als hoch oder sehr hoch empfindet.
Weitere Stressfaktoren sind nach Auswertung der Umfrage mögliche Lieferengpässe und krankheitsbedingte Personalausfälle.
Inhalt der Umfrage waren auch Fragen zu Aspirin®-Produkten. So gaben 73 Prozent der Befragten an, die Produkte bei Erkältungskrankheiten zu empfehlen, wenn der Kunde dies explizit wünschte, und 52 Prozent taten dies aus eigenem Markenvertrauen. Quelle: PM Bayer
Chargenrückruf: Paricalcitol SUN 5 Mikrogramm/ml Injektionslösung, 5x1 ml
Die Firma Sun Pharmaceuticals Germany GmbH ruft das Arzneimittel Paricalcitol SUN 5 Mikrogramm/ml Injektionslösung, 5x1 ml (PZN 10762805) mit der Charge HAE1541A zurück.
Im Rahmen der Routine-Stabilitätsuntersuchung wurde an der genannten Charge eine Abweichung von der gültigen Spezifikation innerhalb eines Gehalts-Parameters festgestellt. Andere Chargen und Wirkstärken sind von diesem Rückruf nicht betroffen. Die erstmalige Auslieferung betroffener Ware erfolgte am 3. Januar 2024.
Die Firma bittet um Überprüfung der Warenbestände und Rücksendung noch vorhandener Packungen der genannten Charge (bitte ausreichend frankiert) zur Gutschrift an folgende Retourenadresse, Portokosten werden erstattet:
Sun Pharmaceuticals Germany GmbH
c/o Biokanol Pharma GmbH
Heinrich-Hertz-Straße 1A
76470 Ötigheim.
Retournierte Ware bitte mit dem Stichwort „Rückruf“ kennzeichnen. Quelle: AMK
Neue Packungsgröße für Coldastop® Nasen-Öl
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Die Desitin Arzneimittel GmbH hat eine neue Packungsgröße für Coldastop® Nasen-Öl auf den Markt gebracht. Neben der Packung mit 20 ml wird nun auch eine 10-ml-Größe angeboten.
Bei Coldastop® Nasen-Öl handelt es sich um ein apothekenpflichtiges Arzneimittel mit einer Kombination aus Vitamin-A- und Vitamin-E-haltigem Öl für die Behandlung einer trockenen Nasenschleimhaut.
Coldastop® Nasen-Öl duftet laut Hersteller angenehm nach Orange und kann bei Erwachsenen und Kindern ab drei Jahren angewendet werden.
Neben der 10er-Packungsgröße ist auch das Packungsdesign von Coldastop® Nasen-Öl neu. Es erscheint dem Hersteller zufolge in „freundlichen Farben“ und zeigt eine Nasenabbildung, die die Verwendung deutlich erkennen lassen soll. Quelle: daz.online
Neue Webinare von Caelo zu Rezepturthemen
Caelo bietet auch in 2025 wieder Webinare zu Rezepturthemen an. Alle Webinare dauern zwischen 1,5 und 1,75 Stunden und starten in der Regel um 19:30 Uhr. Das sind die nächsten Themen:
- 02.04.2025: Cannabis – Ein Exot in der Rezeptur
- 09.04.2025: Analytik im Apothekenlabor mit interaktiver Aufgabenstellung
- 21.05.2025: Sicher in der Rezeptur – Von der Verordnung bis zur Abgabe
Weitere Informationen und Anmeldung unter: www.caelo.de/apotheken_webinare Quelle: PM Caelo
Chargenrückruf: Tacrolimus Heumann retard 0,5 mg Hartkapseln, retardiert, 100 Stück
Aufgrund einer Abweichung von der gültigen Spezifikation beim Parameter Gehalt ruft die Firma Heumann Pharma GmbH & Co. Generica KG das Produkt Tacrolimus Heumann retard 0,5 mg Hartkapseln, retardiert, 100 Stück (PZN 18490766) mit der Charge 1402069 zurück.
Die Rücksendung vorhandener Apothekenware soll zur Gutschrift mittels APG-Formular über den pharmazeutischen Großhandel erfolgen. Quelle: AMK
Neu: Nasic® Mometason Heuschnupfenspray
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Nasic® Mometason Heuschnupfenspray erweitert seit kurzem die Nasic®-Produktpalette. Das Spray mit dem Wirkstoff Mometasonfuroat soll mit nur einer Anwendung täglich die Symptome einer allergischen Rhinitis für bis zu 24 Stunden lindern.
Das neue Nasic® Mometason Heuschnupfenspray liefert bei einer einmal täglichen Anwendung von zwei Sprühstößen 50 Mikrogramm Mometasonfuroat in jede Nasenöffnung und lindert damit nasale und okuläre Allergiesymptome bis zu 24 Stunden – ohne müde zu machen.
Nasic® Mometason Heuschnupfenspray wird bei Erwachsenen zur Behandlung der Beschwerden einer saisonalen allergischen Rhinitis angewendet, sofern die Erstdiagnose des Heuschnupfens durch einen Arzt erfolgt ist. Quelle: daz.online
ABDA prüft Handlungsmöglichkeiten gegen Cannabis-Plattformen
Der Markt für Medizinalcannabis wächst seit der Teillegalisierung im vergangenen April. Durch den Wegfall des BtM-Status ist es deutlich leichter, über Online-Plattformen Cannabis-Rezepte ausgestellt zu bekommen. Für die Anbieter ist das ein rentables Geschäft. Doch in den Reihen der Apothekerschaft und auch seitens der Politik sieht man den Boom bei Cannabis-Verschreibungen kritisch.
Der Hamburger Apothekerverein hat sich deshalb in einem Schreiben an die ABDA gewandt, um herauszufinden, ob sie Schritte gegen mögliche unlautere oder rechtswidrige Verschreibungspraktiken der Rezept-Plattformen plant. Auf Nachfrage der Deutschen Apotheker Zeitung teilte die ABDA mit, dass man zu diesem Thema im Austausch mit dem Hamburger Apothekerverein stehe: „Wir prüfen die rechtlichen Handlungsmöglichkeiten“, heißt es.
Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie auf daz.online.