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Zum GoRed-Day am 7. Februar: #GoRed-Day 2025: Frauenherzen schlagen anders

Tatjana Buck hält Plakat mit Herzgesundheit in den Händen
Apothekerin Tatjana Buck setzt sich für die Frauenherzgesundheit in ihrer Apotheke ein. Im Interview mit PTAheute erzählt sie, wie das funktioniert. | Bild: Privat

Jedes Jahr sterben etwa 200.000 Frauen an einem Herzinfarkt, auch weil die Symptome bei Frauen oft übersehen werden. Wie kann man weibliche Herzinfarkt-Symptome erkennen? Welche Rolle spielt die Apotheke in der Prävention? Und was steckt eigentlich hinter dem GoRed-Day? Darüber haben wir mit Apothekerin Tatjana Buck im Interview gesprochen.

Was steckt hinter der Initiative „Frauenherzen schlagen anders“?

Tatjana Buck:

Die Initiative „Frauenherzen schlagen anders“ des Healthcare Frauen e. V. und der Herz-Hirn-Allianz setzt sich für mehr Bewusstsein und Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit und Politik hinsichtlich der Herz-Kreislauf-Gesundheit von Frauen ein. Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind die häufigste Todesursache bei Frauen weltweit, doch werden Risiken und Symptome oft unterschätzt oder nicht rechtzeitig erkannt.

Um dem entgegenzuwirken, verfolgt die Initiative das Ziel, einen bundesweiten Tag der Frauenherzgesundheit ins Leben zu rufen – inspiriert vom amerikanischen National Wear Red Day®. Der diesjährige Aktionstag findet am 7. Februar 2025 statt. 

An diesem Tag sind alle eingeladen, durch das Tragen eines roten Kleidungsstücks oder Accessoires ein Zeichen zu setzen und Fotos unter den Hashtags #frauenherzenschlagenanders, #HerzHirnAllianz und #GoRed in den sozialen Medien zu teilen.

Wieso ist Ihnen dieses Thema besonders wichtig?

Tatjana Buck:

Für mich ist das Thema Herzgesundheit bei Frauen eine echte Herzensangelegenheit – in mehrfacher Hinsicht. Zum einen bin ich selbst Frau, zum anderen bin ich als Apothekerin täglich im direkten Austausch mit Menschen, die ich in Gesundheitsfragen berate. Auch mein Team besteht überwiegend aus Frauen, sodass mir diese Thematik besonders nahegeht.    

Was mich besonders bewegt, sind die Geschichten, die mir Kundinnen erzählen: Viele nehmen erste Symptome nicht ernst, legen sich ins Bett in der Hoffnung, dass es am nächsten Tag besser wird – anstatt sich medizinisch versorgen zu lassen. Doch gerade bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen kann schnelles Handeln lebensrettend sein. Das Bewusstsein für die besonderen Risiken und Symptome bei Frauen fehlt oft noch – und genau hier müssen wir ansetzen.    

Die Apotheke ist ein zentraler Ort für Gesundheitsaufklärung. Wir haben täglich zahlreiche Kontakte zu Frauen, aber auch zu Männern, die ebenfalls sensibilisiert werden sollten. Nur durch Aufmerksamkeit, gezielte Ansprache und Information können wir dazu beitragen, dass Frauen die Warnsignale ihres Körpers frühzeitig erkennen und rechtzeitig Hilfe suchen.    

Deshalb engagiere ich mich für die Initiative „Frauenherzen schlagen anders“ – weil ich verhindern möchte, dass Frauen unnötig leiden oder im schlimmsten Fall ihr Leben verlieren, nur weil sie nicht ausreichend informiert sind.

Auf welche Symptome sollten Frauen besonders achten?

Tatjana Buck:

Frauen erleben bei einem Herzinfarkt oft andere, weniger typische Symptome als Männer. Während viele einen Herzinfarkt mit stechenden Brustschmerzen verbinden, äußert er sich bei Frauen oft durch unspezifische Beschwerden wie Übelkeit, extreme Müdigkeit, Schwächegefühl, Kiefer- oder Rückenschmerzen. Diese Anzeichen werden häufig nicht als Herzprobleme erkannt – weder von den Betroffenen selbst noch in der medizinischen Versorgung.  

Deshalb ist Aufklärung so wichtig: Frauen sollten wissen, dass auch diese Symptome ernst zu nehmen sind und auf einen Herzinfarkt hinweisen können. Ebenso sollten sie sich nicht scheuen, beim Arzt gezielt auf die Möglichkeit einer Herzerkrankung hinzuweisen, statt sich mit einer Diagnose wie Überlastung oder einer psychosomatischen Erklärung abspeisen zu lassen. Frauen müssen für ihre Gesundheit einstehen – und wir unterstützen sie dabei.  

Wir setzen uns aktiv für diese Aufklärung ein: mit Informationsbroschüren, speziellen Aktionen am 7. Februar – dem offiziellen „GoRed-Day“ – und praktischen Gesundheitsangeboten wie Blutdruckmessungen. So möchten wir insbesondere Frauen sensibilisieren, aber auch bereits herzkranke Patienten begleiten und informieren. Unsere Aufgabe in der Apotheke ist es, für die Menschen da zu sein – genau das tun wir mit voller Überzeugung.

Wie können sich Apotheken am GoRed-Day beteiligen? 

Tatjana Buck:

Apotheken haben viele Möglichkeiten, sich aktiv am GoRed-Day zu beteiligen und das Bewusstsein für die Herzgesundheit von Frauen zu stärken. Eine einfache und effektive Maßnahme ist die Nutzung der bereitgestellten Logos und Kommunikationsmaterialien auf der Website der Healthcare Frauen e. V. Damit lassen sich kurzfristig Flyer, Postkarten oder Plakate gestalten, die über die Kampagne informieren. Auch das offizielle „Frauenherzen schlagen anders“-Logo kann für eigene Aktionen genutzt werden.  

Ein starkes Zeichen kann die Apotheke setzen, indem das Team am Aktionstag rote Kleidung oder Accessoires trägt und so die Aufmerksamkeit der Kunden auf das Thema lenkt. Zusätzlich bietet es sich an, das Schaufenster oder den Verkaufsraum mit roten Deko-Elementen, Plakaten und Info-Materialien zu gestalten. Ein weiterer wichtiger Baustein ist die Präsenz in den sozialen Medien: Durch das Posten von Bildern des Teams in Rot unter den Hashtags #frauenherzenschlagenanders, #HerzHirnAllianz und #GoRed wird die Kampagne digital unterstützt und weiterverbreitet.    

Neben der optischen Präsenz ist Aufklärung und Beratung ein zentraler Beitrag der Apotheken. Es ist wichtig, gezielt mit Kundinnen über die oft unspezifischen Symptome eines Herzinfarkts bei Frauen zu sprechen, um ihnen bewusst zu machen, dass Beschwerden wie Müdigkeit, Übelkeit oder Rückenschmerzen Warnsignale sein können. Informationsbroschüren zur Herzgesundheit und Prävention können dabei helfen, dieses Wissen weiterzugeben. Auch Männer sollten einbezogen werden, damit sie Frauen in ihrem Umfeld auf mögliche Symptome aufmerksam machen können.  

Zusätzlich können Apotheken am GoRed-Day auch Gesundheitschecks anbieten, etwa durch Blutdruckmessungen, um auf Herz-Kreislauf-Risikofaktoren hinzuweisen. Wer weiterführende Informationen oder medizinische Betreuung benötigt, kann auf kardiologische Check-ups und präventive Maßnahmen hingewiesen werden. Eine Kooperation mit Ärzten oder Gesundheitsorganisationen kann dazu beitragen, Informationsveranstaltungen oder Vorträge zur Frauenherzgesundheit anzubieten und das Bewusstsein für das Thema weiter zu schärfen.

Gut zu wissen: #GoRed – Aktionstag 2025

Am Freitag, dem 7. Februar, wollen die Initiatorinnen mit möglichst vielen Mitmachenden in ganz Deutschland mit einem roten Kleidungsstück oder einem roten Accessoire ein Zeichen setzen.

Dabei geht es nicht nur darum, aufklärende Fakten zum Thema Herzinfarkt zu vermitteln, sondern Frauen auch zu ermutigen, sich für ihre Gesundheit einzusetzen und das Bewusstsein in der gesamten Bevölkerung zu steigern. 

Mit dem Aktionstag sollen größtmögliche Veränderungen angestoßen werden, um die Herz-Kreislauf-Gesundheit von Frauen maßgeblich zu verbessern.

Jeder kann mitmachen!

Laden Sie am 7. Februar 2025 ein Foto inklusive herzrotem Accessoire/Gegenstand/Element auf Ihren Social-Media-Profilen hoch und verwenden Sie die Aktions-Hashtags #frauenherzenschlagenanders #HerzHirnAllianz und/oder #GoRed.

Materialien zum Download

Hier finden Sie das Logo zu #frauenherzenschlagenanders und weitere Materialien und Informationen zum Download: 

https://www.healthcare-frauen.de/projekte/frauenherzen-schlagen-anders/

Wir bedanken uns bei Tatjana Buck für den Einblick in die Frauenherzgesundheit anlässlich des heutigen GoRed-Days.