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PTAheute-Pinnwand KW 46/2024: Lachgas, Engpässe und Produktneuheiten

PTAheute-Pinnwand KW 46/2024
Bilder, inkdrop, Diego Cervo, I Viewfinder, Jamrooferpix / AdobeStock, Montage: PTAheute

Täglich erreichen uns zahlreiche Meldungen rund um Pharmazie, Gesundheit und Apothekenmarkt. Hier finden Sie eine Übersicht über die News und Pressemeldungen der aktuellen Woche:

Kabinett billigt Entwurf für Lachgas-Verbot

Der Umgang mit Lachgas als Partydroge besonders bei jungen Leuten könnte in Deutschland bald verboten werden. Das Bundeskabinett billigte dazu einen Entwurf von Gesundheitsminister Karl Lauterbach, der auch ein Abgabeverbot über Automaten und Spätkaufläden vorsieht. 

Im Visier stehen zudem die Chemikalien Gammabutyrolacton und 1,4-Butandiol, die auch als K.-o.-Tropfen bekannt sind. 

Laut Entwurf sollen Lachgas und die beiden anderen Substanzen bezogen auf bestimmte Mengen unter ein gesetzliches „Umgangsverbot“ für neue psychoaktive Stoffe fallen. Zum Schutz von Kindern und Jugendlichen würde zusätzlich ein Abgabe-, Erwerbs- und Besitzverbot mit Blick auf Minderjährige kommen. Generell verboten werden soll zudem die Abgabe über Automaten und den Versandhandel an Endverbraucher.  

Von Verboten ausgenommen bleiben sollen „anerkannte Verwendungen“ zu gewerblichen, industriellen oder wissenschaftlichen Zwecken und die Verwendung als Arzneimittel. Weiter möglich sein soll auch die Verwendung in Behältnissen, bei denen wegen ihrer Beschaffenheit kein realistisches Missbrauchsrisiko besteht – beispielsweise bei Fertigsprühsahne. Quelle: dpa / mia 

Securpharm wird teurer zum 1. Januar 2025

Am 9. Februar 2019 wurde in Deutschland die europäische Fälschungsschutzrichtlinie unter dem Namen Securpharm umgesetzt. Seitdem muss das Apothekenpersonal jede Rx-Packung sowie Omeprazol vor der Abgabe an Patienten einer Echtheitsprüfung unterziehen. 

Diese Umsetzung war natürlich nicht kostenlos. Es gab Anfangsinvestitionen, wie den Aufbau der Server und der Datenbanken und neue Scanner für die Apotheken, sowie laufende Kosten. Letztere werden sich für die Apotheken nun erhöhen.  

Begründet wird dies mit steigenden Betriebskosten im IT-Bereich. Wie die Netzgesellschaft Deutscher Apotheker (NGDA), eine Tochter der ABDA-Tochter Avoxa, die den Apothekenserver bereitstellt, mitteilt, wird ab dem 1. Januar 2025 die monatliche Nutzungsgebühr des Apothekenservers um 1 Euro pro Monat angehoben. Somit liegt der Monatspreis bei 12,90 Euro, im Jahr kostet Securpharm dann 154,80 Euro (jeweils zuzüglich Umsatzsteuer). 

Diese Anpassung sei notwendig, um die Sicherheit und Verfügbarkeit des Systems zu gewährleisten und zukünftige Verbesserungen zu ermöglichen, heißt es. Für 2025 seien überdies Änderungen am System geplant. Quelle: https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/news/artikel/2024/11/11/securpharm-wird-teurer 

AMK: Lieferengpass bei Pegasys® (Peginterferon alfa-2a) 90 µg, 135 µg und 180 µg bis ca. Mitte 2025 

Die Firmen pharmaand GmbH und pharma& informieren in Abstimmung mit der EMA und dem BfArM über einen temporären Lieferengpass bei  

Pegasys® (Peginterferon alfa-2a) 90 µg, 135 µg und 180 µg, Lösung zur Injektion in Fertigspritzen

Aufgrund einer gestiegenen Gesamtnachfrage wird dieser voraussichtlich bis in die zweite Hälfte des Jahres 2025 andauern.  

Bis zur Normalisierung der Versorgung wird empfohlen, keine neuen Patienten mit Pegasys zu behandeln. Die vorhandenen Bestände sollen nur zur Fortführung bestehender Therapien genutzt werden. Falls Pegasys® für derzeit behandelte Patienten nicht verfügbar ist, sollten alternative Therapieoptionen in Erwägung gezogen werden. 

Weitere Informationen können dem Informationsschreiben der Firma entnommen werden. Quelle: AMK / mia 

RKI: Importierte Infektionen auf Vor-Corona-Niveau

Das Epidemiologische Bulletin 45/2024 veröffentlicht einen Bericht zu reiseassoziierten Erkrankungen 2023, basierend auf den Meldedaten gemäß Infektionsschutzgesetz, die dem Robert Koch-Institut mit Datenstand 1. März 2024 (für Malaria: 15. Mai 2024) übermittelt wurden. 

Dabei wird das Auftreten von Erkrankungen wie z. B. Malaria, Shigellose, Hepatitis A, Typhus und weiteren mit den Vorjahren verglichen. Nach dem deutlichen Rückgang in den Jahren 2020 und 2021 aufgrund der Reisebeschränkungen während der COVID-19-Pandemie haben sich die Fallzahlen 2023 wieder dem Niveau von 2019 genähert. 

Im Jahr 2023 wurden keine Fälle von Fleckfieber, Läuserückfallfieber, Pest, Poliomyelitis oder Tollwut übermittelt. Quelle: PM RKI 

Neues Packungsdesign für Aspecton®

Packshot Aspecton Hustensaft 100 ml
Hermes Arzneimittel betont in Grün die im Arzneimittel wirksame Arzneipflanze. | Bild: Hermes Arzneimittel

Mit einem überarbeiteten Design möchte Hermes Arzneimittel bei Aspecton® stärker hervorheben, dass es sich um ein pflanzliches Arzneimittel handelt. Ein grünes Pflanzen-Icon sowie die Hervorhebung des Pflanzennamens in grünem Schriftzug ergänzt ab sofort die im Übrigen vorwiegend in rot gestaltete Verpackung.

Bei allen Aspecton-Produkten steht die jeweilige Heilpflanze nun bildlich und textlich im Mittelpunkt – neben Thymian beispielsweise Isländisch Moos und Eukalyptusöl.

Die Einführung des neuen Designs startet Ende des Jahres und die Produkte kommen sukzessive im neuen Gewand in die Apotheke. Quelle: PM Hermes Arzneimittel / mia 

Keine neuen Marburg-Fälle in Ruanda seit zwei Wochen

In Ruanda wächst die Hoffnung auf ein Ende des Marburg-Virus-Ausbruchs. Seit Ende Oktober sind keine neuen Krankheitsfälle im Zusammenhang mit dem tödlichen Virus mehr gemeldet worden, wie die Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Genf mitteilte.  

Sollten in den 42 Tagen nach dem Gesunden des letzten Patienten keine weiteren Fälle mehr entdeckt werden, könne der Ausbruch für beendet erklärt werden, hieß es. Dieser Zeitraum entspricht der zweifachen Inkubationszeit des Virus.  

Seit Beginn des Ausbruchs sind laut WHO 66 Marburg-Fälle aufgetreten. 15 Patienten starben. Der überwiegende Teil der Infektionen betraf medizinisches Personal in der ruandischen Hauptstadt Kigali. Ein Verdacht auf das Marburg-Virus bei zwei Menschen in Hamburg bestätigte sich nicht.

Der Ausbruch begann dem Gesundheitsministerium zufolge durch eine Übertragung von Flughunden auf Arbeiter in der Nähe einer Bergbaumine. Quelle: dpa / mia 

Chargenrückruf: Methotrexat medac 25 mg/ml Injektionslösung, 1 Stück 

Die Firma medac GmbH ruft   

Methotrexat medac 25 mg/ml Injektions-Lösung, Stärke 5000 mg, 1 Durchstechflasche (PZN 11180962), zurück.  

Im Rahmen von Stabilitätsprüfungen wurden bei den betroffenen Chargen sichtbare Partikel detektiert. Weitere Chargen und/oder Wirkstärken sind nicht betroffen. 
 
Apotheken sollen mithilfe des Rückantwortfaxes mitteilen, wie viele Packungen der betroffenen Chargen noch im Lagerbestand vorhanden sind. Der Kundenservice der Firma wird anschließend eine Abholung veranlassen. Quelle: AMK / mia 

4. Rezeptursymposium in Bad Aibling bei München

Nach Stationen in Oberhausen, Köln und Berlin findet das 4. Rezeptursymposium nun am 01. Februar 2025 in Bad Aibling bei München statt.

Die Teilnehmenden erwarten Plenarvorträge von Experten des DAC/NRF und praktische Workshops, bei denen sie ihr Wissen vertiefen und erweitern können. Die Themen reichen von analytischen Verfahren und alltagstauglichen Rechenhilfen über die sachgerechte Kennzeichnung von Rezepturen bis hin zu effizienten Herstellungsmöglichkeiten durch Defekturen.

Die Veranstaltung ist mit acht Fortbildungspunkten akkreditiert. Weitere Informationen finden Sie unter www.rezeptursymposium.de.

Eisen Köhler® mit 6 weiteren adjuvanten Mikronährstoffen

Packshot Eisen Köhler 90 Kapseln
Ein neues Nahrungsergänzungsmittel von Köhler Pharma | Bild: Köhler Pharma

Köhler Pharma bringt mit Eisen Köhler® ein Nahrungsergänzungsmittel auf den Markt, das neben 50 mg Eisen(II)-fumarat (mikroverkapselt) auch Vitamin C, B-Vitamine und Kupfer enthält.

Eisen Köhler® wird in veganen Kapseln verabreicht, die die Inhaltsstoffe vor der vorzeitigen Freisetzung im Magen schützen. Der Hersteller empfiehlt die Einnahme von 1 Kapsel täglich unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit vor einer Mahlzeit. Bei Unverträglichkeit ist auch eine Einnahme zu einer Mahlzeit möglich.

Eisen Köhler® ist vegan, glutenfrei sowie frei von Fruktose, Hefe, Laktose, Gelatine und Farbstoffen. Das Nahrungsergänzungsmittel ist in Packungen mit 15, 30 oder 90 Kapseln in den Apotheken erhältlich. Quelle: Köhler Pharma / mia