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Krebs: Kein erhöhtes Risiko durch Handystrahlung

Junge Frau sitzt mit Handy in der Hand auf Sofa
Es gibt keine Evidenz, dass Handystrahlung schädlich ist. | Bild: insta_photos / AdobeStock

Wer Handys nutzt, hat kein erhöhtes Risiko, an Krebs zu erkranken. Das ist die zentrale Aussage der aktuellsten und größten Meta-Studie, die bisher zu dem Thema durchgeführt worden ist. 

In Auftrag gegeben wurde die Untersuchung von der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Zu den beteiligten Instituten und Behörden gehörte auch das deutsche Bundesamt für Strahlenschutz (BfS).

Krebsrisiko durch Handynutzung nicht erhöht

Für die Meta-Studie haben die Forschenden 5.000 Studien der vergangenen Jahrzehnte gesichtet und daraus – nach vorher schon festgelegten und veröffentlichten Kriterien – 63 Studien ausgewählt, die ihren Kriterien entsprachen. Dabei ging es um alle Krebsarten, aber vor allem die des Zentralnervensystems wie beispielsweise Hirntumoren.

Das Ergebnis: Das Nutzen von Handys führte nicht zu einem erhöhten Risiko für Krebsarten wie Hirntumoren, Hypophysentumoren, Speicheldrüsentumoren, Hirntumoren bei Kindern oder Leukämien.  

Auch bei kabellosen Festnetztelefonen gab es kein erhöhtes Risiko, wie es hieß. Geprüft wurde auch, ob das Leben in der Nähe von Rundfunkantennen und Mobilfunksendemasten die Wahrscheinlichkeit von Krebs erhöht – auch das war der Auswertung zufolge nicht der Fall.

Ältere Studien fehleranfällig gewesen

Baaken erklärte, dass sich die Forschenden zudem sogenannte Zeitreihenanalysen angeschaut hätten. Dabei werden unter anderem die Anzahl der Mobilfunkverträge über die Jahre mit Daten aus den Krebsregistern etwa aus Australien, Südkorea, England oder den skandinavischen Ländern abgeglichen. „Auch da gab es keine Zunahme an Hirntumoren, die auf einen Zusammenhang mit Mobiltelefonen schließen lassen würde.“

Einzelne ältere Fall-Kontroll-Studien, in denen erkrankte Personen etwa zu ihrer Handynutzung befragt und mit Nicht-Erkrankten verglichen wurden, hatten immer mal wieder einen Zusammenhang zwischen Krebserkrankungen und Mobilfunknutzung hergestellt. 

„Aber die sind anfällig für bestimmte Fehlerarten“, erläuterte Baaken. Mittlerweile gebe es Ergebnisse aus Studien mit großen Gruppen, die in vielen Aspekten den Fall-Kontroll-Studien überlegen seien. „Das hat die Einordnung noch mal geändert.“

Wirkung von 5G noch nicht erforscht

Die neue Meta-Studie ist im Fachblatt „Environment International“ erschienen. Sie schließt Studien bis Ende 2022 ein, deswegen fehlen Studien etwa zum neuen Mobilfunkstandard 5G. „Wir haben aber Studien mit Kontakt zu Radarquellen eingeschlossen, und Radar hat eine ähnliche Frequenz wie 5G“, sagte Baaken.

Grundsätzlich stellt sich demnach die Frage, ob es überhaupt sein kann, dass Strahlung von Mobiltelefonen, also elektromagnetische Wellen, einen Einfluss auf Zellen im Körper haben kann. 

So etwas wird zum Beispiel auch im Labor getestet. Das Bundesamt für Strahlenschutz erklärt, dass so ein Wirkmechanismus nicht bekannt sei. „Aus wissenschaftlicher Sicht gibt es zum jetzigen Zeitpunkt keinen gesicherten Wirkmechanismus, dass hochfrequente elektromagnetische Felder, die von Mobiltelefonen und Basisstationen ausgehen, Krebs erzeugen.“ Quell: dpa / mia