PTAheute-Pinnwand KW 34/2024: Kuscheln mit Hunden und Cannabis am Steuer
Täglich erreichen uns zahlreiche Meldungen rund um Pharmazie, Gesundheit und Apothekenmarkt. Hier finden Sie eine Übersicht über die News und Pressemeldungen der aktuellen Woche.
Mpox: 100 Fälle pro Monat in Europa
Nach dem ersten importierten Mpox-Fall der neuen Variante Ib in Europa mahnt die Weltgesundheitsorganisation (WHO) zur Besonnenheit. Hans Kluge, der WHO-Regionaldirektor für Europa, weist darauf hin, dass das Virus schon seit dem vorigen Ausbruch im Jahr 2022 in der Region in Form der Klade II zirkuliert. Laut Kluge treten davon in Europa wöchentlich derzeit rund 100 Fälle auf.
„Mpox ist nicht das neue COVID“, sagte Kluge in einer Videoschalte mit Medien in Genf. „Wir wissen, wie man Mpox kontrolliert“, betonte er. Der Ausbruch vor zwei Jahren sei durch hohe Wachsamkeit gegenüber Neuinfektionen, Impfungen sowie die direkte Einbindung auch von Männern, die Sex mit Männern haben, unter Kontrolle gebracht worden.
Letztlich hätten aber der politische Wille und die Ressourcen gefehlt, um Mpox in Europa ganz auszurotten. Nun sei die Chance da, sowohl gegenüber neu importierten Fällen der Klade Ib aus Afrika wachsam zu sein als auch die Klade II effektiv zu bekämpfen, sagte Kluge.
Die WHO hatte wegen der aktuellen Mpox-Ausbrüche in Afrika und der neuen, womöglich gefährlicheren Variante Ib vorige Woche die höchste Alarmstufe ausgerufen. Das soll weltweit für erhöhte Wachsamkeit sowie für die faire Verteilung von Impfstoffen sorgen.
Laut Fachleuten scheint die Klade Ib leichter übertragbar zu sein als bisherige Varianten und zudem häufiger zu schweren Verläufen zu führen. Kluge betonte jedoch, dass es in Europa bislang nur einen importierten Ib-Fall in Schweden gebe. Die bisher in Europa dominante Variante II werde in der Region überwiegend über engen Hautkontakt übertragen, betroffen seien vor allem Männer, die Sex mit Männern hätten. Quelle: dpa / mia
Kuscheln mit Hunden soll gegen Prüfungsstress helfen
In Koblenz soll eine neue Entspannungs-Maßnahme Studierenden bei Prüfungsstress helfen: Kuscheln mit dem pädagogischen Begleithund Little Joe. „Wie wir aus der Wissenschaft wissen, sind gerade Tiere da besonders geeignet“, erklärt er. „Dieser Hund ist speziell ausgebildet. Man kann sich mit ihm beschäftigen, man kann mit ihm spielen, man kann ihn streicheln.“
In einem extra Raum können Studierende mit ihm kuscheln, durch einen Parkour laufen oder Tricks üben. Das Frauchen von Little Joe ist bei den Terminen auch dabei. Kerstin Heinrich hat ihren Hund aus dem Tierschutz und mit ihm vor zwei Jahren eine spezielle Ausbildung gemacht.
Sie nennt das Angebot liebevoll „Lernpause mit Pfötchen“. Ihre Aufgabe sei es, darauf zu achten, dass es Little Joe gut gehe. „Man merkt, denke ich, dass es ihm Spaß macht“, sagt sie. Quelle: dpa / mia
Metamizol: Packungen in tschechischer/slowakischer Aufmachung
Das BfArM informiert über die befristete Gestattung des Inverkehrbringens von Metamizol Kalceks 500 mg/ml, Injektionslösung, in tschechischer/slowakischer Aufmachung auf Basis der Regelung gemäß §§ 10 Absatz 1a und 11 Absatz 1c Arzneimittelgesetz (AMG) bis zum 30. Oktober 2024, um einen drohenden Versorgungsengpass abzumildern.
Laut Firma bestehen keine Unterschiede zu dem deutschen Vergleichsprodukt, jedoch enthält die Ware keine deutschsprachige Gebrauchsinformation.
Betroffene Packungen verfügen über einen DataMatrix-Code und dürfen laut Firma auch nach Ablauf der Gestattung abgegeben werden. Die Ware kann nur direkt über die Firma bezogen werden. Quelle: AMK
Gesetz zu Cannabis am Steuer unterzeichnet
Nach der Cannabis-Legalisierung folgen nun Regelungen zum Straßenverkehr. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat das Anfang Juli vom Bundesrat gebilligte Gesetz unterzeichnet.
Es gilt: Wer vorsätzlich oder fahrlässig mit 3,5 Nanogramm Tetrahydrocannabinol (THC) oder mehr fährt, riskiert in der Regel 500 Euro und einen Monat Fahrverbot. Wird dazu noch Alkohol getrunken, drohen in der Regel 1.000 Euro Buße. Wie bei Alkohol kommt in der zweijährigen Führerschein-Probezeit und für unter 21-Jährige ein Cannabis-Verbot – die Grenze von 3,5 gilt also nicht. Bei Verstößen drohen in der Regel 250 Euro Buße. Quelle: dpa / mia
Kita-Personal ist häufiger krank als der Durchschnitt
Kita-Personal fällt einer aktuellen Analyse zufolge deutlich häufiger wegen Krankheit aus als andere Berufstätige. So waren Beschäftigte in der Kinderbetreuung 2023 im Schnitt an knapp 30 Tagen arbeitsunfähig – alle anderen Berufsgruppen durchschnittlich an rund 20 Tagen, wie die Bertelsmann-Stiftung und das Fachkräfte-Forum, in dem Fach- und Leitungskräfte der Branche organisiert sind, mitteilen.
Zudem seien Ausfallzeiten von Erziehern mit einem Plus von 26 Prozent bei den Krankheitstagen zwischen 2021 und 2023 stark angestiegen – vor allem auch aufgrund psychischer Belastungen.
„Viele Kitas stecken in einem Teufelskreis: Aufgrund der steigenden Krankenstände fallen immer mehr Fachkräfte aus, wodurch die Überlastung für die verbleibenden Beschäftigten weiter zunimmt“, sagt Anette Stein, Kita-Expertin der Bertelsmann-Stiftung. „An gute frühkindliche Bildung, Betreuung und Erziehung ist vielerorts gar nicht mehr zu denken.“ Quelle: dpa / mia
Rabipur (Tollwut-Impfstoff, inaktiviert): sichtbare Partikel nach Rekonstitution
Die Firma Bavarian Nordic A/S informiert in Abstimmung mit dem PEI über das Risiko von sichtbaren Gummipartikeln nach Rekonstitution von Rabipur (Tollwut-Impfstoff, inaktiviert), Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionslösung in einer Fertigspritze. Auch der AMK liegen fünf Meldungen aus Apotheken zum Sachverhalt vor.
Eine Analyse der Firma ergab, dass diese Partikel durch sog. „Coring“ entstehen, bei dem Gummipartikel vom Stopfen in die Impfstofflösung gelangen.
Um dieses Risiko zu minimieren, empfiehlt die Firma nun die Verwendung der kleinen orangefarbenen Injektionsnadel (25 Gauge, 25 mm) zur Rekonstitution anstelle der langen grünen Rekonstitutionsnadel (21 Gauge, 40 mm).
Zudem muss der Impfstoff bis auf Weiteres vor der Verabreichung visuell sorgfältig geprüft werden und ist bei Anwesenheit sichtbarer Partikeln zu verwerfen. Bis die Firma geeignete Maßnahmen zum Minimieren der Ausstanzungen umgesetzt hat, bleiben diese Empfehlung bestehen.
Nähere Informationen können dem Informationsbrief der Firma entnommen werden. Quelle: AMK
Anstoß für Initiative zur Legalisierung von Eizellspenden
Im Bundestag kommt ein Anstoß für eine Initiative zur Legalisierung von Eizellspenden in Gang. Die FDP-Rechtsexpertin Katrin Helling-Plahr wirbt um Unterstützung, einen fraktionsübergreifenden Antrag für eine Gesetzesregelung zu erarbeiten.
Einigen Paaren, die ungewollt kinderlos bleiben, könnte durch eine „verantwortungsvoll ausgestaltete Legalisierung der Eizellspende“ geholfen werden. Angesichts der ethischen Dimensionen sei eine fraktionsübergreifende Debatte der richtige Weg dafür.
Hintergrund sind im April vorgestellte Empfehlungen einer Kommission, wonach Eizellspenden unter Voraussetzungen ermöglicht werden könnten. So solle der Handel mit Eizellen unzulässig bleiben. Das Recht des Kindes auf Kenntnis seiner Abstammung müsse abgesichert werden. Bisher ist es im Embryonenschutzgesetz verboten, dass Frauen künstlich befruchtete Eizellen anderer Frauen bekommen. Quelle: dpa / mia
Neue Rezeptur für Dermasence Vitop forte mildes Pflegeshampoo
Das pH-neutrale Pflegeshampoo Vitop forte von Dermasence enthält mild reinigende, intensiv beruhigende sowie pflegende Inhaltsstoffe. Es soll laut Hersteller somit für die tägliche Haarwäsche bei empfindlicher, zu Neurodermitis neigender Kopfhaut und für Kinder ab drei Jahren geeignet sein.
Kolloidaler Hafer und Betain pflegen und erhalten das physiologische Gleichgewicht der Kopfhaut. Die neue Rezeptur verbessert die Kämmbarkeit strapazierter Haare. Das Feuchthaltevermögen der Haut wird dank Panthenol erhöht. Quelle: PM Dermascence / mia