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Grippewelle 2023/24 ist vorbei

Mann liegt mit Grippe im Bett
Die Grippewelle ist vorbei, aber Erkältungen kursieren dennoch. |Bild: Pixel-Shot / AdobeStock

Die Grippewelle ist vorbei. Das Robert Koch-Institut (RKI) informiert im 14. ARE-Wochenbericht, dass die Grippewelle mit der 12. Kalenderwoche 2024, also Mitte März, geendet hat. Sie dauerte 15 Wochen. 

Auf eine erste Influenza A(H1N1)pdm09-Welle, die in der 50. Kalenderwoche 2023 begonnen hatte, folgte eine zweite Influenza-B-dominierte Welle. In der 10. Kalenderwoche erfasste das Nationale Referenzzentrum (NRZ) für Influenzaviren mehr Influenza-B- als Influenza-A-Viren.

Insgesamt kam es in der Grippesaison 2023/24 zu 206.217 labordiagnostisch bestätigten Influenzainfektionen (Meldedaten nach Infektionsschutzgesetz). Das sind weniger als letztes Jahr zum gleichen Zeitpunkt (287.745 labordiagnostisch bestätigte Infektionen), auch endete die Grippewelle voriges Jahr zwei Wochen später, mit der 14. Kalenderwoche 2023.

Gut zu wissen: Wann endet die Grippewelle?

Das Robert Koch-Institut sieht die Grippewelle für beendet an, wenn die zweite Woche in Folge das Konfidenzintervall (der Vertrauensbereich) der Influenzapositivenrate unter 10 Prozent liegt. 

2024 war dies in der 13. und 14. Kalenderwoche der Fall, als die untere Grenze der Influenzapositivenrate bei je 7 Prozent lag. Damit hatte die Grippewelle mit der 12. Kalenderwoche geendet.

Rhinoviren dominieren Infektionsgeschehen

Doch noch immer erkranken Menschen an Influenza. So kam es in der 14. Kalenderwoche zu 1.582 labordiagnostisch bestätigten Influenzafällen und das NRZ für Influenzaviren konnte in 42 der 73 eingesandten Sentinelproben Atemwegserreger nachweisen, in 15 Prozent der Fälle waren es Grippeviren. 

Allerdings, so berichtet das RKI, werde das ARE (akute respiratorische Erkrankungen)-Geschehen „zunehmend durch Erkältungsviren wie Rhinoviren, humane Metapneumoviren und humane saisonale Coronaviren bestimmt“. 

RSV (Respiratorisches Synzytialvirus) wies das NRZ in 3 Prozent der Sentinelproben nach. Die RSV-Welle hat schon länger geendet, und zwar mit der 10. Kalenderwoche. Sie hatte 16 Wochen gedauert. In den Sentinelproben fand sich kein SARS-CoV-2.

Wie viele Menschen sind in der Grippesaison verstorben?

In der diesjährigen Grippewelle war etwa ein Fünftel der Grippepatienten (42.687) hospitalisiert, also im Krankenhaus, und 973 Menschen sind mit einer Influenzainfektion verstorben. Die meisten der Verstorbenen (89 Prozent) waren 60 Jahre und älter.

Wie gut passten die Grippe-Impfstoffe?

Das RKI hat die Passgenauigkeit der Grippeimpfstoffe für die Influenzasaison 2023/24 noch nicht abschließend bewertet. 

Während der laufenden Grippesaison werden bereits Grippeviren in Zellkultur isoliert und mit dem gegen den Impfstamm gerichteten Referenzserum versetzt. Dabei wurden dem RKI zufolge alle isolierten Influenza A(H3N2)-Viren „sehr gut erkannt“. 

Die A(H1N1)pdm09-Viren reagierten ebenfalls „sehr gut“ mit dem entsprechenden Referenzserum und auch Influenza B/Victoria-Viren wurden „detektiert“. 

Allerdings erlaubten diese Untersuchungen „keine vollständigen Aussagen zur Wirksamkeit der Impfstoffe, da hier noch andere Faktoren berücksichtigt werden müssen (Abstand zur letzten Impfung, Zahl vorangegangener Antigenkontakte, Expositionsdosis, Alter u. a.)“, erklärt das RKI.

Keine Resistenzen gegen Grippe-Arzneimittel

Gut ist ein weiteres Untersuchungsergebnis, denn: Keines der untersuchten Influenzaviren zeigte Resistenzen gegen die Grippemittel Oseltamivir (Tamiflu) und Zanamivir (Relenza), die als Neuraminidasehemmer nach Vermehrung der Viren in ihrer Wirtszelle die Freisetzung der neuen Viren in die Blutbahn hemmen. Auch gegen Baloxavir (Xofluza), das sehr früh in die Virusvermehrung eingreift, scheinen keine Resistenzen vorzuliegen.