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PTAheute-Pinnwand KW 13/2024: Diabetes, Mutterschutz und Dienst nach Vorschrift

PTAheute-Pinnwand KW 13/2024
Bilder: Andrey Popov, Chanintorn.v, Jamrooferpix / AdobeStock, Schelbert / PTAheute

Täglich erreichen uns zahlreiche Meldungen rund um Pharmazie, Gesundheit und Apothekenmarkt. Hier finden Sie eine Übersicht über die News und Pressemeldungen der aktuellen Woche.

Gompertz-Gesetz sagt Sterblichkeit bei Typ-2-Diabetes voraus

Forschende des Deutschen Diabetes-Zentrums und des Robert-Koch-Instituts haben eine Gesetzmäßigkeit für den Zusammenhang von Sterblichkeit und Lebensalter nun auch bei Menschen mit Diabetes entdeckt: Demnach steigt die Sterblichkeit bei Menschen mit Diabetes in Deutschland ab dem 30. Lebensjahr jedes Jahr konstant um 8,3 Prozent bei Männern und um 10,2 Prozent bei Frauen.

Hierzu nutzten sie Gompertz-Modelle. Das Gompertz-Gesetz basiert auf der Beobachtung, dass sich biologische Prozesse im Körper im Laufe des Lebens so verändern, dass es zu einem höheren Risiko für Krankheiten und letztendlich zum Tod kommt. Die Entwicklung der Sterblichkeit erfolgt exponentiell, beschleunigt sich also mit zunehmendem Alter.

Besonders bemerkenswert sei, wie gut die Sterblichkeit bei Menschen mit Diabetes durch das Gompertz-Gesetz vorhergesagt werden könne, sagt Erstautor Prof. Oliver Kuß, Direktor des Instituts für Biometrie und Epidemiologie am DDZ. „Auf einer Skala von 0 bis 100 Prozent wurden Werte von über 97 Prozent erreicht.“ 

Für ihre Auswertung lagen den Forschenden die Daten aller gesetzlich Versicherten (mehr als 47 Millionen Beobachtungen, über 6 Millionen davon mit Diabetes) aus dem Jahr 2013 vor. Diese wurden für ein Jahr nachverfolgt und es wurden mehr als 760.000 Sterbefälle in diesem Zeitraum beobachtet, davon 288.000 bei Menschen mit Diabetes.

Die Forschenden stellten außerdem fest, dass die Sterblichkeit von Frauen mit Diabetes nahezu identisch war mit derjenigen von Männern ohne Diabetes. Und die Wahrscheinlichkeit, dass ein Mensch mit Diabetes eher stirbt als einer ohne, liegt bei Frauen bei 61,9 Prozent und bei Männern bei 63,3 Prozent. Quelle: PM Deutsches Diabetes-Zentrum 

Chargenrückruf: ACC® Kindersaft, 20 mg/ml Lösung zum Einnehmen, 100 ml

Die Firma Hexal AG ruft die unten stehenden Chargen des Arzneimittels ACC® Kindersaft, 20 mg/ml Lösung zum Einnehmen auf Großhandels- und Apothekenebene vorsorglich zurück. Von einer Apotheke wurde eine Meldung erhalten, dass schwarze Schwebeteilchen in der Lösung festgestellt wurden.  

Betroffen sind die Chargen:

MR2803, MR2804, MR5766, MR5767, MT5989, MT5990, MW8461, NF0922 

Bei den Partikeln handelt es sich nach vorläufigen Erkenntnissen um visuell nur schwer erkennbare Teilchen des schwarzen Dichtungsmaterials in der Drehverschlusskappe. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass weitere Packungen betroffen sind. Eine Patientengefährdung besteht bei Einnahme nach derzeitiger Einschätzung nicht.  

Apotheken werden gebeten, Warenbestände zu überprüfen und noch vorhandene Packungen der genannten Chargen ACC® (Acetylcystein) Kindersaft, 20 mg/ml Lösung zum Einnehmen, 100 ml (PZN 06964615), zur Gutschrift an folgende Adresse zurückzusenden:  

Salutas Pharma GmbH  
Retourenabteilung  
Otto-von-Guericke-Allee 1  
39179 Barleben

Portokosten werden erstattet. Quelle: AMK 

Berufsfachschule Münster: mehr Plätze für PTA-Azubis

In einer Pressemitteilung der Stadt Münster wurde bekannt gegeben, dass die bisher städtische Berufsfachschule für pharmazeutisch-technische Assistentinnen und Assistenten (PTA) in Münster ab Sommer von dem Verein PTA-Fachschule Westfalen-Lippe e.V. übernommen und zugleich neu aufgestellt wird. 

Unter anderem mit Fördermitteln der Stadt wurde ein neues Schulgebäude in Mecklenbeck errichtet, in das die Schule zum 1. August umziehen wird. Neben neuen, modernen Räumlichkeiten steht auch eine aktuelle IT-Ausstattung zur Verfügung, um die angehenden PTA bestmöglich auf einen zunehmend digitalisierten Beruf vorzubereiten.

Mit dem Trägerwechsel sei es auch möglich geworden, die Zahl der Ausbildungsplätze zu verdoppeln, so Stadtdirektor Thomas Paal. Künftig können 80 Schüler pro Lehrgang teilnehmen.

„Für den zweijährigen Lehrgang, der im August 2024 beginnt, sind im Übrigen noch Plätze frei und Interessenten sehr willkommen“, ermutigt Doris Wettmann, Geschäftsführerin des PTA-Fachschule Westfalen-Lippe e.V. Informationen hierzu stehen auf der Homepage des Vereins (pta-fachschule.de) und der PTA-Berufsfachschule in Münster (pta-muenster.de, Kontakt: pta@stadt-muenster.de, Tel. 02 51/3 59 94) bereit. Quelle: PM Stadt Münster 

Gestaffelter Mutterschutz verursacht nur geringe Kosten

Laut Medienberichten wollen die Innungskrankenkassen (IKK) Frauen nach einer Fehlgeburt mit einem gestaffelten Mutterschutz unterstützen. Die Kosten für eine solche Staffelung wären gering, heißt es in einer Pressemitteilung der IKK von Mittwoch. 

Bei einem gestaffelten Mutterschutz orientiert sich die Dauer des Mutterschutzes an der Schwangerschaftswoche, in der die Frau eine Fehlgeburt erleidet. Aktuell besteht eine harte Grenze: Verliert eine Frau ihr Kind vor der 24. Schwangerschaftswoche, hat sie keinen Anspruch auf Mutterschutz. Danach stehen ihr 18 Wochen Mutterschutz zu.

„Eine Auswertung unserer Versichertendaten ergab, dass über 60 Prozent der Frauen, die eine Fehlgeburt erlitten haben, im Anschluss daran psychisch erkranken und damit länger ausfallen. Wenn wir annehmen, dass 70 Prozent der Frauen den gestaffelten Mutterschutz in Anspruch nehmen, würde die finanzielle Mehrbelastung rund 20,9 Millionen Euro betragen. Zum Vergleich: Dies würde lediglich einem Anteil von 0,005 Prozent des Bundeshaushaltes entsprechen. Wir sind zuversichtlich, dass das Gesetz noch in dieser Legislaturperiode verabschiedet wird“, erklärt Prof. Dr. Jörg Loth, Vorstandsvorsitzender der IKK Südwest.

„So oder so ist das ein Kostenbetrag, der angesichts der Bedeutung des Themas vernachlässigbar ist. Uns geht es um die Beseitigung eines aus unserer Sicht grundsätzlichen Missstandes. Das Thema ‚Fehl- und Totgeburten‘ darf kein gesellschaftliches Tabu mehr sein“, betont auch Hans-Peter Wollseifer, Vorstandsvorsitzender des IKK e.V. Quelle: PM IKK 

Adexa-Tarifumfrage 2024

Für ihre tarif- und berufspolitische Arbeit benötigt Adexa regelmäßig Eckdaten über die Arbeitsbedingungen in den öffentlichen Apotheken. Deshalb fragt die Apothekengewerkschaft alle zwei Jahre ihre Mitglieder nach Gehalt, Arbeitszeiten und Überstunden, Sonderzahlung und Zufriedenheit am Arbeitsplatz – und in diesem Jahr auch nach der Inflationsausgleichsprämie. 

Auch wer nicht Mitglied bei Adexa ist, kann mitmachen. Um wirklich aussagekräftige Ergebnisse zu erhalten, ist eine breite Datengrundlage wichtig – das heißt, möglichst viele Apothekenangestellte, die an der Umfrage teilnehmen. Die Daten werden vollständig anonym erfasst.

Hier geht es zur Online-Umfrage.

Frühzeitige Cineol-Einnahme für milderen Erkältungsverlauf

Bei Erkältungssymptomen wie Husten, Schnupfen oder Druckkopfschmerzen kann Kunden der Wirkstoff Cineol empfohlen werden. Er wirkt antiinflammatorisch und reduziert die entzündungsinduzierte Hypersekretion. 

Eine neue Studie soll außerdem gezeigt haben, dass der frühzeitige Einsatz von Cineol mit einer geringeren Krankheitslast assoziiert ist. Zudem sollen die Erkältungssymptome milder ausfallen und auch schneller zurückgehen. Darauf macht die Klosterfrau Healthcare Group in einer Pressemitteilung aufmerksam. Den Wirkstoff Cineol findet man zum Beispiel in Klosterfraus Soledum® Kapseln. Ausführliche Informationen zu diesem Arzneimittel können Sie auf dieser Seite anschauen.Quelle: PM Klosterfrau 

Studie: 45 Prozent der Deutschen machen Dienst nach Vorschrift

Fast die Hälfte (47 Prozent) der Arbeitnehmer haben in den letzten zwölf Monaten schon einmal innerlich gekündigt oder arbeiten mit anderen zusammen, die dies getan haben. 45 Prozent machen Dienst nach Vorschrift oder haben dies schon bei Kollegen beobachtet. Dies sind die Ergebnisse der repräsentativen Studie „Arbeiten 2023“ der Pronova BKK, für die im November 2023 rund 1.200 Arbeitnehmer ab 18 Jahren online befragt wurden.

Ursachen für die innere Kündigung sind nach Ansicht der Befragten vor allem Überlastung, zu geringe Bezahlung, fehlende Wertschätzung und belastende Arbeitszeiten.

Dass beruflich unzufriedene Menschen weniger engagiert sind und innerlich auf Distanz gehen, ist ein generationsübergreifendes Phänomen. Arbeitnehmer unter 30 Jahren zeigen allerdings eine höhere Neigung u. a. zur inneren Kündigung (29 Prozent vs. 22 Prozent gesamt). Diese Generation hat auch tendenziell mehr Verständnis für solch ein Verhalten.

In Zeiten des Fachkräftemangels sollte sich kein Unternehmen unzufriedene Mitarbeitende leisten. Im Gegenteil, es kommt verstärkt darauf an, talentierte junge Fachkräfte zu binden. Das fällt Arbeitgebern laut aktueller Studie aber schwer. Quelle: PM Pronova BKK 

Avoxa stellt Zeitschrift „Das Apotheken Magazin“ ein

Die Avoxa – Mediengruppe Deutscher Apotheker GmbH stellt zur Jahresmitte 2024 die Publikumszeitschriften „Das Apotheken Magazin“ und „Das Apotheken Magazin Diabetes“ ein. 

Gleichzeitig soll das redaktionelle Online-Informationsangebot auf dem Gesundheitsportal aponet.de ausgebaut werden. Begründet wird dies mit den gestiegenen Kosten für Energie, Papier und Logistik. Auch habe sich das Nutzungsverhalten der Apothekenkunden verändert, so Avoxa.  

Opzelura® (Ruxolitinib-Creme) erhält Auszeichnung

Auszeichnung für Opzelura
Auf der DERM 2024 wurde das Arzneimittel Opzelura® ausgezeichnet. Bild: Incyte Dermatology

Auf der DERM Frankenthal 2024 wurde Opzelura® (Ruxolitinib-Creme) als onkoderm-Medikament des Jahres ausgezeichnet. Die Auszeichnung wird in einem offenen und demokratischen Votum der onkoderm-Mitglieder für ein Medikament vergeben, das den Behandlungsalltag einer wichtigen Hauterkrankung wesentlich und positiv verändert hat.

Bei dem Wirkstoff Ruxolitinib handelt es sich um einen potenten und bekannten JAK1/2-Inhibitor, der mit Opzelura® erstmals in einer topischen Formulierung zur Verfügung steht. Er ist für die Behandlung der nichtsegmentalen Vitiligo bei Erwachsenen und Jugendlichen ab 12 Jahren zugelassen. Die Behandlung mit Opzelura® wird bei indikationsgerechtem Einsatz von den gesetzlichen Krankenversicherungen erstattet.

ABDA zufrieden mit Erfolg der Nachwuchskampagne

Anfang des Jahres startete die ABDA eine neue Kampagne, um Nachwuchs für die Apotheken zu gewinnen. Nun zeigt sie sich sehr zufrieden mit den ersten Ergebnissen. Laut einer Pressemitteilung komme die ABDA-Nachwuchskampagne „How to sell drugs offline (fast)“ in der Zielgruppe der berufsunentschlossenen Jugendlichen an. So zähle die Webseite der Kampagne nach nur sechs Wochen Laufzeit bereits mehr als 100.000 Besucherinnen und Besucher. Hohe Klickzahlen seien unter anderem ein Ziel der Kampagne gewesen.

Auch die zehnteilige Videoserie „Die Apotheke“ erfülle ihren kommunikationsstrategischen Zweck. 25 Prozent der jungen Besucherinnen und Besucher der Webseite (www.apotheken-karriere.de) würden über Serien-Trailer auf Snapchat sowie TikTok auf die Karriereseite der ABDA geleitet. 

Die ABDA sehe sich in ihrer Nachwuchskommunikation bestätigt, erklärt ABDA-Kommunikationsleiter Benjamin Rohrer: „Es war unser Ziel, die Jugendlichen in ihren Social-Media-Netzwerken, wie beispielsweise TikTok oder Snapchat, mithilfe der Serie ‚Die Apotheke‘ auf unsere Kampagne aufmerksam zu machen. Dass dieses Prinzip sofort funktioniert und schon nach den ersten Wochen erkennbar ist, dass sich die Jugendlichen unsere Karriereseite anschauen, freut uns sehr. Natürlich nehmen wir auch wahr, dass der Berufsstand nicht nur positiv auf die Kampagne reagiert. Wir würden uns wünschen, dass die Kritikerinnen und Kritiker der Kampagne eine Chance geben und insbesondere die Inhalte auf www.apotheken-karriere.de kennenlernen.“