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PTAheute-Pinnwand KW 45/2023: Faire Vergütung und fehlende Mitarbeiter

PTAheute-Pinnwand KW 45/2023
Bilder: Dan Race / AdobeStock, IMAGO / Funke Foto Services, ABDA; Montage: PTAheute

Täglich erreichen uns zahlreiche Meldungen rund um Pharmazie, Gesundheit und Apothekenmarkt. Hier finden Sie eine Übersicht über die News und Pressemeldungen der aktuellen Woche.

Vorbeugendes Medikament gegen Brustkrebs

Etwa 290.000 Frauen in Großbritannien könnten künftig vorbeugend ein Medikament gegen Brustkrebs nehmen. Zielgruppe für Anastrozol seien Frauen nach den Wechseljahren, bei denen ein mittleres oder hohes Brustkrebsrisiko angenommen wird, teilte der britische Gesundheitsdienst (NHS) mit.  

In Deutschland sei zwar noch kein Medikament zur Vorbeugung von Brustkrebs zugelassen, teilte das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) mit. Anastrozol und andere Mittel könnten in Ausnahmefällen jedoch zu diesem Zweck genutzt werden. Die Arbeitsgemeinschaft Gynäkologische Onkologie (AGO) empfehle Frauen mit erhöhtem Brustkrebsrisiko in bestimmten Fällen und nach sorgfältigem Abwägen der Vor- und Nachteile eine vorbeugende medikamentöse Therapie. Zu den entsprechenden Medikamenten zählten Tamoxifen, Raloxifen sowie Aromatasehemmer wie das genannte Anastrozol (Stand März 2023).  

 Unter Experten werde gerade kontrovers diskutiert, welche Frauen ein „erhöhtes“ Brustkrebsrisiko haben und möglicherweise von einer solchen Präventionsbehandlung profitieren, so das DKFZ. Es gebe keine einheitliche Definition dafür. 

Nach Angaben des britischen NHS haben Tests gezeigt, dass Anastrozol die Zahl der Brustkrebsfälle über elf Jahre betrachtet um etwa die Hälfte senkt. Schätzungen zufolge könnten 2.000 Erkrankungen vermieden werden, wenn ein Viertel der geeigneten Frauen das Angebot nutzt und wiederum die Hälfte davon das Mittel über die vorgeschlagene Zeit von fünf Jahren einnimmt, hieß es weiter.  

Das DKFZ betont, dass die Effekte der medikamentösen Prävention denen einer gesunden Lebensführung gegenüberzustellen seien: Insbesondere durch regelmäßige Bewegung, Vermeiden von Übergewicht, Verzicht auf Alkohol und Rauchen sowie durch den Verzicht auf eine östrogen-/progesteronhaltige Hormonersatztherapie in den Wechseljahren lasse sich das Brustkrebsrisiko signifikant und nebenwirkungsfrei senken. Quelle: dpa / mia 

Wo ist das Personal aus den geschlossenen Apotheken?

Im Jahr 2015 gab es laut der Bundesvereinigung der Apothekerkammern (ABDA) 20.249 Apothekenstandorte in Deutschland, 2022 waren es noch 18.068. Allein zwischen 2020 und 2022 haben 685 Apotheken dichtmachen müssen. Als ein Mitgrund für die Schließungen wird oft der Personalmangel genannt. Aber wenn so viele Apotheken schließen, müsste sich das arbeitssuchende Personal nicht auf die verbliebenen Apotheken verteilen und den Fachkräftemangel etwas abschwächen?

Dieser Frage gingen unsere Kollegen aus der DAZ.online-Redaktion nach und fragten bei Apothekerkammern und -verbänden an. Zu welchen Ergebnissen sie gelangten, können Sie bei daz.online nachlesen.

Digitalisierung: Sanacorp will Mea-Apotheken fit machen

Fitnesstrainer gibt es nicht nur im Sport, sondern auch im digitalen Bereich. Der genossenschaftlich organisierte Planegger Pharmahändler Sanacorp bietet seit Kurzem ein derartiges digitales Programm für Apotheken an. Grundlage dafür ist „Mea – Meine Apotheke“, eine Kooperation, an der bundesweit rund 3.000 Apotheken teilnehmen und die unter anderem digitale Tools beinhaltet.

Mit dem neuen Angebot verfolgt Sanacorp nach eigenen Angaben zwei Stoßrichtungen: Zum einen geht es darum, dass die Apotheken im digitalen Universum gefunden werden. Dabei soll auch die jeweilige Individualität zur Geltung kommen. Die zweite Richtung zielt auf Beraten und Verkaufen. Das Ziel ist es, Frequenz und Absatz zu steigern und außerdem eine Lösung für das E-Rezept anzubieten.

Die Details zu dem Programm können Sie bei daz.online nachlesen.

Auskömmliche Vergütung für Apotheken gefordert

Anfang der Woche hatten sich die Regierungschefinnen und -chefs der Länder in Berlin mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) getroffen. Auf der Agenda fand sich unter anderem das Thema „Sicherstellung der Arzneimittelversorgung“.

Laut dem im vorläufigen Ergebnisprotokoll festgehaltenen Beschluss betrachten die Regierungschefinnen und Regierungschefs der Länder „mit Sorge, dass der deutsche Absatzmarkt für Arzneimittel aufgrund der aktuellen Erstattungspreispolitik für Pharmaunternehmen nicht mehr attraktiv ist“. 

Es habe eine zunehmende Produktionsverlagerung in Länder außerhalb der EU-Grenzen und eine Monopolisierung bei einzelnen Herstellern stattgefunden. Deutschland und die EU hätten kaum noch Einfluss auf Produktion und Lieferketten, kritisieren sie.

Auch wenn die Länder begrüßen, dass sich die Bundesregierung um bessere Rahmenbedingungen bemühe: Ausreichend seien die ergriffenen oder in Aussicht gestellten Maßnahmen noch nicht. Unter anderem fordern die Regierungschefinnen und -chefs, das bestehende Vergütungssystem für Arzneimittel insgesamt auf den Prüfstand zu stellen. 

Aber auch die Apotheken adressieren die Länderchefinnen und -chefs in ihrem Beschluss ausdrücklich. Sie bekennen sich zur inhabergeführten Apotheke, betonen die Bedeutung der Wohnortnähe für eine zuverlässige Arzneimittelversorgung und fordern eine auskömmliche Vergütung. Quelle: daz.online  

Sitobact® Sticks für die Darmgesundheit

Sitobact Sticks
Sitobact® Sticks enthalten unter anderem Probiotika. | Bild: Kaske Group

Das neue Nahrungsergänzungsmittel Sitobact® Sticks enthält elf humane Darmbakterienstämme zur gezielten Nahrungsergänzung mit Probiotika. Die Gesamtzahl der Bakterienmischung beträgt 11 Milliarden koloniebildende Einheiten (KBE) pro Stick. Eine Mikroverkapselung der Bakterienstämme soll die Haltbarkeit der Probiotika verbessern.

Darüber hinaus enthält das Nahrungsergänzungsmittel neun essenzielle Mikronährstoffe: Zink, Selen, Vitamin D3 und die Vitamine B1 (Thiamin), B2 (Riboflavin), B6 (Pyridoxin), B7 (Biotin), B9 (Folsäure) und B12 (Cyanocobalamin).

Der Hersteller empfiehlt eine einmal tägliche Einnahme des Inhalts eines Sticks. Dieser soll in ca. 200 ml stillem Wasser aufgelöst und getrunken werden.

Apotheken können das Produkt in Packungen mit 7 oder 30 Sticks anbieten.

Bayern reformiert den Notdienst

Nach einigen anderen Kammern geht auch Bayern das Thema Notdienst an. Zum einen soll darauf hingewirkt werden, dass die bestehenden Kilometergrenzen ausgeweitet werden: in städtischen Gebieten auf 15 Kilometer, in ländlich geprägten Gebieten auf 20 Kilometer sowie in sehr ländlich geprägten 30 Kilometer. 

Zudem überlegt man nun auch in Bayern, die althergebrachten Notdienstkreise aufzulösen und mithilfe einer Software die Dienste zuzuteilen. Andere Länder haben dies schon vollzogen oder planen dies zu tun. Das würde allerdings die Abkehr vom bisherigen System des geregelten Turnus bedeuten, denn das System erfordere zwingend eine „arrhythmische“ Einteilung mit unregelmäßigen Dienstplänen. 

Es ermögliche allerdings eine Verzahnung mit den benachbarten Bundesländern Hessen und Baden-Württemberg, weil diese Länder dasselbe Tool nutzten, wie in Bayern angedacht ist. Thüringen nimmt allerdings bislang nicht teil.

Die Vorbereitungen sollen im kommenden Jahr losgehen. Quelle: daz.online 

Ursachen und Therapie der erektilen Dysfunktion

Sexuelle Störungen bei Männern können unterschiedlicher Art sein. Eine der bekanntesten ist die erektile Dysfunktion. Welche Ursachen können dieser zugrunde liegen? Welche Arzneimittel können eine erektile Dysfunktion begünstigen? Und welche Therapieoptionen stehen zur Verfügung?

Diese Fragen und mehr hat die Redaktion von daz.online ausführlich beantwortet.

Zahl der Atemwegserkrankungen bleibt auf hohem Niveau

Die Verbreitung akuter Atemwegserkrankungen in Deutschland bleibt auf einem erhöhten Niveau. 7.500 solcher Erkrankungen pro 100.000 Einwohner hat das RKI für die Woche vom 30. Oktober bis 5. November verzeichnet. Das ist demnach zwar ein Rückgang im Vergleich zu 8.600 in der Woche zuvor, aber mehr als im gleichen Zeitraum der Vorjahre. Das RKI spricht für vergangene Woche von einer geschätzten Gesamtzahl von etwa 6,2 Millionen Atemwegserkrankungen in Deutschland (Vorwoche: 7,1 Millionen).

Bei der Zahl der im Labor bestätigten und ans RKI gemeldeten Corona-Fälle stagnieren die Werte nun, wie aus dem Bericht hervorgeht. Vergangene Woche waren es knapp 18.100, genau so viele wie in der Woche zuvor. Die tatsächliche Zahl der Betroffenen dürfte weitaus höher liegen, weil vor allem bei schweren Verläufen getestet wird.

Die Grippewelle hat noch nicht begonnen, seit Anfang Oktober sind für Deutschland insgesamt erst knapp 900 laborbestätigte Fälle im Bericht erfasst. Das ist nur etwa ein Zehntel des Wertes aus dem Vorjahr um diese Zeit. Quelle: dpa / mia