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Angebot von Embryotox und Reprotox: Neues Infoblatt für Schwangere und Stillende

Wichtige Informationen zur Medikamenteneinnahme erhalten Schwangere und Stillende nun auch in einem neuen Infoblatt. | Bild: Syda Productions / AdobeStock

Arzneimittel in Schwangerschaft und Stillzeit – ein heikles Thema. Die meisten Schwangeren und Stillenden versuchen sicherlich, gänzlich ohne Arzneimittel durch diese Zeit zu kommen. Doch: Nicht immer ist das möglich. Und nicht immer ist „keine Therapie“ automatisch die beste Option für Mutter und Kind. Wo finden Frauen im gebärfähigen Alter sowie Schwangere und Stillende Informationen dazu? 

Embryotox, Reprotox und das Ärztliche Zentrum für Qualität in der Medizin (ÄZQ) haben sich deshalb zusammengesetzt und ein Informationsblatt für Frauen im gebärfähigen Alter sowie Schwangere und Stillende erstellt. „Wie gehe ich mit Arzneimitteln um?“, „Brauche ich überhaupt Arzneimittel?“ oder „Wie behandeln?“ – das sind nur wenige Fragen, die die Experten adressieren.

Schwangerschaftsverträgliche Arzneimittel vorhanden

Eine beruhigende Botschaft ist, dass es „für fast alle Erkrankungen in Schwangerschaft und Stillzeit […] verträgliche Medikamente“ gibt, informieren die Autoren. Beispielhaft nennen sie Asthma, Bluthochdruck, rheumatische Erkrankungen, Multiple Sklerose, psychiatrische Erkrankungen, Epilepsie sowie chronisch-entzündliche Darmerkrankungen. Und: Diese in Schwangerschaft und Stillzeit sicheren Arzneimittel sollten auch alle Frauen im gebärfähigen Alter bereits bevorzugen, wenn sie eine Schwangerschaft nicht mit absoluter Sicherheit ausschließen könnten. 

Vor allem Frauen mit chronischen Erkrankungen und dauerhafter Arzneimittelanwendung raten die Experten, bereits einen Kinderwunsch mit ihren Ärzten zu besprechen, um Arzneimittel ggf. vor Eintritt einer Schwangerschaft umzustellen.

Brauchen Schwangere oder Stillende immer Arzneimittel?

Die Entscheidung, ob Schwangere beziehungsweise Stillende Arzneimittel anwenden sollen oder nicht, sollte sich primär an einem Ziel orientieren: dass es der Schwangeren und dem Kind „möglichst gut geht“ und weder Mutter noch Kind durch Nebenwirkungen beeinträchtigt würden. Abhängig ist das unter anderem davon, wie schwer die Erkrankung ist, welche Folgen ein Behandlungsaufschub mit sich bringt und wie verträglich die benötigten Arzneimittel sind. 

So sollten Schwangere oder Stillende mit „Befindlichkeitsstörungen“ und leichten Schmerzen erst einmal nicht medikamentöse Therapien wählen. Die Experten denken dabei an Bewegung, Ernährungsumstellung oder Stressabbau.

Arzneimittel absetzen – nicht immer die beste Lösung

Die Experten warnen gleichzeitig davor, dass Schwangere oder Stillende ihre Medikamente aus Angst vor unerwünschten Wirkungen auf das Baby eigenmächtig absetzen. Diese Entscheidung sollte grundsätzlich mit dem behandelnden Arzt besprochen werden, so die Empfehlung. 

Zwar könne jedes Arzneimittel Nebenwirkungen hervorrufen, doch auch eine unzureichende Krankheitsbehandlung gefährde unter Umständen eine Schwangerschaft. So können beispielsweise bakterielle Infektionen der Mutter eine Schwangerschaft verkomplizieren – mit der möglichen Folge von Spontanaborten oder Frühgeburten. Auch können Bakterien auf das Ungeborene übergehen und das Baby direkt schädigen, weswegen bakterielle Infektionen „auch in der Schwangerschaft adäquat und konsequent mit Antibiotika behandelt werden“ müssten, erklärt Embryotox.

Im Zweifel in der Apotheke nachfragen

Bei Zweifel, ob sich Arzneimittel für die sensible Zeit der Schwangerschaft und Stillzeit eignen, verweisen die Experten auf Embryotox und Reprotox. Doch auch die Apotheken werden nicht vergessen, denn: „Insbesondere bei rezeptfreien Medikamenten oder Nahrungsergänzungsmitteln können Sie auch Ihre Apothekerin oder Ihren Apotheker fragen, ob Sie das Mittel auch als Schwangere oder Stillende anwenden dürfen“, raten die Infoblatt-Autoren.