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PTAheute-Pinnwand KW 27: HIV-Selbsthilfekonferenz und Long-COVID bei Berufstätigen

Bild: PTAheute

Täglich erreichen uns zahlreiche Meldungen rund um Pharmazie, Gesundheit und Apothekenmarkt. Hier finden Sie eine Übersicht über die News und Pressemeldungen der aktuellen Woche. 

Neun von zehn Patienten konnten mit Medizinalcannabis ihre Beschwerden lindern

Eine Statista-Umfrage im Auftrag der Sanity Group hat ergeben, das die Hälfte der über 1.000 befragten Personen Kenntnis darüber hatte, dass medizinisches Cannabis in Deutschland seit 2017 legal ist. 49 Prozent war das nicht bekannt. Knapp ein Drittel (31 Prozent) gab an  zu wissen, wie die chemische Zusammensetzung von Cannabis ist, 42 Prozent der Befragten kannten den Unterschied zwischen dem berauschenden Wirkstoff THC und dem rauschfreien Cannabinoid CBD und jede vierte befragte Person wusste, dass sich verschiedene Cannabis-Sorten auch in Aroma und Wirkung unterscheiden können.  

In einer Gruppe von 176 Befragten, die bereits medizinisches Cannabis auf Rezept genutzt hatten, gaben 91 Prozent an, dass sie ihre Beschwerden mit Cannabis lindern konnten. Die Mehrheit der Befragten, die noch keine Erfahrungen mit Cannabis gemacht haben, gab an, sich eine Schmerztherapie mit medizinischem Cannabis bei chronischen Schmerzen oder Migräne (70 Prozent), Epilepsie (55 Prozent) oder bei Übelkeit nach einer Chemotherapie (55 Prozent) vorstellen zu können. Bei Angststörungen käme Cannabis auf Rezept für 51 Prozent der Befragten in Frage; bei Schlaflosigkeit würde jede zweite Person Cannabis probieren.  

Ein Bewertungsgefälle gibt es zwischen verschiedenen Altersgruppen: Während Genusscannabis ein Thema ist, dem besonders junge Erwachsene häufig positiv gegenüberstehen, scheint das medizinische Cannabis für ältere Menschen eine höhere Relevanz zu besitzen: 90 Prozent in der Altersgruppe zwischen 50 und 69 Jahren stimmten der Aussage zu, dass Therapiemöglichkeiten mit Cannabis auch mit staatlicher Finanzierung weiter erforscht werden sollten. Unter den 18- bis 29-Jährigen fanden das immer noch 74 Prozent. Quelle: Pressemitteilung Sanity Group / vs 

ABDA: Formblätter zur Durchführung von PoC-Antigentests

Seit vergangener Woche gelten neue Regeln für Bürgertests. Wer noch testet, muss sich zuvor nachweisen beziehungsweise glaubhaft machen lassen, dass die Person, die getestet werden möchte, auch einen Anspruch darauf hat. Die Dokumentation soll Betrügereien schwerer machen. Daneben können Tests für Selbstzahler angeboten werden – diese müssen ihre Gründe selbstverständlich nicht erklären.

Die ABDA feilt noch an ihrer umfassenden Handlungshilfe zur Durchführung von Corona-Tests in Apotheken. Doch zwei auf den 1. Juli 2022 datierte Arbeitshilfen der Bundesapothekerkammer (BAK) zur Qualitätssicherung hat sie bereits auf ihrer Webseite im Mitgliederbereich eingestellt: Es geht um zwei Formblätter, und zwar Muster für die Einverständniserklärung des Patienten zur Durchführung eines PoC-Antigentests auf SARS-CoV-2 in der Apotheke. Eines ist für Personen mit Anspruch nach § 4a TestV und eines für Selbstzahler.

Weitere Informationen finden Sie auf daz.online.

Deutschland erhält Affenpocken-Impfstoff 

Deutschland hat die ersten Dosen des über die EU bestellten Impfstoffes gegen Affenpocken erhalten. Wie EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides sagte, wurde die Lieferung über die neue EU-Behörde zur Vorsorge von Gesundheitskrisen (Hera) ermöglicht. Über diese habe die EU schnell reagieren und den Impfstoff für Mitgliedstaaten kaufen können, erklärte die Kommissarin.

Mit der ersten Lieferung sollten nach Angaben aus Brüssel rund 5.300 Impfdosen nach Deutschland kommen. Insgesamt hatte die EU Mitte Juni zunächst rund 110.000 Dosen der dritten Generation bei dem Unternehmen Bavarian Nordic bestellt, die nun nach und nach in Mitgliedsländer sowie nach Norwegen und Island ausgeliefert werden.

In Nordrhein-Westfalen können sich Menschen mit einem erhöhten Infektionsrisiko schon in wenigen Tagen gegen Affenpocken impfen lassen. Der Impfstoff werde HIV- und Infektionsambulanzen an den Universitätskliniken und entsprechenden ausgewählten Schwerpunktpraxen vom Ende kommender Woche an bereitgestellt, teilte das Gesundheitsministerium mit.  

Derzeit ist die Zahl der gemeldeten Affenpocken-Infektionen in der Europaregion auf fast 6.000 angestiegen, wie die EU-Gesundheitsbehörde ECDC berichtet. Bislang sei allerdings noch kein Todesfall registriert worden. Quelle: dpa / vs 

Deutsche Aidshilfe: Größte HIV-Selbsthilfekonferenz

Vom 7.–10. Juli findet in Duisburg die größte HIV-Selbsthilfekonferenz statt, die „Positiven Begegnungen“ der Deutschen Aidshilfe. Menschen mit und ohne HIV setzen sich mit allen Aspekten des Lebens mit HIV auseinander und machen sich gemeinsam stark gegen Diskriminierung. Erstmals nehmen an der Konferenz auch viele Geflüchtete aus der Ukraine teil, die jetzt in Deutschland leben. Dazu passt auch das Motto der Veranstaltung: „Gemeinsam Unterschiede feiern – sichtbar, streitbar, stark“. Die Deutsche Aidshilfe erwartet zu den Positiven Begegnungen rund 400 Teilnehmer.

Zugleich hat die Studie „positive stimmen 2.0“ deutlich gezeigt: Viele Menschen mit HIV erleben Diskriminierung aufgrund mehrerer Merkmale ihrer Persönlichkeit. Um das zu ändern, ziehen in der HIV-Community ganz unterschiedliche Gruppen an einem Strang: schwule Männer, Drogen konsumierende Menschen, heterosexuelle Frauen und Männer, trans Menschen, Migranten und mit HIV geborene Jugendliche – um nur einige zu nennen. Quelle: Pressemitteilung Deutsche Aidshilfe 

Weitere Informationen erhalten Sie unter aidshilfe.de/positive-begegnungen.

Medikationsanalyse in Apotheken sorgt für Ärger

In Hessen proben die Kassenärztliche Vereinigung und der Hausärzteverband den Aufstand: Dass Apotheken für Medikationsanalysen 90 Euro bekommen sollen, ist aus ihrer Sicht ein Affront gegen die Ärzteschaft. Nachdem der Berufsstand mit seinen Protesten gegen die Einführung der pharmazeutischen Dienstleistungen gescheitert ist, versucht man in Hessen nun, den Patienten das Angebot in den Apotheken madig zu machen. Doch statt auf die Provokationen der ärztlichen Standesvertreter einzusteigen, sollte die Apothekenschaft cool bleiben und Haltung bewahren.

Klar ist: Mit der Diffamierung der apothekerlichen Leistung und der Aufforderung an die Niedergelassenen, „inkompetente Beratung“ durch Apotheken zu dokumentieren, hat das Niveau der standespolitischen Arbeit der Ärzteschaft einen neuen Tiefpunkt erreicht. Leider lebt die Rhetorik mancher ärztlicher Standesvertreter davon, Feindbilder aufzubauen und auf alle Berufsgruppen einzudreschen, die den Ärzten vermeintlich etwas wegnehmen – auch wenn es bei genauer Betrachtung meist um Aufgaben geht, die Mediziner ohnehin nicht erbringen, so auch bei der Medikationsanalyse.

Ob Pflegekräfte, Krankenhäuser, Hebammen oder Physician Assistants – die Apotheken sind beileibe nicht die Ersten, die den Zorn der ärztlichen Standesvertreter zu spüren bekommen, von dem ewigen Konflikt zwischen Haus- und Fachärzten mal ganz abgesehen. Die Reflexe seitens der verfassten Ärzteschaft sind bekannt und haben nur selten zum Erfolg geführt. Jüngstes Beispiel, das den Kollegen präsent sein dürfte, ist das Impfen in den Apotheken, das wohl schon im kommenden Herbst in ganz Deutschland möglich sein wird, allem Gezeter zum Trotz.

Weitere Informationen erhalten Sie auf daz.online.

Abwasser in Städten auf Coronavirus analysieren 

Die Amtsärzte fordern, dass das Abwasser in allen Kommunen auf Corona-Spuren untersucht wird, um das Infektionsgeschehen besser einschätzen zu können. In Köln sei durch die Analyse festgestellt worden, dass bei den offiziellen Corona-Meldezahlen nur die Hälfte der Infektionen erfasst würden. Der Vorsitzende des Bundesverbands der Ärztinnen und Ärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes Johannes Nießen leitet das Kölner Gesundheitsamt und ist Mitglied im Corona-Expertenrat der Bundesregierung.

Bislang nähmen nur 20 deutsche Städte am EU-Abwassermonitoring teil, sagte Nießen. „Optimal wäre, wenn alle Kommunen mitmachen würden. Je mehr Städte daran teilnehmen, desto präziser wird unser Bild vom Infektionsgeschehen.“ Die Methode koste wenig, der Aufwand sei gering, und man bekomme ein Echtzeit-Lagebild der Pandemie. Quelle: dpa / vs 

Mehr dazu erfahren Sie auf PTAheute.de.

Long COVID: Lange Fehlzeiten bei Erwerbstätigen

Länger anhaltende Beschwerden nach Corona-Infektionen haben laut einer Auswertung der Techniker Krankenkasse (TK) vorerst nur einen kleinen Anteil an Fehlzeiten im Job – Beschäftigte mit Long COVID fallen dann aber lange aus. Von Erwerbstätigen, die 2020 eine Corona-Diagnose mit PCR-Test bekommen hatten, war 2021 knapp ein Prozent mit der Diagnose Long COVID krankgeschrieben, wie die Kasse nach eigenen Versichertendaten mitteilte.  

Dabei könnten schon leichte Corona-Infektionen für vergleichsweise viele Fehltage im Folgejahr sorgen, wie es weiter hieß. Nach einem leichten Verlauf seien Long-COVID-Betroffene laut der Auswertung 2021 im Schnitt 90 Tage krankgeschrieben gewesen. Zum Vergleich: Allgemein war jeder erwerbstätige Versicherte der Kasse 2021 im Schnitt 14,6 Tage arbeitsunfähig gemeldet. Quelle: dpa / mia/vs 

Junge Erwachsene schauen trotz Corona optimistisch in die Zukunft

Klimawandel, Corona-Pandemie, Krieg in der Ukraine – die Probleme sind gewaltig, die großen Krisen folgen immer dichter aufeinander. Das geht auch an jungen Menschen nicht spurlos vorüber. Wie denken Jugendliche und junge Erwachsene in Europa über ihr Leben in der Dauer-Krise? Wodurch fühlen sie sich mehr bedroht – Krieg, Pandemie oder Klimakrise? Wie würden sie die Energieprobleme lösen und wie sehr sind sie bereit, Einschränkungen im eigenen Lebensstandard zu akzeptieren? Das will die TUI-Stiftung mit ihrer Jugendstudie „Junges Europa 2022“ herausfinden:

Durch die Pandemie hat sich die Lebenssituation junger Menschen in Europa deutlich verschlechtert. Die Mehrheit der Generation der unter 26-Jährigen schaut dennoch optimistisch in die Zukunft. In Spanien, Italien und Polen sinkt der Anteil der Optimisten in den letzten Jahren jedoch deutlich.   Das Meinungsforschungsinstitut YouGov befragte dazu im April 2021 6.253 Menschen zwischen 16 und 26 Jahren in Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Spanien, Italien, Griechenland und Polen. 

Auf die Frage, wie sie ihren aktuellen Gefühlszustand beschreiben würden, antwortete jeder zweite Befragte eher negativ. Mehr als die Hälfte (52 Prozent) gab an, ihre Lebenssituation habe sich verschlechtert, in Deutschland waren es 46 Prozent. Vier von zehn jungen Menschen zwischen 16 und 26 Jahren (39 Prozent) verloren in den vergangenen Monaten ihren Job oder erlitten finanzielle Einbußen. In Deutschland gaben 29 Prozent an, von Kurzarbeit oder Arbeitslosigkeit betroffen gewesen zu sein.

In allen Lebensbereichen fühlen sich die Befragten stark belastet und befürchten, dass dies auch vorerst so bleibt. 72 Prozent empfinden die Beschränkungen im öffentlichen und sozialen Leben als sehr belastend. 60 Prozent von ihnen sorgen sich, dass die Belastungen in diesen Bereichen auch in Zukunft hoch blieben.

Während der Pandemie verhalten sich die Befragten überwiegend regelkonform: Knapp 19 Prozent gaben an, gesetzliche Maßnahmen und Empfehlungen zu ignorieren. Dabei zeigt sich für Deutschland, dass sich die Bewertung der Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie seit Herbst des Jahres davor deutlich verändert hat: Im September 2020 hielten noch 52 Prozent der Befragten die getroffenen Maßnahmen für „angemessen“, 18 Prozent für „eher nicht ausreichend“ und fünf Prozent für „nicht ausreichend“. Im Vergleich: Im April 2021 bewerteten mehr als der Hälfte die getroffenen Maßnahmen für nicht ausreichend (54 Prozent). Lediglich 16 Prozent der Befragten bewerteten sie als „angemessen“.

Weitere Auswertungen zur Jugendstudie in den Bereichen „Umweltschutz, Wirtschafts- und Gesundheitspolitik“ und „Wählen mit 16 Jahren“ finden Sie unter: www.tui-stiftung.de.

EU-Parlament: Abtreibung soll Grundrecht werden 

Nachdem das höchste Gericht der USA das Recht auf Abtreibung gekippt hat, will das EU-Parlament das Recht auf Schwangerschaftsabbrüche in die Charta der Grundrechte der Europäischen Union aufnehmen. Hintergrund für den Schritt des Parlaments ist eine Entscheidung des US-amerikanischen Supreme Court, der das bis dahin verhältnismäßig liberale Abtreibungsrecht des Landes Ende Juni gekippt hatte. Der mehrheitlich konservativ besetzte Gerichtshof ermöglichte damit strengere Abtreibungsgesetze bis hin zu Verboten. Mehrere US-Bundesstaaten setzten nach der Entscheidung weitgehende Abtreibungsverbote in Kraft.  

In der EU gelten zum Teil strikte Abtreibungsgesetze: In Malta sind Schwangerschaftsabbrüche verboten. Polen hatte sein strenges Abtreibungsgesetz im Herbst 2020 verschärft. Seitdem sind Abtreibungen nur nach Vergewaltigungen erlaubt oder wenn das Leben oder die Gesundheit der Mutter in Gefahr sind. In Deutschland ist ein Schwangerschaftsabbruch nach Paragraf 218 des Strafgesetzbuches grundsätzlich verboten. In den ersten zwölf Schwangerschaftswochen bleiben Abtreibungen aber straffrei, wenn es vorher eine Beratung gegeben hat, die Schwangerschaft durch ein Sexualdelikt wie einer Vergewaltigung entstanden ist oder gesundheitliche Gefahren bestehen. Quelle: dpa / vs 

Insekten profitieren von der Trockenheit

Sie sind nützlich, nervig und in diesem Jahr besonders zahlreich: Der bisher trockene und warme Sommer dürfte in diesem Jahr viele Wespen hervorbringen. Ab etwa Ende Juli, wenn die letzte Generation der weiblichen Tiere dieses Sommers ausfliegt und nur noch nach Futter für sich selbst Ausschau hält, werden die eigentlich nützlichen Insekten an Kaffeetafeln und auf Grillpartys im Garten lästig, wie Biologe Berthold Langenhorst vom Naturschutzbund (Nabu) Hessen sagte. Vor allem Fleisch und Süßes ziehen Wespen an.  

Ist es feuchter und kühler, werden die Larven von Wespen und anderen Insekten von Pilzen befallen und sterben ab – davon bleiben sie in diesem Jahr verschont. Auch Hummeln und viele Schmetterlingsarten profitieren davon, wie zuletzt die Nabu-Insektenzählung gezeigt hatte. Dennoch bestätigte die Zählung auch den fortschreitenden Verlust der Artenvielfalt, wie Langenhorst deutlich machte.  

Dass die Wespen Menschen nah kommen, liege daran, dass sie Nahrung in der Nähe von Personen wahrnehmen und zugleich kurzsichtig seien. Selbst angegriffen fühlten sich die Tiere nur dann, wenn Menschen Abwehrbewegungen machten. Wer allergisch auf die Stiche reagiere, sollte aber auf jeden Fall möglichst Abstand halten und beispielsweise nicht ungeschützt eine Gartenparty in der Nähe eines Wespennestes feiern und immer entsprechende Medikamente griffbereit halten. Quelle: dpa / vs 

Bio-Nahrungsergänzungsmittel von Weleda bekommen Zuwachs

Bild: Weleda, Montage: PTAheute

Die neuen Bio-Nahrungsergänzungsmittel von Weleda „Naturweisheit“ eignen sich laut Angaben des Herstellers für gesundheitsbewusste Kunden, die zugleich Wert auf natürliche Bio-Zutaten legen. Die Nahrungsergänzungsmittel bestehend ausschließlich aus Inhaltsstoffen natürlicher Herkunft und darüber hinaus in Bio-Qualität, so Weleda. Das neue Produkt der Reihe von Weleda „Meine Haare, Wimpern & Nägel“ enthält Biotin und Selen, die zum Erhalt normaler Haare beitragen. Außerdem unterstützt Selen die Erhaltung gesunder Nägel und hilft dabei, die Zellen vor oxidativem Stress zu schützen. Quelle: Pressemitteilung Weleda / vs 

Cannabis-Einsatz vor allem bei chronischen Schmerzen   

Cannabis als Arzneimittel wird einer Erhebung zufolge bislang vorrangig gegen chronische Schmerzen eingesetzt. Weitere häufig behandelte Symptome seien Spastik und Anorexie beziehungsweise eine bestimmte Art von Gewichtsverlust (Wasting), teilte das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) mit. Bezogen auf alle Cannabis-Arzneimittel seien die behandelten Personen im Durchschnitt 57 Jahre alt und in der Mehrzahl weiblich, hieß es.  

Der Einsatz von Cannabis-Arzneimitteln wurde 2017 gesetzlich bei schwerwiegenden Erkrankungen geregelt. Bedingung für die Anwendung auf Kassenkosten ist laut Gesundheitsministerium, dass diese Mittel nach ärztlicher Einschätzung den Krankheitsverlauf spürbar positiv beeinflussen. Quelle: dpa / mia/vs 

App unterstützt syrische Geflüchtete mit posttraumatischem Stress

Die Universität Leipzig hat in Zusammenarbeit mit syrischen Geflüchteten und einer Agentur für E-Mental-Health-Angebote eine App zur Unterstützung im Umgang mit posttraumatischem Stress und verwandten psychischen Belastungen entwickelt. Die App „Sanadak“ steht in arabischer sowie deutscher Sprache Nutzern kostenfrei zur Verfügung.

„Damit bieten wir ein niedrigschwelliges Soforthilfe-Programm an, das Wissen und Orientierung bei psychischen Gesundheitsfolgen von Flucht liefert und auf interaktive Weise einfache, alltagsorientierte Schritte zur Bewältigung von posttraumatischem Stress vermittelt“, erklärt Prof. Dr. Steffi Riedel-Heller, Direktorin am Institut für Sozialmedizin, Arbeitsmedizin und Public Health (ISAP) der Medizinischen Fakultät.

Gefördert wurde das Projekt vom Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA). Quelle: https://www.uniklinikum-leipzig.de/presse/Seiten/Pressemitteilung_7504.aspx / vs 

Verbotener Wirkstoff in angeblichen Schlankheitsmachern   

In den im Internet als Schlankmacher beworbenen „Zotreem Power Plus“-Kapseln ist der verbotene Arzneiwirkstoff Sibutramin nachgewiesen worden. Das Produkt ist somit ein nicht zugelassenes Medikament und darf in Deutschland nicht verkauft werden, wie das Landesuntersuchungsamt (LUA) Rheinland-Pfalz mitteilte.  

 Sibutramin sei früher als letztes Mittel gegen Adipositas unter ärztlicher Aufsicht verabreicht worden. Wegen gravierender Nebenwirkungen habe der appetithemmende Wirkstoff allerdings keine Zulassung mehr. Auch Todesfälle im Zusammenhang mit dem Arzneiwirkstoff seien bekannt. Quelle: dpa / mia/vs 

Zahl der Hungernden steigt 

Angesichts der wachsenden Zahl von Hungernden fordert die Welthungerhilfe mehr Unterstützung reicher Staaten für die betroffenen Menschen. „Es ist essenziell, jetzt schnell auf die dramatischen Auswirkungen der Inflation und der Preisexplosionen zu reagieren und humanitäre Hilfe bereitzustellen, die den Ausmaßen der Krisen gerecht wird und Leben rettet“, sagte Generalsekretär Mathias Mogge. Wegen Konflikten, Klimawandel und der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie verstärkten sich derzeit die Krisen. Millionen von Menschen seien „chronisch unterernährt“.  

Die Zahl der weltweit an Hunger leidenden Menschen ist laut Schätzungen der Vereinten Nationen (UN) im vergangenen Jahr wegen zahlreicher Krisen weiter gestiegen. 2021 waren im Mittel etwa 768 Millionen Menschen von Hunger betroffen, rund 46 Millionen mehr als im Vorjahr, wie es im jährlichen Bericht zur weltweiten Versorgungslage hieß. Die Welt bewege sich in ihrem Bestreben, den Hunger bis 2030 zu beenden, rückwärts, schrieben die Experten. Selbst wenn sich die Weltwirtschaft erholt, rechnen die UN mit immer noch 670 Millionen Hungernden im Jahr 2030. Quelle: dpa / vs 

RKI: Keine Hinweise auf schwerere Corona-Verläufe durch BA.5 

Das RKI sieht weiter keine wachsende Krankheitsschwere durch die derzeit besonders verbreitete Corona-Variante in Deutschland. Es gebe keine Hinweise darauf, dass die nun dominierende Omikron-Sublinie BA.5 an sich schwerere Verläufe verursache oder tödlicher sei als vorherige Varianten, schreibt das RKI. Dennoch sei „allein durch die starke Zunahme der Infektionsfälle“ auch eine entsprechend höhere Zahl schwerer Verläufe zu beobachten, die zu mehr Krankenhauseinweisungen führe.  

Den RKI-Daten zufolge ist BA.5 immer noch für den Großteil der Corona-Infektionen in Deutschland verantwortlich. In der aktuellsten untersuchten Stichprobe von vorletzter Woche machte sie bereits einen Anteil von 77 Prozent aus, nach 65 Prozent in der Woche zuvor. Mittlerweile dürfte der Anteil bereits noch höher liegen. Bei der weiteren Omikron-Sublinie BA.4, die zuletzt ebenfalls von Woche zu Woche zugelegt hatte, zeigt sich nun ein leicht rückläufiger Trend: Der Anteil sank von 7,5 auf nun 6,7 Prozent. Die restlichen Fälle entfallen noch auf die zuvor dominierende Sublinie BA.2. Quelle: dpa / mia/vs 

Mehr Stress im Homeoffice 

Wie aus einer Befragung des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) hervorgeht, führt Arbeiten im Homeoffice zu mehr Stress. 28 Prozent der Heimarbeiter machen oft unbezahlte Überstunden. Zudem erwarteten Vorgesetzte von jedem dritten Mitarbeitenden auch außerhalb der normalen Arbeitszeiten erreichbar zu sein. Oft sind Heimarbeiter bis abends 23 Uhr tätig und fangen früh wieder an. 46 Prozent verkürzten die Pause oder ließen sie ganz ausfallen. 47 Prozent der Heimarbeiter hätten angegeben, in der Freizeit häufig nicht richtig abschalten zu können.  

Der DGB fordert ein Gesetz, das die Heimarbeit für alle Beschäftigten verbindlich regelt. „Arbeit zu entgrenzen belastet die Gesundheit“, sagte DGB-Chefin Yasmin Fahimi der „Süddeutschen Zeitung“. Seit der Pandemie ist der Anteil der Menschen, die im Homeoffice arbeiten, deutlich gestiegen. Vor Corona waren es nur vier Prozent, während der Pandemie in der Spitze 27 Prozent. Quelle: tagesschau.de / vs 

Corona-Impfstoffe kosteten den Staat bislang 6,8 Milliarden Euro 

Die Bundesregierung hat zur Bewältigung der Corona-Pandemie bis Anfang Juni etwa 6,8 Milliarden Euro für Impfstoffe ausgegeben. Dies ging aus einer Antwort des Bundesgesundheitsministeriums auf eine Anfrage des CSU-Gesundheitspolitikers Stephan Pilsinger hervor. Wie das RND zudem unter Berufung auf Angaben des Bundesamtes für soziale Sicherung berichtete, fielen seit Pandemiebeginn bis Ende Juni für die Vergütung von Impfungen, Impfzentren, Bürger- und PCR-Tests, Schutzmasken, Ausgleichszahlungen für Krankenhäuser sowie Corona-Arzneimittel 46,4 Milliarden Euro an. Addiert ergibt dies eine Summe von 53,2 Milliarden Euro. Quelle: dpa / vs 

Magnesium-Diasporal® auch vegan erhältlich

Ob vegetarisch, gluten- und laktosefrei oder vegan, immer mehr Menschen verändern ihren Lifestyle. Dabei spielt auch die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln (NEM) eine Rolle. Das gesamte NEM-Sortiment von Diasporal® wurde nun auf eine vegane Rezeptur umgestellt, die weder Gluten, Laktose, Jod, Zucker noch Konservierungsstoffe enthält. Somit können die Magnesiumprodukte bei jedem individuellen Kundenwunsch empfohlen werden. Quelle: Pressemitteilung protina / vs 

Ambulante Krankenhausbehandlung gegen drohenden Versorgungsmangel

Zur Aufrechterhaltung der medizinischen Versorgung auf dem Lande werden Krankenhäuser nach Einschätzung von Fachleuten verstärkt ambulante Behandlungen anbieten müssen. Die traditionelle Abgrenzung zwischen ambulanter Versorgung in der Arztpraxis und stationärer Versorgung müsste dafür nach Einschätzung von Fachleuten und Krankenhäusern in Teilen schwinden. Doch ungeklärt sind die finanziellen Auswirkungen für die Krankenhäuser, von denen viele nach zwei Corona-Jahren in großer Bedrängnis sind.  

„Wir brauchen auf dem Land eine solide Basisversorgung, die häufig durch gute ambulante Angebote gewährleistet werden kann, ergänzt um pflegerische Angebote und vernetzt mit den Spezialisten in den Zentren“, sagt Boris Augurzky, Leiter des Bereichs Gesundheit am Wirtschaftsforschungsinstitut RWI Essen und Mitglied der Regierungskommission Krankenhaus des Bundes. „Wichtig wird zudem die telemedizinische Anknüpfung der ländlichen Angebote an medizinisches Know-how in den Zentren.“  

Eine Zukunftsvision: „Manche kleine Klinik könnte dabei ihre Rolle komplett ändern“, sagt Augurzky. „Weg von der stationären Versorgung, hin zu einer ambulanten Großklinik mit telemedizinischer Andockung an Zentren, gegebenenfalls ergänzt um Überwachungsbetten und Kurzzeitpflege.“  

Die Hoffnungen der Krankenkassen gehen allerdings genau in die entgegengesetzte Richtung: Wenn die Kliniken mehr ambulant behandeln dürften, müssten sie auch weniger operieren. Kassenvertreter werfen den Krankenhäusern seit Jahren vor, ihre Patienten viel zu häufig zu operieren – denn Operationen bringen Umsatz.  

RKI: Sorge vor mehr depressiven Symptomen zunächst nicht bestätigt

Die Sorge vor einer Zunahme depressiver Symptome in der Corona-Pandemie hat sich laut einer Studie des RKI bis Anfang 2021 nicht bestätigt. „Auf Bevölkerungsebene werden anfängliche Befürchtungen, dass depressive Symptome aufgrund der COVID-19-Pandemie oder der Eindämmungsmaßnahmen zunehmen könnten, durch die vorliegenden Ergebnisse nicht unterstützt“, schreibt ein Autorenteam im RKI-„Journal of Health Monitoring“. In der ersten Phase der Pandemie sei sogar ein leichter Rückgang zu beobachten gewesen.  

Auch Befürchtungen von erhöhten Suizidraten während der Pandemie hätten nicht bestätigt werden können, heißt es in der Studie. Keine pandemiebedingte Veränderung sehen die Forscher beim Rauchen, wie es weiter hieß. Der nach der ersten Pandemiephase beobachtete Anstieg beim Körpergewicht beziehungsweise dem Body-Mass-Index (BMI) habe sich ab Herbst 2020 nicht fortgesetzt. Quelle: dpa / mia/vs 

Gesundheitskioske gegen den Ärztemangel?

In Regionen oder Stadtteilen ohne Arzt sollen die Bürgerinnen und Bürger künftig zu sogenannten Gesundheitskiosken gehen können. In vielen Stadtteilen und Landkreisen in Deutschland gebe es keine ausreichende medizinische Versorgung mehr, hieß in Regierungskreisen in Berlin. „Dem sollen flächendeckend deutschlandweit sogenannte Gesundheitskioske entgegenwirken“, hieß es in den Kreisen weiter.  

Die geplanten Einrichtungen sollen den Vorstellungen zufolge zum Beispiel helfen, dass die Versicherten an Arzttermine oder eine Physiotherapie kommen. Zudem soll man sich dort Befunde erklären lassen können, wie es hieß. Angebunden an die neuen Gesundheitskioske werden sollen auch Sozialdienste. Mit den bereits bestehenden Pflegestützpunkten sollen die neu zu schaffenden Einrichtungen zusammenarbeiten. Geplant ist ferner, dass dort Gesundheitsvorsorge und Ernährungsberatung angeboten wird, wie es in den Regierungskreisen weiter hieß.  

Konkrete Angaben, wer in den Kiosken arbeiten soll, wie viele solcher Einrichtungen es geben soll, wie viel dies kosten und wie die Finanzierung gegebenenfalls aufgeteilt werden soll, gab es zunächst nicht. Doch deutlich wurde in den Regierungskreisen, dass die Gesundheitskioske eine umfangreiche Neuerung werden sollen. Quelle: dpa / mia/vs 

Millionen Menschen müssten COVID-19-Impfung auffrischen

Angesichts einer guten Schutzwirkung von Corona-Auffrischimpfungen gegen schwere Verläufe auch in Omikron-Zeiten sieht das RKI bei Millionen Menschen weiteren Impfbedarf. „Neben dem Beginn der Impfung bei Ungeimpften besteht auch bei den bisher lediglich Grundimmunisierten der Bedarf, Impflücken zu schließen“, so das RKI. „Es müssten noch circa 1,3 Mio. Personen im Alter ab 60 Jahren und circa 7,9 Mio. Personen im Alter von 18–59 Jahren ihren Impfschutz mit mindestens einer Impfung auffrischen.“  

Bei der Corona-Impfquote in Deutschland hat sich laut dem Bericht zuletzt hauptsächlich bei der zweiten Auffrischimpfung für ältere Menschen noch etwas getan. Allerdings habe nach Daten bis Ende März die Mehrheit der Bewohner von Pflegeheimen noch keine zweite Auffrischimpfung erhalten, hieß es. Erstimpfungen würden am wenigsten verabreicht.  

Die RKI-Experten bekräftigen, dass Auffrischimpfungen insgesamt eine hohe Effektivität gegen eine Einweisung ins Krankenhaus wegen Corona aufweisen. Die Inzidenz der Krankenhauseinweisungen wegen COVID-19 habe in der Omikron-Welle zwar generell abgenommen. Sie sei zuletzt in allen Altersgruppen in der ungeimpften Bevölkerung jedoch am höchsten gewesen. Quelle: dpa / mia/vs