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Drei Sonnenschutzmittel mit „sehr gut“ bewertet: Stiftung Warentest: Welcher Sonnenschutz ist der beste?

Worauf sollte bei der Auswahl des richtigen Sonnenschutzmittels geachtet werden? Welche Präparate sind laut Stiftung Warentest empfehlenswert? | Bild: sosiukin / AdobeStock

Dieses Jahr wurden die Testkriterien von Stiftung Warentest etwas angepasst. Da die mikrobielle Qualität immer unproblematisch war, wurde dieses Kriterium herausgenommen. Auch die Hautpflege-Komponente wird nicht mehr berücksichtigt, da reichhaltige Formulierungen eher die Seltenheit geworden sind. Leichte Gele, Lotionen oder Sprays liegen hingegen im Trend.

Zu den Testkriterien gehören:

  • die Einhaltung des ausgewiesenen Lichtschutzfaktors UVB und UVA,
  • die Beurteilung kritischer Inhaltsstoffe,
  • Verpackungskriterien wie Originalitätssicherung und Recyclinghinweise sowie
  • die Deklaration anhand gültiger Verordnungen.

Eucerin-Produkt enthält kritischen UV-Filter

Die Einschätzung, wann ein verwendeter Filter als kritisch einzustufen ist, findet sich in der EU-Kosmetikverordnung und beim Wissenschaftlichen Ausschuss für Verbrauchersicherheit der EU (SCCS). Welche Konzentration in einem Produkt erlaubt ist, wird unterschiedlich eingeschätzt. Bei Homosalat wird vermutet, dass das körpereigene Hormonsystem nach dem Auftragen auf die Haut beeinflusst werden könnte. 

Das getestete Produkt von Eucerin Allergy Protect Sun Gel-Creme enthält knapp 10% dieses Stoffes, laut Kosmetikverordnung ist alles bis 10% erlaubt. Der SCCS schätzt die Lage kritischer ein und empfiehlt nur bis 0,5% Homosalat in Sonnenprodukten. Aufgrund dessen wird die Gel-Creme von Eucerin nur als befriedigend bzw. mangelhaft bewertet.

Zur Erinnerung: Bedenklicher UV-Filter Octocrylen

Bei dem UV-Filter Octocrylen scheiden sich die Geister. Dessen Abbauprodukt Benzophenon steht in Verdacht Krebs zu erregen und muss deshalb enge Grenzwerte in Sonnenprodukten einhalten. Außerdem wird Octocrylen eine hormonähnliche Wirkung nachgesagt. Die Datenlage ist aktuell noch sehr gering, die aktuell gültigen Grenzwerte scheinen unproblematisch zu sein. Da sich Benzophenon vor allem bei längerer Lagerung bildet, sollten die Produkte sicherheitshalber nicht über das Mindesthaltbarkeitsdatum hinaus angewendet werden.

Drei Apothekenprodukte mit „sehr gut“ bewertet

Neben vielen getesteten Drogerie-Produkten konnten auch drei gängige Vertreter des Apothekensortiments mit der Note „sehr gut“ abschneiden. Dazu gehören Eau Thermale Avène Intense Protect, Cetaphil Sun Sensitive Gel-Creme sowie La Roche-Posay Anthelios Hydratisierende Lotion. Generell schneiden von den getesteten 20 Sonnenprodukten neun mit „sehr gut“ ab. Dazu gehört auch ein zertifiziertes Naturkosmetikprodukt der Marke dm Alverde. Die anderen drei Naturkosmetik-Produkte bekamen die Note „mangelhaft“, da die angegebene Filterwirkung nicht ausreichend war. 

Sicherer Sonnenschutz für Kinder

Geeignete Sonnenschutzmittel für Kinder wurden zuletzt 2020 getestet. Stiftung Warentest weist darauf hin, dass aufgrund gleicher Rezepturen bestimmte Produkte nach wie vor für Kinder empfohlen werden können. Dazu gehören Eucerin Sensitive Protect Kids Sun Lotion, La Roche-Posay Anthelios Dermo-Kids Wet Skin Gel sowie Cetaphil Sun Kids Liposomale Lotion und Avène Eau Thermale Kinder-Sonnenspray. Laut Stiftung Warentest können bei den genannten Präparaten sehr gute Empfehlungen aus der Apotheke mit auf den Weg gegeben werden.

Anwendungshinweise beachten

Auch wenn ein Sonnenschutzprodukt herausragend abschneidet, wirkt es nur so gut, wie es angewendet wird. Nach dem Baden sollte der Sonnenschutz erneut aufgetragen werden. Bei sehr leichten Texturen, wie z. B. Sprays, sollten gleich zwei Schichten übereinander auf die Haut aufgetragen werden. Ist die Haut sehr trocken, kann der Sonnenschutz mit einer reichhaltigen Bodylotion darunter ergänzt werden. Wer Sport auf dem Wasser liebt, sollte sich besonders gut und gründlich eincremen, denn das Wasser reflektiert die Sonnenstrahlen, was zu einer erhöhten UV-Belastung führt. Hierbei empfiehlt sich das zusätzlich Tragen einer Kopfbedeckung, weißer Kleidung oder spezieller UV-SonnenschutzbekleidungQuelle: Testbericht Stiftung Warentest