Erhöhtes Risiko für Bluthochdruck und Diabetes: Folgeerkrankungen nach Schädel-Hirn-Trauma
Eine große Studie aus den USA zeigt, dass ein Schädel-Hirn-Trauma bei zuvor gesunden Menschen vielfältige Langzeitfolgen haben kann. Patienten ab 18 Jahren, die entweder ein leichtes oder ein moderates bis schweres Schädel-Hirn-Trauma erlitten hatten, wurden über zehn Jahre nachbeobachtet. Circa 45 Prozent der Teilnehmer waren weiblich.
Nach Schädel-Hirn-Trauma erhöhtes Risiko für Bluthochdruck und Diabetes
Wie erwartet, nahm das Schlaganfallrisiko signifikant zu. Auch das Demenzrisiko stieg stark an: Es vervierfachte sich. Doch die Risikoerhöhung betraf nicht nur solche bekannten neurologischen Folgen. Auch im kardiovaskulären und endokrinen Bereich stiegen die Risiken. So war zum Beispiel das Hypertonierisiko mehr als doppelt so hoch. Das Diabetesrisiko war ebenfalls fast verdoppelt. Die Risikoerhöhungen zeigten sich in allen Altersklassen, sowohl bei leichten wie auch moderat bis schweren Schädel-Hirn-Verletzungen.
Gesunde Lebensweise nach Schädel-Hirn-Trauma wichtig
Die möglichen Ursachen der Risikozunahmen nach Schädel-Hirn-Trauma könnten nach Ansicht der Studienautoren komplex sein. So könnten veränderte Lebensgewohnheiten eine Rolle spielen, beispielsweise reduzierte körperliche Aktivität, Schlafstörungen oder regelmäßige Schmerzmitteleinnahme. Außerdem wären entzündliche und immunologische Prozesse denkbar.
Experten raten daher Menschen mit Schädel-Hirn-Verletzung, auf eine gesunde Lebensweise zu achten, um das persönliche Risiko für Folgeerkrankungen zu senken. Auch sollten sie sich alle zwei Jahre hausärztlich untersuchen lassen, um Erkrankungen wie Bluthochdruck und Diabetes frühzeitig zu erkennen. Quelle: Deutsche Gesellschaft für Neurologie e.V. (DGN)