Übersetzungshilfen, Informationsportale, Jobbörsen und medizinische Hilfe: Informations- und Hilfsangebote für Geflüchtete
Immer mehr Menschen versuchen, sich vor den Kampfhandlungen in der Ukraine in Sicherheit zu bringen, und landen auf ihrer Flucht auch in Deutschland. Das bringt für die Geflüchteten zahlreiche neue Herausforderungen mit sich, denn eine andere Sprache, andere Medikamente und andere Versorgungsstrukturen erwarten sie hier. Und auch für hilfsbereite Einheimische ist vieles unklar. Wir haben Ihnen daher hier ein paar Informations- und Hilfsangebote zusammengetragen, auf die Sie in der Apotheke, aber auch privat bei Bedarf verweisen können.
Pharmazeutische Beratungshilfe auf Ukrainisch und Russisch
Unsere Kollegen der Deutschen Apotheker Zeitung haben eine praktische Übersetzungshilfe für den Beratungsalltag zusammengestellt. Diese liegt der DAZ-Ausgabe Nr.11 bei und kann auch auf DAZ.online heruntergeladen werden.
Übersetzungshilfen für ukrainische Arzneimittel
Um in der Apotheke rasch Alternativen für ukrainische Arzneimittel zu finden, hat der ABDATA Pharma-Daten-Service Datensätze polnischer beziehungsweise russischer Arzneimittel aus der ABDA-Datenbank recherchiert. Die daraus entstandenen Arzneimittellisten mit Angaben zu Fertigarzneimittelnamen, Darreichungsform, Wirkstoff(en) und ATC-Code können nun über die AMK abgerufen werden.
Gesundheitsinfos auf Ukrainisch und Russisch
Auch das Rechercheportal Medwatch möchte bei der Verständigung helfen: Die Journalisten haben per Twitter und Facebook nach Übersetzern mit medizinischem Hintergrund gesucht und auf diesem Wege Informationstexte zu Medikamenten, Impfen und Ankunftszentren zusammengestellt.
Parallel hat das Medwatch-Team begonnen, ein Netzwerk aufzubauen. Dabei arbeitet es mit „TranslatorsAgainstWar“ zusammen und vermittelt zu diesem Projekt alle, die helfen möchten, aber keinen medizinischen Hintergrund haben. Die Ärzte, Apotheker, PTA und Medizin-Studierenden, die sich gemeldet haben, treffen sich ab sofort in der ukrainischen Medwatch-Gruppe. Interessierte können sich melden unter kontakt@medwatch.de.
Diese Infotexte stehen aktuell zur Verfügung:
Infomaterialien zum Schutz vor dem Coronavirus in ukrainischer Sprache
Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) stellt auf ihrem Internetportal Merkblätter und Infografiken zur Corona-Schutzimpfung, zu Tests, Quarantäne und Isolierung sowie zur Erläuterung der „3G, 3G-Plus, 2G und 2G-Plus“-Regelungen auf ukrainischer Sprache zur Verfügung. Die Informationsmaterialien können heruntergeladen, ausgedruckt, ausgehängt oder an geflüchtete Kinder, Jugendliche, Erwachsene und Eltern weitergegeben werden.
Hier eine Übersicht über die zur Verfügung stehenden Materialien:
- Merkblatt: Die Corona-Schutzimpfung – sicher und wirksam!
- Infografik: Der Impfablauf
- Infografik: Übersicht Corona-Tests
- Infografik: Infektionen vorbeugen: Die 10 wichtigsten Hygienetipps
- Merkblatt: Virusinfektionen – Hygiene schützt!
- Merkblatt: Tipps für die Zeit in häuslicher Quarantäne oder Isolierung
- Infografik: Was bedeuten 3G, 3G-Plus, 2G und 2G-Plus?
- Merkblatt: Corona-Schutzimpfung für Kinder von 5 bis 11 Jahren
- Merkblatt: Corona-Schutzimpfung ab 12 (Informationen für Eltern und Sorgeberechtigte)
Auch ein Paket der Informationsmaterialien steht auf der BZgA-Website zum Herunterladen bereit. Quelle: PM BZgA
BVpta e.V. hilft bei der Anerkennung ukrainischer „Pharmazeuten“
Der BVpta e.V. möchte ukrainische Geflüchteten mit pharmazeutischer Ausbildung, die in Deutschland bleiben und arbeiten möchten, unterstützen.
Hierzu bietet der Verband Eingangsgespräche und Erstberatung zu einer beruflichen Tätigkeit in einer Apotheke oder im pharmazeutischen Sektor in Deutschland, hilft bei der Prüfung der individuellen Voraussetzungen, vermittelt Gutachter zur Prüfung der möglichen Anerkennung des erlernten Berufes und unterstützt beim Erlernen der deutschen Sprache. Betroffene können sich unter info@bvpta.de oder telefonisch unter 0681-960230 melden. Quelle: PM BvPTA
Gut zu wissen: Stellenangebote für Geflüchtete
Das Portal „Job Aid Ukraine“ vermittelt Stellenangebote explizit für Geflüchtete aus der Ukraine. Arbeitgeber können hier kostenlos Stellenangebote hochladen und so geeignetes Fachpersonal finden. Das Angebot ist auf englischer und ukrainischer Sprache verfügbar.
Suche nach Ärzten mit ukrainischer Sprachkenntnis
Nutzer der Arzt-Auskunft können ab sofort nach Ärzten, Zahnärzten und Psychologischen Psychotherapeuten suchen, in deren Praxen Ukrainisch oder Russisch gesprochen wird. Aufgrund der aktuellen Situation hat die Stiftung Gesundheit ihre öffentliche Arzt-Auskunft bis auf Weiteres entsprechend erweitert. Weitere Informationen unter https://www.arzt-auskunft.de/.Quelle: PM Stiftung-Gesundheit
Kostenfreie Behandlung ukrainischer Flüchtlinge
Das Arzt-Such-und-Bewertungs-Portal jameda hat die Aktions-Plattform „Ärzte für Ukraine“ ins Leben gerufen, an dem sich niedergelassene Ärzte aus ganz Deutschland beteiligen. Sie alle haben sich bereit erklärt, die Flüchtenden kostenfrei zu behandeln. Die Plattform ist auf Ukrainisch verfasst, damit die Sprache keine Nutzungsbarriere darstellt. Alle beteiligten Ärzte/Ärztinnen sprechen neben Deutsch entweder Englisch, Ukrainisch oder Russisch. Quelle: PM jameda
Versorgung für intensivpflichtige Kinder aus der Ukraine
Um den erwarteten Zustrom von intensivpflichtigen Kindern so gut wie möglich zu steuern, ist die Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) aktiv geworden: „Wir haben eine Koordinierungsstelle eingerichtet, bei der Kinderintensiv-Anfragen ab sofort über eine zentrale E-Mail-Adresse eingehen und koordiniert innerhalb Deutschlands verteilt werden können“, erklärt PD Dr. Florian Hoffmann, Generalsekretär der DIVI.
Über 50 Kinderintensivstationen machen bereits mit. Kinderintensivmedizinische Anfragen können ab sofort an die zentrale DIVI-Koordinierungsstelle gerichtet werden über die E-Mail-Adresse: picu-ukraine@divi.de Quelle: PM DIVI
Onlineportal für erste Infos nach Ankunft in Deutschland
Auch das Bundesinnenministerium bietet mit einem neuen Onlineportal Hilfe für Geflüchtete aus der Ukraine an. Auf der Internetseite www.Germany4Ukraine.de sollen Betroffene „eine vertrauenswürdige, sichere, digitale Anlaufstelle mit den wichtigsten ersten Infos nach ihrer Ankunft in Deutschland“ finden.
Unter anderem enthält die Plattform „Informationen zur Unterbringung, medizinischen Versorgung, Arbeitserlaubnis, Aufenthaltsrecht, Schulbesuch und Studium sowie zahlreiche weitere Antworten auf häufige Fragen von Geflüchteten“, berichtet tagesschau.de. Die Informationen seien in ukrainischer, russischer, englischer und deutscher Sprache verfügbar. Quelle: tagesschau.de
EU-Informationen für Geflüchtete
Ab sofort steht für Geflüchtete aus der Ukraine auch auf europäischer Ebene eine Website in englischer, ukrainischer und russischer Sprache bereit. Sie soll über die Rechte in der Europäischen Union informieren. Wie tageschau.de berichtet, enthält die Website Informationen über das Überqueren von Grenzen, über Rechte bei der Ankunft sowie über die Weiterreise in andere Länder. Quelle: tagesschau.de
Digitale Willkommens- und Orientierungskurse: Informationen für Geflüchtete
Um sich schneller in Deutschland zurechtzufinden, hat das Institut für Interaktive Systeme (ISy) der Technischen Hochschule (TH) Lübeck zur Unterstützung der nach Deutschland fliehenden Menschen kostenfreie Onlinekurse auf Ukrainisch, Russisch, Deutsch und Englisch produziert.
„Der von uns entwickelte Kurs ‚Ankommen in Deutschland‘ enthält auf einen Blick alle relevanten Informationen für die Geflüchteten. Die Themen gehen von einer allgemeinen Orientierung in Deutschland, zum Beispiel der Wohnungssuche und Verkehrsmittel, über Aufenthaltsrecht, Gesundheitssystem, Kinderbetreuung, Schule, Ausbildung, Studium, Arbeit, Deutsch lernen bis hin zu den bei uns geltenden Corona-Regelungen und Medien“, erklärt Projektentwicklerin Juleka Schulte-Ostermann vom ISy.
Der Kurs „Willkommen in Schleswig-Holstein“ gibt zusätzlich bundeslandspezifische Informationen zu den Themen kultureller Austausch, Sprachpartnerschaften, Flüchtlingsprojekte oder auch beispielsweise Hilfe- und Beratungsstellen in Schleswig-Holstein. Quelle: PM Technische Hochschule Lübeck
Apotheker ohne Grenzen: Finanzielle Unterstützung wird benötigt
Um die Menschen in der Ukraine zu unterstützen, sind zahlreiche Hilfsorganisationen im Einsatz. Laut einer Mitteilung von Apotheker ohne Grenzen (AoG) ist die medizinische Versorgung in der Ukraine vor allem durch den Mangel an Verbrauchsmaterialien und Arzneimitteln akut gefährdet. Daher sind Hilfsorganisationen derzeit besonders auf finanzielle Unterstützung angewiesen. Sie würden damit aktuell helfen, das Material, das aus der Ukraine angefordert wird, zu organisieren. Wer spenden oder sich als Fachkraft engagieren möchte, kann dies über die Website des Vereins tun: www.apotheker-ohne-grenzen.de.
Spendenkonto von Apotheker ohne Grenzen
Deutsche Apotheker- und Ärztebank
IBAN: DE 88 3006 0601 0005 0775 91
BIC: DAAEDEDDXXX
Verwendungszweck: „Ukraine-Hilfe“
Fortbildungspunkte spenden, Menschen in der Ukraine unterstützen
Eine Möglichkeit, um auch mit kleinem Geldbeutel finanziell zu helfen, ist das Spenden von DAPs-Prämienpunkten. Diese Prämienpunkte können Sie durch Teilnahme an zahlreichen Produktfortbildungen auf PTAheute.de erlangen. Für begrenzte Zeit ist dies auch mit der Teilnahme am PTAheute-Wochenquiz möglich.
PTAheute und das Deutsche Apotheken Portal bieten die Möglichkeit an, das DAPs-Punkte-Guthaben mit einem Klick in eine Spende für „Apotheker ohne Grenzen“ umzuwandeln.
Informationen zum Basiskonto für Einzahlungen und Überweisungen
Um am Alltag teilnehmen zu können, ist für viele auch ein Bankkonto notwendig. Mit dem Zahlungskontengesetz wird seit dem 19. Juni 2016 ein gesetzliches Recht auf Eröffnung eines Zahlungskontos mit grundlegenden Funktionen – sogenanntes Basiskonto – auf Guthabenbasis eingeräumt. Ein Basiskonto kann zum Beispiel für Einzahlungen und Überweisungen genutzt werden.
Informationen zu diesem Basiskonto auf ukrainischer und englischer Sprache bietet der Bankenverband auf seiner Website. Quelle: Quelle: PM Bankenverband