Das Fortschreiten der Krankheit verlangsamen: Ausdauersport wirksam bei Parkinson
Schon vor zwei Jahren belegten Studienergebnisse, dass sich ein regelmäßiges aerobes Training bei Patienten mit früher Parkinson-Erkrankung günstig auswirkt: Durch regelmäßige Betätigung auf dem Ergometer zu Hause konnten die Betroffenen die Verschlechterung ihrer motorischen Defizite deutlich verlangsamen. Hingegen hatte ein regelmäßiges Stretching-Programm keinen solchen Effekt.
Wichtige Hirnregionen besser vernetzt
Aktuelle Untersuchungen konnten mittels funktioneller Magnetresonanztomographie nun aufklären, welche Mechanismen für die positiven Effekte des Ausdauersports verantwortlich sind.
Demnach führt das Training zu einer stärkeren funktionellen Vernetzung bestimmter Hirnareale. Konkret können das Putamen – das zu den Kerngebieten des Großhirns gehört und ein Teil der grauen Substanz ist – und die sensomotorische Großhirnrinde wieder besser zusammenarbeiten. Das Putamen ist für die Kontrolle von Bewegungen zuständig.
Bessere Bewegungskontrolle
Entsprechend zeigten Experimente, dass die Ausdauersport treibenden Patienten ungewollte Bewegungen kognitiv besser kontrollieren konnten als Patienten, die nur Stretching betrieben. Das regelmäßige aerobe Training war im Vergleich zum Stretching außerdem mit einem geringeren Grad an Hirnatrophie verbunden.
Ausdauersport sollte daher fester Bestandteil der medizinischen Versorgung von Patienten mit Morbus Parkinson sein, betonen Neurologen. Von der neurodegenerativen Erkrankung sind in Deutschland circa 400.000 Menschen betroffen. Quelle: Deutsche Gesellschaft für Neurologie e.V. (DGN)