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Fußpflege einfach selbst gemacht?

In der Apotheke werden insbesondere die Füße beansprucht. Nach Feierabend tut dann ein Fußbad gut. Die Herstellung von entsprechenden Produkten ist für PTA leicht möglich. | Bild: JustLife / AdobeStock

Um den müden Füßen nach Feierabend etwas Gutes zu tun, kann ein Fußpflege-Ritual sehr hilfreich sein – und für rezepturerfahrene PTA sind individuelle Pflegeprodukte schnell hergestellt. Wer zudem weiß, welche Funktionen die einzelnen Bestandteile erfüllen, tut sich bei der Zubereitung leichter und kann zugleich mit Hintergrundwissen glänzen. 

Ingwer und Senf für warme Füße

Sind die Füße durch langes Stehen kalt und steif geworden, kann ein Fußbad mit Senfsamen oder Ingwer sehr entspannend sein.

Ingwer (Zingiber officinalis) enthält neben ätherischem Ingweröl (Zingiberis aetheroleum) Scharfstoffe wie Gingerole und Shogaole. Der Wurzelstock der in Südostasien beheimateten Pflanze wird schon seit vielen Jahrhunderten pharmazeutisch verwendet.

Im Fußbad wirkt Ingwer als „Rubefaziens“ – also als Stoff, der durch seine hautreizende Wirkung die Durchblutung fördert. Bei lokaler Anwendung kommt es auf der behandelten Hautstelle zu einer starken Mehrdurchblutung und gleichzeitig zu deutlicher Wärmeentwicklung. Dies ist auf die gefäßerweiternde Wirkung der Scharfstoffe zurückzuführen. Darüber hinaus wirkt Ingwer analgetisch und antiinflammatorisch.

Schwarze und weiße Senfsamen (Brassica nigra/alba) enthalten unter anderem schwefelhaltige Senfölglycoside. Die beim Fußbad frei werdenden Senföle führen zur lokalen Gefäßerweiterung und Reizung der Haut. Dadurch wird die Durchblutung in tiefer liegenden Geweben angeregt. Rührt man die Senfsamen nur bis zu einer breiartigen Konsistenz mit Wasser an, kann man sie auch als Breiumschlag nutzen.

Ingwersud aus frischem Rhizom

Für das Ingwer-Fußbad verwendet man ein etwa 5 cm langes Stück Ingwer. Dieses wird klein geschnitten oder gerieben und in etwa einem halben Liter Wasser einige Minuten lang geköchelt. Anschließend wird der Ingwer abgeseiht und der Sud in eine große Schale oder Wanne mit etwa 40 °C warmem Wasser gegeben. Die Füße werden nun für ungefähr 20–30 Minuten in das Fußbad eingetaucht und anschließend gut abgetrocknet.

Vorsicht scharf: Senfsamen-Fußbad

Das Senfsamen-Fußbad ist deutlich intensiver in seiner Wirkung und darf daher nur bei unverletzten Füßen angewendet werden. Zudem dürfen die gemahlenen Senfsamen sowie das Badewasser nicht auf die Schleimhäute – besonders die der Augen – gelangen.

Für das Fußbad werden zwei Esslöffel gepulverte schwarze oder weiße Senfsamen in einer Wanne oder großen Schüssel zu etwa fünf Liter warmem Wasser gegeben. Damit die Wirkung der Senfölglykoside erhalten bleibt, darf die Temperatur dabei nicht über 50 °C betragen.

Das Senfsamen-Fußbad sollte circa 15 Minuten lang durchgeführt und die Füße danach sorgfältig mit Wasser abgespült werden. Im Anschluss die Füße gut abtrocknen.

Tipp: 

Um die Temperatur während des Fußbades anpassen zu können, empfiehlt es sich, einen Wasserkocher bereitzuhalten oder die Füße dort zu baden, wo man schnellen Zugang zu heißem Wasser hat. 

Fußbutter zur Pflege müder Füße

Ein krönender Abschluss für das Fußpflege-Ritual ist eine reichhaltige Fußbutter, die über Nacht einwirken kann. Hier kommen pflegende Öle, Fette und ätherische Öle zum Einsatz.

Pflege und Schutz durch Sheabutter

Sheabutter wird aus den Samen des in Afrika heimischen Sheanussbaums (Vitellaria paradoxa) gewonnen. Das Fett hat einen Schmelzpunkt zwischen 32 und 42 °C und erreicht bei Zimmertemperatur eine cremige Konsistenz. Es enthält Stearinsäure, Ölsäure, Triterpene sowie Vitamine und hat hautglättende, zellregenerierende, feuchtigkeitsspendende sowie rückfettende Eigenschaften.

Olivenöl – gesund und reich an Fettsäuren

Das grüngelbliche fette Olivenöl (Oleum olivarum), das aus den Früchten des Olivenbaumes durch Kaltpressung gewonnen wird, ist klar sowie durchscheinend und hat einen charakteristischen Geruch. Es enthält Triglyceride, die zum großen Teil aus der einfach ungesättigten Fettsäure Ölsäure bestehen. Zudem enthält das gesunde Öl noch Palmitinsäure, Stearinsäure, Linolsäure und Palmitoleinsäure. 

Olivenöl pflegt und schützt die Haut. Die enthaltenen Polyphenole wirken zudem entzündungshemmend.

Kakaobutter nur schwach erwärmen

Das Fett (Oleum cacao) der gerösteten Samen des Kakaobaums (Theobroma cacao) liegt als gelblich bis weiße, feste Masse vor. Es duftet zart nach Kakao und dient in Rezepturen als Konsistenzgeber sowie als Hautpflegemittel.

Da Kakaobutter polymorph ist und bei zu starker Erhitzung auskristallisieren kann, ist bei der Herstellung auf ein lediglich lauwarmes Wasserbad zu achten.

Latschenkiefernöl für gesteigerte Durchblutung

Das charakteristisch duftende ätherische Öl wird mittels Wasserdampfdestillation aus den frischen Nadeln und Zweigspitzen der Latschenkiefer (Pinus mugo) gewonnen. Das konzentrierte ätherische Öl reizt die Haut und wirkt durchblutungsfördernd.

Gut zu wissen: Pharmazeutische Pionierarbeit

Der Pionier auf dem Gebiet der Latschenkiefernöldestillation war ein Apotheker aus Bad Reichenhall: Mathias Mack.

Campher nicht bei Kleinkindern

Campher ist ein lipophiler Wirkstoff, der im ätherischen Öl des Campherbaums (Cinnamomum camphora) vorkommt. Campher liegt als weiße, kristalline Substanz mit charakteristischem Eigengeruch vor und wird für die Verwendung in der Rezeptur in der Regel synthetisch hergestellt.

Der Feststoff hat genau wie Latschenkiefernöl durchblutungsfördernde und hyperämisierende Eigenschaften. Da die Anwendung von Campher bei Säuglingen und Kleinkindern zu einem Stimmritzenkrampf führen kann, ist sie in dieser Altersgruppe kontraindiziert.

Darüber hinaus ist Campher systemtoxisch. Entsprechende Zubereitungen sollten daher nicht großflächig, nicht auf Schleimhäute und ausschließlich nur auf gesunde Haut aufgetragen werden.

Grundrezept für selbstgemachte Fußbutter

Für 100 g Fußbutter werden benötigt:

  • 50 g Sheabutter
  • 30 g Kakaobutter (Oleum cacao)
  • 20 g Olivenöl (Oleum olivarum)
  • 10 Tropfen Latschenkiefernöl (Oleum Pini pumilionis)
  • 1 Gramm Campher

So geht’s – Herstellung einer Fußbutter in fünf Schritten

  1. Sheabutter und Olivenöl werden mit einem Handrührgerät schaumig geschlagen.
  2. Währenddessen wird die Kakaobutter im Wasserbad bei etwa 40 °C geschmolzen.
  3. Anschließend werden die Zutaten vermischt und während des Abkühlens weiter gerührt.
  4. Ist die Fußbutter abgekühlt, wird der Campher zum ätherischen Öl gegeben und dabei gelöst. Die Mischung kann dann zur Grundlage hinzu getropft und verrührt werden.
  5. Abschließend wird die Fußbutter in eine Kruke oder ein Weithalsglas abgefüllt.

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In zwei weiteren Teilen erfahren Sie, wie die Herstellung von Badekugeln gelingt und was bei der Zubereitung einer Do-it-yourself-Zahnpasta zu beachten ist.

Füße warm halten

Aus hygienischen Gründen sollte die Entnahme der Fußbutter mit einem Spatel erfolgen. Damit die ätherischen Öle nicht versehentlich an die Schleimhäute gelangen können, sollten zudem die Hände nach der Anwendung gründlich gewaschen werden.

Nach dem Eincremen kann der Effekt durch das Tragen dicker Socken verstärkt werden. Am nächsten Morgen sind die Füße dann gepflegt, entspannt und bereit für den nächsten Tag am HV.