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Hautveränderungen können auf HIV-Infektion hinweisen

In Deutschland lebten Ende 2023 rund 96.700 Menschen mit HIV. Im vergangenen Jahr haben sich etwa 2.200 Menschen neu mit HIV infiziert (2020 waren es circa 2.000) – damit lag die Zahl der HIV-Neuinfektionen in Deutschland 2023 wieder ungefähr auf dem Niveau wie vor der COVID-19-Pandemie.
Immer noch werden viele HIV-Infektionen jedoch erst bei fortgeschrittenem Immundefekt diagnostiziert. Eine frühe Diagnose ist bei einer HIV-Infektion für den Therapieerfolg von großer Bedeutung. Deshalb spielen bestimmte Erkrankungen, die auf HIV hinweisen können, eine wichtige Rolle.
Der Welt-Aids-Tag auf PTAheute.de
Seit über 30 Jahren findet alljährlich am 1. Dezember der Welt-Aids-Tag statt. In diesem Jahr lautet das Motto, „Take the rights path: My health, my right!“ („Geh den Weg der Rechte: Meine Gesundheit, mein Recht!“).
Der Aktionstag soll die Rechte von HIV-positiven Menschen weltweit bekräftigen und zu einem Miteinander ohne Vorurteile und Ausgrenzung aufrufen. Außerdem wird an diesem Tag an die Menschen erinnert, die an den Folgen von HIV und Aids gestorben sind.
Auf PTAheute.de unterstützen wir diese Aktion mit ausgesuchten Beiträgen zum Thema HIV und Aids.
Wir erklären, worauf bei der Anwendung von HIV-Selbsttests zu achten ist und welchen Herausforderungen sich PTA in einer HIV-Schwerpunkt-Apotheke stellen. Außerdem berichtet ein Apotheker im Podcast, wie er von seiner Diagnose erfahren hat und wie sich diese auf den Alltag auswirkt.
Wir beschäftigen uns ebenso mit der HIV-Heilung mithilfe einer Stammzelltherapie und wie der HIV-Kapsaid-Inhibitor Lenacapavir vor einer HIV-Infektion schützen soll.
Frühe HIV-Diagnose: Auf verdächtige Hauterscheinungen achten
Häufig zeigen sich AIDS-definierende Erkrankungen an vergrößerten Lymphknoten und ungewöhnlichen Hautreaktionen. Umso wichtiger ist es, dass Erkrankungen an Haut und Schleimhäuten als Möglichkeit einer HIV-Infektion in Betracht gezogen werden.
Die Deutsche Dermatologische Gesellschaft (DDG) nennt folgende potenzielle HIV-Indikatoren:
- Eine akute HIV-Infektion geht häufig mit einem Exanthem und begleitenden Lymphknotenschwellungen einher.
- Auch chronischer Juckreiz und Prurigo nodularis (stark juckende Hautknoten) sind typisch für eine HIV-Infektion.
- Pilzinfektionen im Mund und im weiblichen Genitalbereich können hinzukommen.
- Eine Gürtelrose (Herpes Zoster) kann ebenfalls ein Zeichen für HIV sein.
- Auch ein seborrhoisches Ekzem kann einen Hinweis darstellen. Es äußert sich mit gelblichen, fettigen Schuppen auf der Kopfhaut oder auch im Gesicht.
- Darüber hinaus ist eine Krebsart charakteristisch für unbehandelte HIV-Patienten: das Kaposi-Sarkom. Es prägt sich zunächst als Hauterscheinung in Form von flachen, roten bis purpurnen Flecken oder Knoten aus.
Jede zehnte Erstdiagnose aufgrund von Hautveränderungen
Menschen, die derartige Hauterscheinungen an sich feststellen und aufgrund ihres Sexualverhaltens eine HIV-Ansteckung nicht ausschließen können, sollten unbedingt dermatologischen Rat einholen, betont die Deutsche Dermatologische Gesellschaft. Außerdem müsse ein HIV-Test durchgeführt werden.
Bislang werden etwa zehn Prozent der HIV-Erstdiagnosen aufgrund von Haut- oder Schleimhautveränderungen gestellt. Quellen:
- Deutsche Dermatologische Gesellschaft e.V.
- Robert Koch-Institut (RKI)
- www.welt-aids-tag.de
- www.unaids.org