Noch sicher hinterm Steuer?: Fahrtauglichkeit mit Selbsttest überprüfen
Das Bild vom älteren Unfallverursacher hält sich hartnäckig. Dabei sind Senioren, gemessen an ihrem Bevölkerungsanteil, seltener an Verkehrsunfällen beteiligt als andere Altersgruppen. Allerdings sind sie überproportional häufig Opfer schwerer Verkehrsunfälle: 30 Prozent der Verkehrstoten in Deutschland sind über 65 Jahre alt.
Viel Erfahrung – aber altersbedingte Leistungseinbußen
Ältere Autofahrer profitieren meist von einer jahrzehntelangen Fahrpraxis. Außerdem sind sie im Schnitt besonnener und regelkonformer unterwegs als junge Fahrer und sitzen seltener mit Alkohol hinterm Steuer.
Dennoch kann die Fahrsicherheit leiden – aufgrund vielerlei altersbedingter Leistungseinbußen. Hierunter fallen vor allem Hör- und Sehdefizite sowie nachlassende Reaktionsgeschwindigkeit.
Auch Einschränkungen des Bewegungsapparats können eine Gefahr bedeuten, etwa wenn der schnelle Schulterblick Probleme bereitet. Kognitive Einbußen wie eine beginnende Demenz erschweren das Autofahren ebenfalls.
Nicht zu vergessen ist die häufige Medikamenteneinnahme im Alter. Viele Arzneimittel können die Fahrtüchtigkeit beeinträchtigen. Altersmediziner raten daher älteren Menschen zu regelmäßigen individuellen Gesundheitschecks.
Checkliste für den Selbsttest zur Fahrtauglichkeit
Damit Senioren selbst überprüfen können, ob sie sicher am Steuer sind, hat die Alzheimer Forschung Initiative e.V. eine Checkliste erstellt. Werden eine oder mehrere Fragen mit ja beantwortet, sollte das gesundheitliche Befinden ärztlich abgeklärt werden.
- Verlieren Sie beim Fahren manchmal die Orientierung?
- Haben Sie Schwierigkeiten, andere Verkehrsteilnehmer, Ampeln oder Verkehrszeichen zu erkennen und rechtzeitig darauf zu reagieren?
- Haben Sie Probleme, das Gas-, Kupplungs- oder Bremspedal zu betätigen?
- Hören Sie Motorengeräusche, Schaltung oder Signale anderer Verkehrsteilnehmer (manchmal) spät oder schlecht?
- Finden Sie es schwierig, den Kopf zu drehen und über Ihre Schulter zu blicken?
- Werden Sie im dichten Verkehr oder auf unbekannten Straßen nervös?
- Hupen andere Autofahrer häufig wegen Ihres Fahrverhaltens?
- Verursachen Sie in letzter Zeit häufiger kleinere oder Beinahe-Unfälle?
- Fühlen Sie sich beim Fahren unsicher?
- Werden Sie schläfrig oder wird Ihnen schwindelig, nachdem Sie Ihre Medikamente eingenommen haben? Quellen: Alzheimer Forschung Initiative e.V.; Deutsche Gesellschaft für Geriatrie e.V. (DGG)