Spahn und BZgA rufen zur Spende auf: Blut- und Plasmaspender dringend gesucht
Blutkonserven sind derzeit ein rares Gut. Denn bedingt durch die Einschränkungen während der Corona-Pandemie und die aktuelle Urlaubszeit sind die Blutspenden zurückgegangen. Gleichzeitig habe sich der Bedarf an Blutkonserven durch die jüngsten Überflutungen und der damit verbundenen Versorgung von Verletzten erhöht, meldet die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). Sie spricht von einem „dramatischen Rückgang“ und ruft daher in einer aktuellen Pressemitteilung zur dringenden Blut- und Plasmaspende auf.
Blutkonserven nicht nur für Hochwassergebiete benötigt
Nach schweren Unfällen, bei größeren Operationen oder zur Behandlung bestimmter Erkrankungen sind Blutkonserven und -produkte unverzichtbar. Der aktuelle Spendenaufruf diene einerseits dazu, die Patientenversorgung im gesamten Bundesgebiet zu sichern, und andererseits, um denjenigen zu helfen, „die durch die Überflutungen verletzt wurden und dringend auf weitere Blutspenden angewiesen sind“, erklärt Prof. Dr. Martin Dietrich von der BZgA. Er appelliert an alle Bundesbürger: „Spenden Sie deshalb Blut und Plasma und vor allem: Spenden Sie jetzt!“
Aufruf des Gesundheitsministers
Auch Bundesgesundheitsminister Jens Spahn fordert die Bevölkerung auf, Blut spenden zu gehen: „Blutspenden retten Leben. In den von der Flutkatastrophe betroffenen Gebieten werden aktuell viele Verletzte versorgt, die dringend auf Spenderblut angewiesen sind. Gleichzeitig sind Blutkonserven auch wegen der Pandemie in Deutschland knapp geworden. Jede Spende hilft, das Leid der Menschen zu lindern und die Versorgung sicherzustellen. Darum nutzen Sie die Angebote der Blutspendedienste und gehen Sie zur Blut- oder Plasmaspende!“
Spenden derzeit nicht überall möglich
Spendewillige aus Hochwassergebieten sollen sich bei den Spendendiensten informieren, denn durch die teilweise zerstörte Infrastruktur könnten in den betroffenen Gebieten zurzeit keine Termine angeboten werden. Alternativ könne auf Spendendienste in anderen Regionen, die vom Hochwasser verschont worden sind, ausgewichen werden. Eine Übersicht der Blut- und Plasmaspendedienste finden Interessierte unter www.blutspenden.de.
Übrigens: Nach Angaben der BZgA stellen umfassende Hygienekonzepte in den Blutspendeeinrichtungen sicher, dass für Spender kein erhöhtes Risiko für eine SARS-CoV-2-Ansteckung besteht.
Wer darf wie viel spenden?
Auch in der Corona-Pandemie sind die Kriterien für eine Blut- oder Plasmaspende unverändert:
- Die Spender müssen gesund und fit (ohne Krankheitssymptome) sein und dürfen kein erhöhtes Risiko für bestimmte Infektionskrankheiten haben.
- Spenden darf, wer mindestens 18 Jahre alt ist. Regelmäßige Spenden sind bis zum 68. Lebensjahr möglich.
- Das Mindestkörpergewicht für die Blut- und Plasmaspende beträgt 50 Kilogramm.
- Für die Vollblutspende müssen Hämoglobin-Mindestwerte erfüllt sein: bei Männern 13,5 g/dl, bei Frauen 12,5 g/dl.
- Frauen dürfen jährlich 4-mal, Männer 6-mal Vollblut spenden. Zwischen den einzelnen Blutspenden müssen mindestens 8 Wochen liegen.
- Eine Plasmaspende ist bis zu 60-mal im Jahr möglich. Dazwischen müssen jeweils mindestens 3 Tage liegen.
- Auch nach einer COVID-19-Impfung ist eine Spende möglich, je nach Blutspendendienst oft bereits nach 24 bis 48 Stunden. Die BZgA weist darauf hin, dass der Impferfolg durch die Blut- oder Plasmaspende nicht eingeschränkt wird.
- Nach einer bestätigten Corona-Infektion sollte für acht Wochen kein Blut gespendet werden. Bei Kontakt zu einer infizierten Person beträgt dieser Zeitraum vier Wochen.Quelle: BZgA/wf/ns