Sommerliche Temperaturen in Deutschland: Tipps für heiße Tage
Hitze, Schwüle und Unwetter – so kündigten viele Medien die aktuelle Woche an. Denn in den kommenden Tagen werden vielerorts Temperaturen um die 30 Grad Celsius erwartet. Die sommerlichen Temperaturen wecken bei Sonnenanbetern und Freibadfans wahre Glücksgefühle, sind jedoch für einige Personengruppen alles andere als unbedenklich. Insbesondere chronisch Kranke, Schwangere und ältere Menschen müssen bei diesen Temperaturen Vorsicht walten lassen.
Stress für das Herz-Kreislauf-System
„Hitze und insbesondere abrupte Temperaturveränderungen bedeuten Stress für den Körper und das Herz-Kreislauf-System“, erklärt Mediziner Zeiher, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie. Stresshormone würden ausgeschüttet, in der Folge verengten sich die Gefäße, das Blut werde klebriger und dickflüssiger. Die Gefahr für einen Herzinfarkt und auch für einen Schlaganfall steige.
„Wir verzeichnen ein höheres Auftreten von Herzinfarkten und Schlaganfällen und insgesamt von Notfall-Besuchen im Krankenhaus an sehr heißen Tagen“, sagt Zeiher. Vor allem Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen, ältere Menschen und Diabetiker seien betroffen. An diesen Tagen sollte man daher schwere körperliche Belastungen im Freien vermeiden und sich weitestgehend im Schatten oder gar in kühlen Innenräumen aufhalten. Das Tragen von leichter Kleidung sowie einer hellen Kopfbedeckung ist zu empfehlen.
Hitzeschäden im Überblick
Hitzekrampf: Durch die Absonderung und das Verdunsten von Schweiß versucht der Körper, sich abzukühlen. Allerdings geht diese Kühlfunktion auch mit erheblichen Flüssigkeits- und Elektrolytverlusten einher. Werden diese Verluste nicht ausgeglichen, können Muskelzuckungen und -krämpfe entstehen.
Hitzeerschöpfung: Durch den starken Flüssigkeits- und Elektrolytverlust verringert sich auch die zirkulierende Blutmenge (Dehydratation). Zusätzlich erweitern hohe Temperaturen die Blutgefäße. Als Folge fällt der Blutdruck stark ab, was bis zur Bewusstlosigkeit (Hitzekollaps) führen kann. Weitere Symptome sind Durst, Schwindel und Kopfschmerzen.
Hitzeschlag: Durch lange Einwirkung hoher Temperaturen kommt es zu einer Störung der Wärmeregulation. Der Körper ist nicht mehr in der Lage die Wärme abzugeben und überhitzt (Körpertemperatur > 40 °C). Typische Symptome sind Kopfschmerzen, Übelkeit, Benommenheit, Bewusstlosigkeit und ein erhöhter Puls.
Sonnenstich: Durch übermäßige Sonneneinstrahlung auf Kopf und Nacken kann es zu einer Reizung der Hirnhäute und in schweren Fällen zu Hirndrucksteigerungen kommen. Betroffene leiden unter heftigen Kopfschmerzen, Nackensteifigkeit, Übelkeit, Fieber, Schwindel, Ohrensausen bis hin zu Bewusstseinsverlust.
Welche Maßnahmen bei Hitzeschäden zu ergreifen sind, erfahren Sie hier.
Auf Trinkmenge achten!
Da mit zunehmendem Alter erfahrungsgemäß die Trinkmenge sinkt, sollten insbesondere ältere Menschen auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr achten. Hierfür eignen sich Mineralwasser mit wenig Kohlensäure, Kräuter- und Früchtetees sowie verdünnte Fruchtsäfte. Eiskalte Getränke sowie Alkohol sollten dagegen vermieden werden.
Zur Erinnerung:
Je nach Körpergewicht und Gesundheitszustand sollten täglich zwischen 1,8 und 2,5 Liter getrunken werden.
Als einfache Faustformel gilt: 30 ml Wasser pro kg Körpergewicht.
Kunden, bei denen das Trinken öfter einmal in Vergessenheit gerät, kann geraten werden, sich stündlich einen Wecker zu stellen, um sich an die Flüssigkeitsaufnahme zu erinnern. Alternativ kann die tägliche Trinkmenge morgens z. B. in Form von gut sichtbar platzierten Flaschen bereitgestellt werden, um eine Selbstkontrolle zu ermöglichen. Weitergehende Tipps für Ihre Kunden erhalten Sie in unserem Handzettel „Trinktipps für Senioren“.
Und auch bezüglich der Mahlzeiten an heißen Sommertagen können Sie Ihren Kunden Tipps mitgeben: Am besten eignen sich leichte Kost wie Obst- und Gemüsesalate, Fisch oder kalte Suppen. Quelle: PM Barmer, PM Universtitätsklinikum Gießen und Marburg (UKGM)
Tipps für heiße Tage im Überblick
- Überwiegend im Schatten oder in kühlen Räumen aufhalten. Dies gilt vor allem für die Mittagshitze von 11.00 – 16.00 Uhr.
- Leichte, nicht zu enge Kleidung tragen (am besten aus Naturmaterialien).
- In der Sonne eine helle Kopfbedeckung tragen.
- Körperliche Anstrengung wie Gartenarbeit und das Tragen schwerer Einkaufstüten vermeiden.
- Leichte Speisen (Gemüse, Fisch, Obst, Suppen) bevorzugen.
- An heißen Tagen zusätzlich zum normalen Flüssigkeitsbedarf ein bis zwei Liter trinken (kein Alkohol, keine eiskalten Getränke); Vorsicht ist bei Herzpatienten geboten!