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Impfpriorisierung in NRW: PTA sind noch nicht dran?

PTA und Apotheker, die keine Coronatests durchführen oder in Impfzentren mitarbeiten, haben laut der Coronaimpfverordnung des Bundes „erhöhte“ und damit dieselbe Priorität wie beispielsweise Personen, die im Lebensmitteleinzelhandel tätig sind. Das entspricht der Gruppe drei. In manchen Bundesländern ist man davon abgewichen. So ist zum Beispiel in Baden-Württemberg das Apothekenpersonal grundsätzlich in Gruppe zwei eingestuft und dürfte mittlerweile zu großen Teilen zumindest einmal geimpft sein.

Anders in Nordrhein-Westfalen. Hier scheint es noch eine Unterteilung der Impfpriorisierung innerhalb der Gruppe drei zu geben: Beschäftigte im Lebensmitteleinzelhandel und in Drogerien werden mittlerweile zum Impfen aufgerufen. Wer aber in einer Apotheke arbeitet, muss sich weiter gedulden. Begründet wird das Impfangebot an die Beschäftigten im Lebensmitteleinzelhandel und in Drogerien seitens des Ministeriums in einer Pressemitteilung folgendermaßen.

„Sie haben täglich Kundenkontakt und halten unsere Versorgung seit Beginn der Corona-Pandemie aufrecht. Und sie haben keine große Lobby wie andere Berufsgruppen. Sie erhalten jetzt ein Impfangebot, damit sie bei ihrer täglichen Arbeit keine Angst mehr vor einer möglichen Infektion haben müssen.“ 

NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann, CDU 

Adexa: Auch Beschäftigte in Apotheken stehen im täglichen Kundenkontakt 

Die Apothekengewerkschaft Adexa hat dafür kein Verständnis und wendet sich in einem offenen Brief an den zuständigen Minister Karl-Josef Laumann (CDU). Darin stellt der Adexa-Vorsitzende Andreas May die Frage, ob diese Umstände nicht ebenfalls auf PTA und die angestellten Apotheker zuträfen, „die seit Beginn der Pandemie in der Apotheke tagtäglich im Kontakt mit Patient:innen und Kund:innen stehen, die bei der Maskenabgabe improvisiert haben und bei der Abgabe von Selbsttests eine wichtige Rolle spielen – in den Apotheken, die als niederschwellige Anlaufstelle für Menschen mit Erkältungs- bzw. COVID-19-Symptomen seit bald 15 Monaten die Stellung halten“. 
Weiter heißt es in dem offenen Brief: 

Auch für unsere Mitglieder, die Beschäftigten und Auszubildenden in den Apotheken, gibt es, wie wir aus leidvoller Erfahrung wissen, auf Bundes- und Landesebene keine ‚große Lobby‘. Apothekerverbände sprechen allzu oft nur für ihre selbstständigen Mitglieder, die Inhaber:innen, im besten Falle noch für die angestellten Approbierten und Filialleitungen. PTA und PTA-Praktikant:innen, PKA und PKA-Azubi, Pharmazeut:innen im Praktikum, Beschäftigte im Botendienst – sie alle haben auch ein erhöhtes Infektionsrisiko! Und sie alle sollten durch die Impfung schnellstmöglich davor geschützt werden, selbst Patientinnen und Patienten, Kundinnen und Kunden bei der Arbeit anzustecken.“ 

Offener Brief der Adexa an Karl-Josef Laumann 

Daher fordert Adexa, dass die Angehörigen der Apothekenberufe ebenso wie der Berufsnachwuchs und andere Beschäftigte in den Apothekenteams mit in die Gruppe der Impfberechtigten in der Gruppe drei aufgenommen werden – sofort.