Aktuelles
2 min merken gemerkt Artikel drucken

Möglicher Zusammenhang zwischen Feinstaubbelastung und Alzheimer: Amyloidplaques durch Luftverschmutzung?

Bei Menschen, die in Regionen mit erhöhter Feinstaubbelastung leben, konnte eine um zehn Prozent erhöhte Amyloid-Konzentration nachgewiesen werden. | Bild: marog-pixcells / AdobeStock

Das Deutsche Ärzteblatt zitiert einen Bericht der US-amerikanischen medizinischen Fachzeitschrift „The Journal of the American Medical Association“ (JAMA), in dem über neue Ergebnisse zur Alzheimerforschung berichtet wird. Die Langzeitstudie IDEAS (Imaging Dementia – Evidence for Amyloid Scanning) des „American College of Radiology“ untersucht rund 18.000 Senioren über 65 Jahre mit kognitiven Beeinträchtigungen. Dabei wurden mithilfe der Positronen-Emissions-Tomografie (PET) Amyloidablagerungen im Gehirn sichtbar gemacht. Diese Amyloid-Plaques gelten neben Tau-Fibrillen als eine der beiden Charakteristika für Morbus Alzheimer: Das bei Alzheimer-Erkrankten nicht mehr auf natürliche Weise abgebaute Beta-Amyloid bildet Proteine, die verklumpen und unauflösliche Ablagerungen zwischen den Nervenzellen bilden. 

Erhöhte Amyloid-Konzentration bei erhöhter Feinstaubbelastung

Bei 70 Prozent der Demenzpatienten der PET-Untersuchung und der Hälfte der Teilnehmer mit milden kognitiven Einschränkungen wurden laut Ärzteblatt Amyloide im PET gefunden. Wissenschaftler vom „Memory and Aging Center“ der Universität von Kalifornien in San Fran­cisco haben die Ergebnisse jetzt mit den Daten zur Luftverschmutzung an den Wohn­orten der Teilnehmer in Beziehung gesetzt. Dabei konnten sie feststellen, dass bei Probanden, die in Regionen mit erhöhter Feinstaubbelastung leben, eine um zehn Prozent erhöhte Amyloid-Konzentration, insbesondere mit den Beta-Amyloid-Plaques, nachgewiesen werden kann.

Zusammenhang schon länger vermutet

Die Vermutung, dass zwischen Luftverschmutzung und der Alzheimer-Erkrankung ein Zusammenhang besteht, ist nicht ganz neu: „Diese Studie liefert zusätzliche Belege für eine wachsende und konvergente Literatur, die von Tiermodellen bis zu epidemiologischen Studien reicht und darauf hinweist, dass Luftverschmutzung ein bedeutender Risikofaktor für Alzheimer-Krankheit und Demenz ist“, bestätigt Dr. Gil Rabinovici, Studienleiter des Memory and Aging Centers laut einer Pressemitteilung der „University of California“.