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Mit der Klebepistole auf Wunden

Werden Wunden in Zukunft mit Hilfe von Heißklebepistolen zugeklebt? | Bild: Christian Schwier / Adobe Stock

Größere Wunden müssen meist genäht oder geklammert werden. Das ist für den Patienten oft mit Schmerzen und bleibenden Narben verbunden. Medizinischer Klebstoff stellt eine Alternative dar. Doch dessen Einsatz ist limitiert, denn die verwendeten Materialien sind giftig und können nur auf der Hautoberfläche appliziert werden. Außerdem reicht die Adhäsionskraft der Klebstoffe oft nicht aus oder das Gewebe wird beim Aushärten unflexibel.

Innovation: biokompatibler Schmelzklebstoff

Eine Neuentwicklung israelischer Forscher verspricht nun Fortschritte bei der Wundklebung. Es handelt sich um einen biokompatiblen Klebstoff, der in einer speziellen Heißklebepistole zum Schmelzen gebracht wird. Dann kann er direkt auf die Wunde aufgetragen werden. Im Gegensatz zu bekannten Heißklebepistolen wird der Klebstoff in der medizinischen Klebepistole nur auf knapp über Körpertemperatur erwärmt. Laut Aussage der Wissenschaftler ist dieser Schmelzklebstoff ungiftig und besonders stark. Er bleibe auch nach dem Aushärten flexibel und baue sich nach einigen Wochen von selbst ab. Das Material – ein Polymer auf der Basis von Polycaprolacton – sei auch für Gewebe innerhalb des Körpers geeignet.

Besser als Nähte und Klammern

Die israelischen Forscher gehen davon aus, dass ihr neues Konzept das Wundmanagement verbessern kann. Der Einsatz von Nähten und Klammern lasse sich reduzieren, der Heilungsprozess würde beschleunigt und die Narbenbildung reduziert. Quelle: Technion – Israel Institute of Technology